Experimentelle Untersuchung einer Schaukel: Unterschied zwischen den Versionen
(→Entwicklung eigener Fragen) |
(→Vorüberlegungen/Entwicklung eigener Fragen) |
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[[Bild:Schaukel_Droste.jpg|thumb|320px|Die Schaukel am [http://www.dhg-freiburg.de Droste]. ]] | [[Bild:Schaukel_Droste.jpg|thumb|320px|Die Schaukel am [http://www.dhg-freiburg.de Droste]. ]] | ||
+ | ([[Inhalt_Kursstufe|'''Kursstufe''']] > [[Inhalt_Kursstufe#Experimentell-induktives_Vorgehen_am_Beispiel_einer_Schwingung|'''Experimentell-induktives Vorgehen am Beispiel einer Schwingung''']]) | ||
− | ==Vorüberlegungen== | + | |
+ | ==Vorüberlegungen/Entwicklung eigener Fragen== | ||
Wir sind zu unserer Schaukel am [http://www.dhg-freiburg.de/ Droste] gegangen. | Wir sind zu unserer Schaukel am [http://www.dhg-freiburg.de/ Droste] gegangen. | ||
Wir haben uns ein Bild mit einem schaukelnden Kind angesehen. | Wir haben uns ein Bild mit einem schaukelnden Kind angesehen. | ||
− | + | ||
"Was kann man überhaupt fragen?" Beispiele für mögliche Fragen wurden von uns gesucht, darunter: | "Was kann man überhaupt fragen?" Beispiele für mögliche Fragen wurden von uns gesucht, darunter: | ||
− | + | #Welche Sicherheitsvorschriften gibt es? | |
− | + | #Warum kann man nicht eine beliebige Höhe erreichen und auch keinen Überschlag machen? | |
− | + | #Wie weit kann man von der Schaukel abspringen? | |
− | + | #Warum schaukelt eine Schaukel? | |
− | + | #Wie bewegt sich die Schaukel im Raum? | |
− | + | #Wieso sind die Seile gerade? | |
− | + | # Welche Kräfte wirken? (auf die Schaukel und die Personen?) (Das ist eher ein deduktiver Ansatz.) | |
− | + | #Ist die Kraft, mit der am Seil gezogen wird, immer gleich groß? | |
− | + | #Wieviel Kraft braucht man, um sie Anzuschubsen? | |
− | + | #Wie groß ist die maximale Auslenkung? | |
− | + | #Wie wirkt sich der Anfangswinkel auf das Schaukeln aus? | |
− | + | #Wie wird die Schaukel angetrieben? / Wo kommt die Energie her? Wo geht sie hin? | |
− | + | #Wie viel Energie ist im physikalischen System? | |
− | + | #Kehrt die Schaukel nach dem Loslassen an den Ausgangspunkt zurück? | |
− | + | #Warum hört die Schaukel auf zu schwingen? | |
+ | #Wie verändert sich die Höhe bei einem Schaukelvorgang? | ||
+ | #Nimmt die Höhe kontinuierlich ab? | ||
+ | #Wie lange dauert das Ausschaukeln von der maximalen Auslenkung? (Bei vielen/wenigen Personen?) | ||
+ | #Welche Geschwindigkeit erreicht die Schaukel? (am untersten Punkt?) | ||
+ | ##Wie verändert sich die Geschwindkeit mit der Zeit? | ||
+ | ##Hängt diese von der Anzahl der Personen ab? | ||
+ | ##Wie verändert sich die maximale Geschwindigkeit (Beschleunigung) beim Ausschaukeln mit der Zeit? | ||
+ | #Wie beeinflusst die Seillänge die Schaukel? (evt. ein Experiment aufbauen.) | ||
+ | #Wie lange dauert eine Schwingung? / Wie groß ist die Periodendauer? | ||
+ | ##Wie verändert sich die Schwingungsdauer mit der Zeit? | ||
