2011 Ph10bKA2 Lösungen: Unterschied zwischen den Versionen
(→Abstoßen mit dem Skateboard) |
(→Windkraftanlage) |
||
Zeile 46: | Zeile 46: | ||
Bei einer größeren Anlage hat ein Rotorblatt eine Länge von 50 Metern und dreht sich bei Windgeschwindigkeiten zwischen 3 m/sec und 25 m/sec mit einer Umlaufdauer zwischen 16 und zwei Sekunden. | Bei einer größeren Anlage hat ein Rotorblatt eine Länge von 50 Metern und dreht sich bei Windgeschwindigkeiten zwischen 3 m/sec und 25 m/sec mit einer Umlaufdauer zwischen 16 und zwei Sekunden. | ||
− | * | + | *Bei einer Umdrehungsdauer von nur zwei Sekunden dreht es sich am schnelllsten: <math>f=\frac{1}{T} = 0,5 \frac{1}{sec} = 0,5 Hz</math> |
− | * | + | *<math>v=\frac{U}{T}=\frac{2\, \pi\, 50 m}{2 sec} \approx 157 \frac{m}{sec} \approx 570\frac{km}{h}</math> Das ist doch recht flott! |
− | * | + | *<math>F = \frac{m\, v^2}{r}= \frac{1 kg \, \left(157 \frac{m}{sec}\right)^2}{50 m} \approx 490 N</math> Das ist fast das 50-fache der Gewichtskraft! |
*Warum ist die Belastung des Rotorblattes am höchsten Punkt viel geringer als am niedrigsten? | *Warum ist die Belastung des Rotorblattes am höchsten Punkt viel geringer als am niedrigsten? | ||
Zeile 61: | Zeile 61: | ||
*Wieviel Energie geht von der Luftmenge pro Sekunde auf die Anlage über? | *Wieviel Energie geht von der Luftmenge pro Sekunde auf die Anlage über? | ||
*Wie verändert sich die übertragene Energiemenge, wenn der Wind doppelt so schnell weht? | *Wie verändert sich die übertragene Energiemenge, wenn der Wind doppelt so schnell weht? | ||
− | |||
==Einige Angaben== | ==Einige Angaben== |
Version vom 8. Juni 2011, 13:39 Uhr
Inhaltsverzeichnis
Straßenbahn Fahren
- Peter muss sich beim Anfahren, Kurven fahren und beim Bremsen festhalten.
- Peters Körper ist träge, das heißt er behält seine Impulsmenge bei, wenn keine Kraft auf ihn wirkt. Die Straßenbahn übt beim Anfahren, Kurven fahren und beim Bremsen eine Kraft auf ihn aus.
- Von Außen betrachtet schiebt beim Anfahren der Sitz Peter nach vorne.
- Von Innen gesehen hat Peter während des Anfahrens keinen Impuls, er ruht in Bezug auf die Straßenbahn. Eine (Trägheits-)Kraft drückt ihn in den Sitz, was durch die vom Sitz auf Peter wirkende Kraft ausgeglichen wird.
- Von Außen gesehen nimmt Peters Impuls zu, was durch die Kraft vom Sitz auf Peter bewirkt wird.
Springbrunnen
- Das Wasser der Fontäne hat beim Austritt aus dem Boden Impuls nach oben. Während der gesamten Bewegung wirkt die Gewichtskraft des Wassers nach unten. Dadurch nimmt der Impuls ab und wird schließlich in der anderen Richtung, nach unten, wieder größer. Beim Aufprall auf dem Boden hat er die gleiche Impulsmenge wie beim Austritt, aber um 180° gedreht.
- Bei dem anderen Brunnen hat das Wasser zunächst nur Impuls nach links. Durch die ständig nach unten wirkende Gewichtskraft vergrößert sich die Impulskomponente nach unten.
- Beim Austritt aus dem Boden hat das Wasser nur Bewegungsenergie, die sich bis zum höchsten Punkt in Lageenergie wandelt. Beim Herabfallen geschieht genau der umgekehrte Vorgang.
- Das Wasser hat beim Austritt die gleiche Bewegungsenergie wie beim Wiederaufprall, ist also auch genauso schnell.
- Die Lageenergie eines Tropfens in 1,5m Höhe wandelt sich in Bewegungsenergie. Man kann mit einer "Wasserportion" von z.B. 100g oder auch nur 1g oder einfach mit "m" rechnen, bei der Rechnung spielt das keine Rolle.
- [math]E_{pot}=E={kin}[/math]
- [math]m \, g\, h = \frac{1}{2}\, m\, v^2[/math]
- [math]0,1kg\cdot 10\frac{N}{kg}\cdot 1,5m = \frac{1}{2}\cdot 0,1kg\cdot v^2[/math]
- [math]2\cdot 15\frac{Nm}{kg} = v^2[/math]
- [math]\sqrt{2\cdot 15\frac{Nm}{kg}} = v \approx 5,5 \frac{m}{sec}[/math]
Abstoßen mit dem Skateboard
- Elisabeth hat am Anfang keinen Impuls, ebenso wie ihr Bewegungspartner, die Erde. Durch das Abstoßen erhält sie den gleichen Impuls nach vorne, wie die Erde nach hinten.
