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− | + | An der Stelle <math>P</math> überlagern sich zwei Schwingungen gleicher Frequenz, aber evt. unterschiedlicher Phase<ref>Vgl. mit der [[Überlagerung_von_harmonischen_Schwingungen#Schwingungen_mit_gleicher_Frequenz|Überlagerung von mechanischen Schwingungen]] oder [[Interferenz; Überlagerung von Wellen|mechanischen Wellen]].</ref> . | |
− | + | Die Phasenverschiebung hängt direkt mit dem Unterschied der Weglänge der Elementarwellen von den Spalten bis zur Stelle <math>P</math>, dem sogenannten ''Gangunterschied'' <math>\triangle s</math> zusammen. | |
− | + | Ist z.B. <math>\triangle s = 2 \ \lambda</math>, so ist die Phasenverschiebung <math>2\cdot 2\pi</math> und die Amplitude der Schwingung ist groß ("konstruktive Interferenz"). Ist <math>\triangle s = 1{,}5 \ \lambda</math>, so ist die Phasenverschiebung <math>1{,5}\cdot 2\pi</math> und die Amplitude der Schwingung ist null("destruktive Interferenz"). | |
− | + | In der weiteren Rechnung nimmt man vereinfachend an, dass die Strecken <math>S_1 P</math> und <math>S_2 P</math> parallel sind, was für einen "großen" Abstand zwischen Schirm und Spalt gerechtfertigt ist, denn dann ist <math>L</math> wesentlich größer als <math>d</math>. Diese Näherung wird auch "Fernfeld-Näherung", "Fraunhofer-Näherung" oder "Fraunhofer-Beugung" genannt. | |
− | + | Dann sind die beiden rechtwinkligen Dreiecke <math>S_1 R S_2</math> und <math>M O P</math> ähnlich, denn sie haben gleiche Winkel. Demnach gilt: | |
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+ | Weil man den Abstand <math>L</math> schlecht messen kann, <math>l</math> aber gut, kann man <math>L</math> entweder mit dem Satz des Pythagoras berechnen oder man setzt bei "kleinem" Winkel <math>\alpha</math> auch einfach <math>l \approx L</math> als Näherung ein: | ||
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− | + | <math>\sin(\alpha) = \frac{\triangle s}{d} = \frac{a}{L} =\frac{a}{\sqrt{a^2+l^2}}\approx \frac{a}{l} \qquad \triangle s: \text{Gangunterschied zu den ''Spaltmitten''}</math> | |
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− | + | <math>\triangle s = k \ \lambda - 1/2 \ \lambda \quad \text{destruktive Interferenz: Minimum k-ter Ordnung (k= 1,2,...)}</math> | |
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Version vom 16. November 2017, 11:25 Uhr
Mathematische Beschreibung des Doppelspalts (eine Formel:)
Man geht davon aus, dass von jeder Spaltmitte aus sich eine Elementarwelle ausbreitet. Damit erhält man genau die gleiche Situation wie bei der Zwei-Quellen-Interferenz von Schallwellen. Nun will man die Überlagerung berechnen, genauer, die Überlagerung an einer Stelle des Schirms.
An der Stelle P überlagern sich zwei Schwingungen gleicher Frequenz, aber evt. unterschiedlicher Phase[1] .
Die Phasenverschiebung hängt direkt mit dem Unterschied der Weglänge der Elementarwellen von den Spalten bis zur Stelle P, dem sogenannten Gangunterschied △s zusammen. Ist z.B. △s=2 λ, so ist die Phasenverschiebung 2⋅2π und die Amplitude der Schwingung ist groß ("konstruktive Interferenz"). Ist △s=1,5 λ, so ist die Phasenverschiebung 1,5⋅2π und die Amplitude der Schwingung ist null("destruktive Interferenz").
In der weiteren Rechnung nimmt man vereinfachend an, dass die Strecken S1P und S2P parallel sind, was für einen "großen" Abstand zwischen Schirm und Spalt gerechtfertigt ist, denn dann ist L wesentlich größer als d. Diese Näherung wird auch "Fernfeld-Näherung", "Fraunhofer-Näherung" oder "Fraunhofer-Beugung" genannt. Dann sind die beiden rechtwinkligen Dreiecke S1RS2 und MOP ähnlich, denn sie haben gleiche Winkel. Demnach gilt:
- △sd=aL=sin(α)
Weil man den Abstand L schlecht messen kann, l aber gut, kann man L entweder mit dem Satz des Pythagoras berechnen oder man setzt bei "kleinem" Winkel α auch einfach l≈L als Näherung ein:
sin(α)=△sd=aL=a√a2+l2≈al△s:Gangunterschied zu den ''Spaltmitten'' △s=k λkonstruktive Interferenz: Maximum k-ter Ordnung (k= 0,1,...) △s=k λ−1/2 λdestruktive Interferenz: Minimum k-ter Ordnung (k= 1,2,...) |
Fußnoten
- Hochspringen ↑ Vgl. mit der Überlagerung von mechanischen Schwingungen oder mechanischen Wellen.