+ | #Hängt die Schwingungsdauer von der Menge der Personen ab? | ||
+ | ##Hängt sie vom Antrieb ab? | ||
+ | ##Hängt sie vom maximalen Ausschlag (Amplitude) ab? | ||
+ | ##oder von der Sitz- bzw. Stehposition? | ||
+ | ##oder vom Anfangswinkel? | ||
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* Impulsfluss | * Impulsfluss | ||
* Abhängigkeit der Bewegung | * Abhängigkeit der Bewegung | ||
− | * | + | * Energiemenge/Fluss (z.B Wärme) |
* Schwingungsdauer | * Schwingungsdauer | ||
+ | ==Mathematische Beschreibung== | ||
+ | [[Bild:Schaukelskizze2.jpg|right]] | ||
+ | Bei der Auswahl von geeigneten Fragestellungen wird klar, wie wichtig eine möglichst genaue Begriffsbildung ist. Denn nur eine genau formulierte Frage kann man auch genau beantworten. | ||
− | + | Die physikalischen Größen, die wir messen wollen, sollten also möglichst präzise festgelegt sein. | |
− | |||
− | : | + | * Im roten Koordinatensystem ist eine Angabe des Ortes möglich. |
+ | * Die Auslenkung y heisst Elongation. | ||
+ | * Bei y=0 ist das Pendel in der Ruhelage | ||
+ | * Das Messen, bzw die Angabe der Elongation ist mit Hilfe des Winkels <math>\varphi</math> möglich. | ||
+ | * Maximale Auslenkung: <math>\hat y</math>(Amplitude) | ||
+ | * Periode(ndauer) T: Zeit einer Schwingung | ||
+ | * Frequenz f: Anzahl Schwingungen pro Zeit <math>T=\frac{1}{f} \qquad f=\frac{1}{T}</math> | ||
− | : | + | ==Videoanalyse der Schaukel== |
+ | Alle Videos haben eine Bildfrequenz von 30 Bildern pro Sekunde. | ||
+ | {| class="wikitable" | ||
+ | ! | ||
+ | ! 4 Personen | ||
+ | ! 2 Personen | ||
+ | ! 1 Person | ||
+ | ! ohne Personen | ||
+ | |- | ||
+ | |stehend mit Antrieb hoch | ||
+ | |[[media:Stehen_4Personen_mitAntrieb_hoch_320_Xvid_6032.zip|Video]] | ||
+ | |[[media:Stehen_2Personen_mitAntrieb_hoch_320_Xvid_6034.zip|Video]] | ||
+ | |[[media:Stehen_1Person_mitAntrieb_hoch_320_Xvid_6036.zip|Video]] | ||
+ | | | ||
+ | |- | ||
+ | |stehend mit Antrieb niedrig | ||
+ | |[[media:Stehen_4Personen_mitAntrieb_niedrig_320_Xvid_6032.zip|Video]] | ||
+ | |[[media:Stehen_2Personen_mitAntrieb_niedrig_320_Xvid_6035.zip|Video]] | ||
+ | |[[media:Stehen_1Person_mitAntrieb_niedrig_320_Xvid_6037.zip|Video]] | ||
+ | | | ||
+ | |- | ||
+ | |stehend ohne Antrieb | ||
+ | |[[media:Stehen_4Personen_ohneAntrieb_320_Xvid_6040.zip|Video]] | ||
+ | |fehlt | ||
+ | |fehlt | ||
+ | | | ||
+ | |- | ||
+ | |sitzend ohne Antrieb | ||
+ | |[[media:Sitzen_4Personen_ohneAntrieb_320_Xvid_6042.zip|Video]] | ||
+ | |[[media:Sitzen_2Personen_ohneAntrieb_320_Xvid_6044.zip|Video]] | ||
+ | |[[media:Sitzen_1Person_ohneAntrieb_320_Xvid_6045.zip|Video]] | ||
+ | | | ||
+ | |- | ||
+ | | | ||
+ | | | ||
+ | | | ||
+ | | | ||
+ | |[[media:OhnePersonen_320_Xvid_6046.zip|Video]] | ||
+ | |} | ||
− | |||
− | + | ===Auswertung=== | |
− | |||
− | + | {| class="wikitable" | |
+ | ! | ||
+ | ! 4 Personen | ||