- Die Energie befindet sich zunächst in Elisabeth (gespeichert in Form von ATP ...). Sie geht dann auf die Bewegung von Elisabeth und der Erde (allerdings nur minimal, vergleiche mit dem letzten Aufgabenteil) über. Durch die Reibung findet man sie dann in Form von Wärme in den Rollen und im Boden.
- Die Änderung des Ortes läßt sich durch die Fläche im v-t-Diagramm bestimmen ("Aufleitung" oder "Integration"). Man kann den Ort zu Beginn der Zeitmessung bei 0 Metern beginnen lassen, also den Ursprung des Orts-Koordinatensystems in den Startpunkt legen.
- Die Beschleunigung ist die (zeitliche) Änderung der Geschwindigkeit ("Ableitung"), im v-t-Diagramm also die Steigung.
- Vom Geschwindigkeits-Diagramm erhält man das Impuls-Diagramm wegen p=mv einfach durch Multiplikation mit der Masse von 50 kg.
- Die Kraft ist die Änderung des Impulses ("Ableitung", "Steigung") oder wegen F=ma das m-fache des Beschleunigung.
- Die Fläche unter dem Graphen im v-t-Diagramm verät die Beschleunigungsstrecke von [math]\frac{1}{2}\cdot 1\frac{m}{sec}\cdot 1sec = 0,5m[/math] und den Bremsweg von [math]\frac{1}{2}\cdot 1\frac{m}{sec}\cdot 10sec=5m[/math]. Sie rollt also insgesamt 5,5m weit.
- Die zeitliche Änderung des Impulses gibt die Kraft an:
- Beim Abschubsen: [math]F=\frac{50 Hy}{1sec} = 1N[/math]
- Beim Ausrollen: [math]F=\frac{-50 Hy}{10sec} = -10N[/math]
- Die Bewegungsenergie läßt sich mit [math]\frac{1}{2}m\,v^2[/math] oder [math]\frac{p^2}{2\, m}[/math] berechnen. Bei Elisabeth ist es egal welche Formel man nimmt, denn man kennt sowohl ihren Impuls auch auch ihre Geschwindigkeit. Zur Berechnung der Energie der Erde ist die zweite viel praktischer, weil man den Impuls, aber nicht die Geschwindigkeit kennt.
- Elisabeth: [math]E_{kin}=\frac{1}{2}\cdot 50kg \cdot \left(1\frac{m}{sec}\right)^2 = \frac{(50 Hy)^2}{2\cdot 50 kg} = 50 J[/math]
- Erde: [math]E_{kin}= \frac{(50 Hy)^2}{2\cdot 6\cdot 10^{24} kg} = 2\cdot 10^{-23} J \approx 0J[/math]
- Elisabeth und die Erde haben also den gleichen Impuls, aber nur Elisabeth hat auch Bewegungsenergie!
Windkraftanlage
Windkraft- oder besser Windenergieanlagen sollen in den nächsten Jahren einen Großteil der Energieversorgung der abgeschalteten Kernkraftwerke übernehmen. Seit Anfang der 90er Jahren verlief die Entwicklung rasant und mittlerweile sind sie zu einem deutschen Exportschlager geworden.
Bei einer größeren Anlage hat ein Rotorblatt eine Länge von 50 Metern und dreht sich bei Windgeschwindigkeiten zwischen 3 m/sec und 25 m/sec mit einer Umlaufdauer zwischen 16 und zwei Sekunden.
- Bei einer Umdrehungsdauer von nur zwei Sekunden dreht es sich am schnelllsten: [math]f=\frac{1}{T} = 0,5 \frac{1}{sec} = 0,5 Hz[/math]
- [math]v=\frac{U}{T}=\frac{2\, \pi\, 50 m}{2 sec} \approx 157 \frac{m}{sec} \approx 570\frac{km}{h}[/math] Das ist doch recht flott!
- [math]F = \frac{m\, v^2}{r}= \frac{1 kg \, \left(157 \frac{m}{sec}\right)^2}{50 m} \approx 490 N[/math] Das ist fast das 50-fache der Gewichtskraft!
- Warum ist die Belastung des Rotorblattes am höchsten Punkt viel geringer als am niedrigsten?
Bei der Standortwahl spielt die mittlere Windgeschwindigkeit die entscheidende Rolle. Sie sollte mindestens 5 m/sec betragen. Mit der folgenden Überlegung kann man einsehen, warum dies so wichtig ist:
Die anströmende Luft wird von den Rotoren im Idealfall auf 1/3 ihrer ursprünglichen Geschwindigkeit abgebremst.
- Begründe, warum bei einer Windgeschwindigkeit von 5 m/sec in einer Sekunde von der Anlage ungefähr 1500 m^3 Luft mit einer Masse von 1500 kg abgebremst werden.
- Wieviel Energie geht von der Luftmenge pro Sekunde auf die Anlage über?
- Wie verändert sich die übertragene Energiemenge, wenn der Wind doppelt so schnell weht?
Einige Angaben
- Masse der Erde: [math]6 \cdot 10^{24} kg[/math]
- Ortsfaktor / Erdbeschleunigung: [math]9,81 \frac{N}{kg} = 9,81 \frac{m}{{sec}^2}[/math]
- Dichte von Luft: [math]1,2 \frac{g}{l}[/math]