+ | ! 2 Personen | ||
+ | ! 1 Person | ||
+ | ! ohne Personen | ||
+ | |- | ||
+ | |stehend mit Antrieb hoch | ||
+ | |[[Datei:Bahnkurve_amplitude_1-30m.png|thumb|Bahnkurve mit einer x-Amplitude von ca 0,93m]] | ||
+ | [[Bild:Stehen_4Personen_mitAntrieb_hoch_Auswertung_xt.png|thumb|x-t]] | ||
+ | [[Datei:Stehen_4Personen_mitAntrieb_hoch_Auswertung_yt.png|thumb|y-t]] | ||
+ | [[Datei:Stehen_4Personen_mitAntrieb_hoch_Auswertung_vxt.png|thumb|vx-t]] | ||
+ | |[[media:Stehen_2Personen_mitAntrieb_hoch_320_Xvid_6034.zip|Video]] | ||
+ | |[[media:Stehen_1Person_mitAntrieb_hoch_320_Xvid_6036.zip|Video]] | ||
+ | | | ||
+ | |- | ||
+ | |stehend mit Antrieb niedrig | ||
+ | |[[Datei:Bahnkurve_amplitude_1m.png|thumb|Bahnkurve mit einer x-Amplitude von ca 0,93m]] | ||
+ | [[Bild:Stehen_4Personen_mitAntrieb_Auswertung_xt.png|thumb|x-t]] | ||
+ | [[Datei:Stehen_4Personen_mitAntrieb_Auswertung_yt.png|thumb|y-t]] | ||
+ | [[Datei:Stehen_4Personen_mitAntrieb_Auswertung_vxt.png|thumb|vx-t]] | ||
+ | |[[media:Stehen_2Personen_mitAntrieb_niedrig_320_Xvid_6035.zip|Video]] | ||
+ | |[[media:Stehen_1Person_mitAntrieb_niedrig_320_Xvid_6037.zip|Video]] | ||
+ | | | ||
+ | |- | ||
+ | |stehend ohne Antrieb | ||
+ | |[[Bild:Stehen_4Personen_ohneAntrieb_Auswertung_xt.png|thumb|]] | ||
+ | |fehlt | ||
+ | |fehlt | ||
+ | | | ||
+ | |- | ||
+ | |sitzend ohne Antrieb | ||
+ | |[[Bild:Sitzen_4Personen_ohneAntrieb_Auswertung_xt.png|thumb|]] | ||
+ | |[[media:Sitzen_2Personen_ohneAntrieb_320_Xvid_6044.zip|Video]] | ||
+ | |[[media:Sitzen_1Person_ohneAntrieb_320_Xvid_6045.zip|Video]] | ||
+ | | | ||
+ | |- | ||
+ | | | ||
+ | | | ||
+ | | | ||
+ | | | ||
+ | |[[media:OhnePersonen_320_Xvid_6046.zip|Video]] | ||
+ | |} | ||
− | == | + | ==Direkte Messungen an der Schaukel== |
− | + | ;Periodendauer | |
+ | * Wir haben jeweils 10 Perioden mit einer Handstoppuhr gemessen und dabei den Antrieb, die Amplitude, die Anzahl und Sitzposition der Leute variiert. | ||
− | + | :Die Messungen sind nicht besonders genau, geben aber einen Anhaltspunkt. Außer der ungenauen Zeitmessung ist die abnehmende Amplitude ein Problem. Denn die Periode hängt, wie wir dann herausgefunden haben, von der von der Amplitude ab und das Ergebnis wird verfälscht. | |
− | + | ||
− | + | {| | |
+ | ! Art der Schaukelbewegung !! Zeit für 10 Perioden in Sekunden | ||
+ | |- | ||
+ | || mit Antrieb; kleine Amplitude || 24,47 | ||
+ | |- | ||
+ | || mit Antrieb; große Amplitude || 27,08 | ||
+ | |- | ||
+ | || ohne Antrieb; kleine Amplitude|| 24,98 | ||
+ | |- | ||
+ | || ohne Antrieb; große Amplitude || 26,61 | ||
+ | |- | ||
+ | || mit 2 Personen; kleine Amplitude || 25,28 | ||
+ | |- | ||
+ | || mit 2 Personen; große Amplitude || 26,92 | ||
+ | |- | ||
+ | || mit 2 Personen, hängend; mittlere Amplitude || 27,04 | ||
+ | |- | ||
+ | || mit 2 Personen, stehend; mittlere Amplitude ||23,03 | ||
+ | |} | ||
− | + | :Ergebnisse: | |
− | + | :*Bei allen Messungen nimmt die Periodendauer mit der Amplitude zu. Allerdings nicht proportional. Bei unseren Messungen ergibt sich Unterschied von ca. 10%. | |
− | + | :* Im Rahmen der Messgenauigkeit ändert der Antrieb die Periode nicht. | |
+ | :*Bei der Abhängigkeit von der Personenanzahl haben wir leider einmal die Amplitude "mittelgroß" gewählt, dadurch ist das Messergebnis schlecht vergleichbar. Die Masse hat aber, wenn überhaupt, einen geringen Einfluss, schließlich haben wir die Masse verdoppelt! | ||
+ | :*Je höher der Schwerpunkt, desto kürzer ist die Periode. | ||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | |||
− | == | + | ==Entwicklung eines vereinfachenden Experiments== |
− | + | ||
+ | ;Auswählen einer leitenden Frage | ||
+ | Nach diesen ersten Gedanken, versuchten wir die Fülle an Fragen zu begrenzen und uns auf Fragen zu einigen, die zum Grundverständnis der Physikalischen Abläufe einer schwingenden Schaukel am zuträglichsten sei und so vielleicht auch die anderen Fragen leichter zu beantworten seien. | ||
+ | Diese Frage lautete: "Wovon hängt die Schwingungsdauer ab?" | ||
+ | |||
+ | Da nun die leitende Frage gestellt war, mussten wir im nächsten Schritt wieder Einschränkungen in Kauf nehmen, insofern, als dass uns nur ein sehr vereinfachtes Modell einer Schaukel zur Verfügung stand, an dem wir nun versuchen wollten Antworten zu finden. | ||
− | + | Trotz der scheinbar nahezu idealen Bedingungen im Bezug auf Reibung, Luftwiderstand und Zuverlässigkeit des Schaukelmodells, wurde schnell klar, dass exakte Messergebnisse nie möglich sein werden, da sich die Amplitude der Schwingung relativ schnell wieder verkleinerte, nachdem man der Schaukel einen Schwingungsimpuls gab. | |
+ | ;Fazit | ||
+ | Der Versuch zeigte, dass von der ersten Frage bis zum Ergebnis viele Abstriche zu machen waren im Bezug auf Realitätsnähe des Versuchs/Modells sowie auf die Beweglichkeit der Fragestellung. Nur sehr explizite und genaue Fragestellungen und Herangehensweisen sind realistisch durchführbar, dies wurde einem hiermit gezeigt. | ||
+ | So kann man sagen, dass ein erstes und vereinfachtes Bild der physikalischen Vorgehensweise bei der Beschreibung von physikalischen Phänomenen gewonnen war. | ||
− | ==Untersuchungsauftrag: Wovon hängt die Frequenz der frei schwingenden Schaukel ab?== | + | ===Untersuchungsauftrag: Wovon hängt die Frequenz der frei schwingenden Schaukel ab?=== |
* Untersuchen Sie experimentell, wovon die Frequenz, bzw. die Schwingungsdauer einer Schaukel abhängt. | * Untersuchen Sie experimentell, wovon die Frequenz, bzw. die Schwingungsdauer einer Schaukel abhängt. | ||
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− | + | ;Aufbau: | |
[[Bild:Fadenpendel_Versuchsaufbau.jpg|thumb|right|Das Fadenpendel]] | [[Bild:Fadenpendel_Versuchsaufbau.jpg|thumb|right|Das Fadenpendel]] | ||
Zeile 111: | Zeile 235: | ||
Zur Untersuchung der Abhängigkeit von einer Größe muß diese variiert und alle anderen konstant gehalten werden. | Zur Untersuchung der Abhängigkeit von einer Größe muß diese variiert und alle anderen konstant gehalten werden. | ||
− | + | ;Beobachtung/Messwerte: | |
Abhängigkeit von der Fadenlänge l: | Abhängigkeit von der Fadenlänge l: | ||
Zeile 142: | Zeile 266: | ||
Die Amplitude des Fadenpendels ist sehr stabil, nach 10 Perioden beträgt sie bei einer Startamplitude von 30° noch etwa 25°. In der Tabelle nicht aufgeführt, da für unsere Zwecke wertlos sind Extremversuche mit Startamplituden über 90° da hier die Kugel nicht auf einer stabilen Kreisbahn pendelt. | Die Amplitude des Fadenpendels ist sehr stabil, nach 10 Perioden beträgt sie bei einer Startamplitude von 30° noch etwa 25°. In der Tabelle nicht aufgeführt, da für unsere Zwecke wertlos sind Extremversuche mit Startamplituden über 90° da hier die Kugel nicht auf einer stabilen Kreisbahn pendelt. | ||
− | + | ;Erklärung/Auswertung: | |
Um die Abhängigkeit von <math>T</math> und <math>l</math> möglichst durch eine Konstante zu definieren, werden verschiedene mathematische einfache Möglichkeiten ausprobiert: | Um die Abhängigkeit von <math>T</math> und <math>l</math> möglichst durch eine Konstante zu definieren, werden verschiedene mathematische einfache Möglichkeiten ausprobiert: | ||
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Wir gehen nun davon aus, dass die gesuchte Konstante be ieiner Amplitude von 30° etwa 2,2 beträgt. | Wir gehen nun davon aus, dass die gesuchte Konstante be ieiner Amplitude von 30° etwa 2,2 beträgt. | ||
− | ==Periodenlänge einer schwingenden Stange== | + | ===Periodenlänge einer schwingenden Stange=== |
− | + | ;Aufbau: | |
[[Bild:Schwingender_Stab_Versuchsaufbau.jpg|thumb|right|Der schwingende Stab]] | [[Bild:Schwingender_Stab_Versuchsaufbau.jpg|thumb|right|Der schwingende Stab]] | ||
+ | Mittels einer Klemme wird eine Stange senkrecht an einem Tisch angebracht. An dieser Stange wird am oberen Ende ein Geodreieck sowie eine kleinere, senkrecht zur Ersten stehenden Stange befestigt. Das Geodreieck hat die Funktion, die Amplitude zu messen und wird daher so angebracht, dass die längere Seite oben ist und und die auf das Geodreieck aufgetragene Senkrechte genau auf der Stange verläuft. | ||
+ | An der zweiten Stange wird nun erneut eine Dritte befestigt, senkrecht zur Kurzen, also parallel zur Ersten. Diese dritte Stange ist im Gegensatz zu den anderen beiden frei schwingend. Da das so entstandenen Pendel schon über ein Eigengewicht verfügt, wird auf ein zusätzliches Gewicht verzichtet. Mit dieser Konstruktion werden dann die Versuche durchgeführt, deren Ergebnisse unten aufgeführt sind. | ||
+ | Zur Untersuchung der Abhängigkeit von einer Größe muß diese variiert und alle anderen konstant gehalten werden. | ||
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− | + | ;Beobachtung/Messwerte: | |
Abhängigkeit von der Amplitude <math>\hat y</math>: | Abhängigkeit von der Amplitude <math>\hat y</math>: | ||
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Tabelle 1 | Tabelle 1 | ||
− | + | m = 1.01kg; l = 1.01m | |
− | + | ymax in ° | 30 / ''avg.'' | 45 / ''avg.'' | 90 / ''avg.'' | | |
− | + | T in s | 1.67; 1.61; 1.62; 1.67 / '''1.64''' | 1.71; 1.72; 1.65; 1.68 / '''1.69''' | 1.9 ; 1.95; 1.93; 1.89 / '''1.92''' | | |
Tabelle 2 | Tabelle 2 | ||
− | + | m = 0.23kg; l = 1.06m | |
− | + | ymax in ° | 30 / ''avg.'' | 45 / ''avg.'' | 90 / ''avg.'' | | |
− | + | T in s | 1.66; 1.72; 1.7 ; 1.67 / '''1.69''' | 1.76; 1.73; 1.79; 1.81 / '''1.77''' | 1.98; 1.97; 1.95; 1.99 / '''1.97''' | | |
Tabelle 3 | Tabelle 3 | ||
− | + | m = 0.31kg; <math>l</math> = 0.33m | |
− | + | ymax in ° | 30 / ''avg.'' | 45 / ''avg.'' | 90 / ''avg.'' | | |
− | + | T in s | 0.98; 1.02; 0.96; 0.97 / '''0.98''' | 1.01; 1.04; 1.04; 1.03 / '''1.03''' | 1.11; 1.04; 1.11; 1.17 / '''1.11''' | | |
Während der Versuchsdurchführung können wir an unserer Stativstange ein gewisses "Mitschwingen" beobachten, im Takt zum eigentlich schwingenden Objekt. <br/> | Während der Versuchsdurchführung können wir an unserer Stativstange ein gewisses "Mitschwingen" beobachten, im Takt zum eigentlich schwingenden Objekt. <br/> | ||
Weiterhin ist noch hinzuzufügen, dass die maximale Elongation von Periode zu Periode um ein sehr unterschiedliches Maß abnimmt, die Differenzen werden immer kleiner. Da wir dies bei all unseren Testreihen beobachten, testen wir abgesondert den "Extremfall", eine Amplitude von 180°, um diesen Effekt zu verstärken. Hierbei können wir beobachten, dass bereits nach einer Periode die Differenz der Amplitude etwa 60° beträgt; nach der zweiten 30°, usw. | Weiterhin ist noch hinzuzufügen, dass die maximale Elongation von Periode zu Periode um ein sehr unterschiedliches Maß abnimmt, die Differenzen werden immer kleiner. Da wir dies bei all unseren Testreihen beobachten, testen wir abgesondert den "Extremfall", eine Amplitude von 180°, um diesen Effekt zu verstärken. Hierbei können wir beobachten, dass bereits nach einer Periode die Differenz der Amplitude etwa 60° beträgt; nach der zweiten 30°, usw. | ||
− | + | ;Erklärung/Auswertung: | |
− | Wie aus den Tabellen 1. | + | Wie aus den Tabellen 1.03 und 2 zu entnehmen ist, haben unsere Stangen eine sehr ähnliche Länge (<math>l</math>), jedoch eine unterschiedliche Masse: Stange 2 wiegt weniger als ein Viertel von Stange 1. Hiermit können wir Johannes' anfängliche Hypothese, dass die Masse (<math>m</math>) irrelevant sei, sehr gut untermauern. Für die einzelnen Amplituden (<math>\hat y</math>) weichen die Perioden (<math>T</math>) jeweils nur um ein paar Hunderstelsekunden voneinander ab. "Ein solch geringer Unterschied hat seinen Ursprung nicht in einer so großen Massenrelation von 1:4" denken wir uns; die geringfügigen Längenunterschiede und Messungenauigkeiten müssen hierfür verantwortlich sein. |
<br/> An dieser Stelle kommt Stange 3 ins Spiel, mit einer dritten Länge. Somit lässt sich die Abhängigkeit der Periode von der Länge besser untersuchen: auf den ersten Blick ist klar, dass die Periode mit Zunahme der Länge ebenfalls zunimmt (<math>l \propto T</math>?). Um die genaue Abhängigkeit herauszufinden, probieren wir gängige Verhältnisse mithilfe einer allgemeinen Formel aus: | <br/> An dieser Stelle kommt Stange 3 ins Spiel, mit einer dritten Länge. Somit lässt sich die Abhängigkeit der Periode von der Länge besser untersuchen: auf den ersten Blick ist klar, dass die Periode mit Zunahme der Länge ebenfalls zunimmt (<math>l \propto T</math>?). Um die genaue Abhängigkeit herauszufinden, probieren wir gängige Verhältnisse mithilfe einer allgemeinen Formel aus: | ||
<br/>''(<math>c</math> steht für die restlichen Bestandteile der Schwingungsformel; die Rechnungen gelten für <math>\hat y=45</math>'''°''')'' | <br/>''(<math>c</math> steht für die restlichen Bestandteile der Schwingungsformel; die Rechnungen gelten für <math>\hat y=45</math>'''°''')'' | ||
Zeile 222: | Zeile 338: | ||
<div align="right"> Versuche: ''Johannes Schlicksbier'' und ''Nikolaj Kulvelis''<br/>Onlineausarbeitung: ''Nikolaj Kulvelis''</div> | <div align="right"> Versuche: ''Johannes Schlicksbier'' und ''Nikolaj Kulvelis''<br/>Onlineausarbeitung: ''Nikolaj Kulvelis''</div> | ||
− | |||
− | |||
− | |||
Zeile 234: | Zeile 347: | ||
<math>T\over\sqrt{l}</math><math>\approx</math>1,76 <math>s\over\sqrt{m}</math> | <math>T\over\sqrt{l}</math><math>\approx</math>1,76 <math>s\over\sqrt{m}</math> | ||
::<math>\Updownarrow</math> | ::<math>\Updownarrow</math> | ||
− | ::<math>T=1,76</math><math>s\over\sqrt{m}</math><math>sqrt{l}</math> | + | ::<math>T=1,76</math><math>s\over\sqrt{m}</math><math>\sqrt{l}</math> |
− | ::<math>T=1,76</math><math>s\over\sqrt{m}</math><math>sqrt{2l'}</math> | + | ::<math>T=1,76</math><math>s\over\sqrt{m}</math><math>\sqrt{2l'}</math> |
− | ::<math>T\approx 2,5</math><math>s\over\sqrt{m}</math><math>sqrt{l'}</math> | + | ::<math>T\approx 2,5</math><math>s\over\sqrt{m}</math><math>\sqrt{l'}</math> |
Zeile 242: | Zeile 355: | ||
<br/>Abhängigkeit vom l: <math>\hat y=20</math>° | <br/>Abhängigkeit vom l: <math>\hat y=20</math>° | ||
− | <math> | + | <math>\frac{l}{T^2} \approx \frac{24 \,\rm m}{s^2}</math> (konstant) |
::<math>\Updownarrow</math> | ::<math>\Updownarrow</math> | ||
− | ::<math>T=\sqrt{ | + | ::<math>T=\sqrt{\frac{l}{0,24\frac{m}{s^2}}} </math><math>=</math><math>\sqrt{1 s^2\over 0,24 m}</math><math>\cdot\sqrt{l}</math> |
− | ::<math>T\approx 2,0</math><math>s\over\sqrt{m}</math><math>\cdot\sqrt{l}</math> | + | ::<math>T\approx 2,0</math><math>s\over\sqrt{m}</math><math>\cdot \sqrt{l}</math> |
− | + | ;Fehlerbetrachtung: | |
Bei den obigen Messwerten liegen natürlicherweise gewisse Ungenauigkeiten und Messfehler vor. In diesem speziellen Fall liegt das Fehlerspektrum bei der Periode <math>T</math> bei ca. 0,05 sek und bei der Fadenlänge <math>l</math> bei ca. 0,2 cm. Mit diesen Werten lässt sich nun ein Maximal- und ein Minimalwert errechnen. Der Durchschnitt dieser Extremwerte bietet dann eine zuverlässige Lösung für die Konstante <math>a</math>. | Bei den obigen Messwerten liegen natürlicherweise gewisse Ungenauigkeiten und Messfehler vor. In diesem speziellen Fall liegt das Fehlerspektrum bei der Periode <math>T</math> bei ca. 0,05 sek und bei der Fadenlänge <math>l</math> bei ca. 0,2 cm. Mit diesen Werten lässt sich nun ein Maximal- und ein Minimalwert errechnen. Der Durchschnitt dieser Extremwerte bietet dann eine zuverlässige Lösung für die Konstante <math>a</math>. | ||
Zeile 254: | Zeile 367: | ||
'''Fadenpendel''': | '''Fadenpendel''': | ||
− | <math>T\approx 1,915 \frac{s}{sqrt{m}}\sqrt{l}</math> | + | <math>T\approx 1,915 \frac{s}{\sqrt{m}}\sqrt{l}</math> |
− | <math>\rightarrow 1,915 \frac{s}{sqrt{m}}\approx\frac{T}{sqrt{l}}</math> | + | <math>\rightarrow 1,915 \frac{s}{\sqrt{m}}\approx\frac{T}{\sqrt{l}}</math> |
'''Max./Min. Betrachtung''' | '''Max./Min. Betrachtung''' | ||
Zeile 266: | Zeile 379: | ||
− | <math>\Rightarrow\ | + | <math>\Rightarrow \quad a_{max}={(1{,}32+0{,}05)s \over \sqrt{(47{,}5-0{,}2)cm}}=1{,}992{s\over\sqrt{m}}</math> |
− | :<br/><math> | + | :<br/><math>a_{min}={(1{,}32-0{,}05)s\over\sqrt{(47{,}5+0{,}2)cm}}=1{,}838{s\over\sqrt{m}}</math> |
Zeile 273: | Zeile 386: | ||
Eine '''statistische Auswertung''' der Messwerte ist nicht möglich, da jeweils nur drei Zeitmessungen vorgenommen wurden, was zu wenig ist. Vgl mit [[Messunsicherheit und Fehlerrechnung]]. | Eine '''statistische Auswertung''' der Messwerte ist nicht möglich, da jeweils nur drei Zeitmessungen vorgenommen wurden, was zu wenig ist. Vgl mit [[Messunsicherheit und Fehlerrechnung]]. | ||
+ | |||
+ | ==Zusammenfassung== | ||
+ | Die experimentelle Untersuchung der Schaukel begann damit, sich Fragen zu der Schaukel zu überlegen, etwa welche Kräfte auf die Schaukel wirken oder von was die Periodendauer T abhängt. Daraufhin wurden direkt vor Ort Experimente und Messungen durchgeführt, um diese Fragen zu beantworten. Als technische Hilfsmittel dienten uns zur Zeitmessung eine Handstoppuhr,und zum Messen der verschiedenen Längen ein Metermaß. Außerdem zogen wir zur genaueren Beschreibung der Bewegung der Schaukel im Raum eine Videoanalyse hinzu. | ||
+ | |||
+ | Es wurde induktiv, d.h. vom Beispiel über Versuche zur allgemeinen Formel, gearbeitet und vorgegangen. Induktives Vorgehen zeichnet sich dadurch aus, dass von Speziellem (eine Messung an der Schaukel) auf Allgemeines (allgemein gültige Formeln) geschlossen wird. | ||
+ | |||
+ | Um Ergebnisse zu bekommen, die nicht nur für unsere Schaukel gelten, haben wir die Situation für ein Experiment vereinfacht. Die Schaukel wurde duch eine Kugel an einem Faden ("Fadenpendel") oder durch eine Stange ersetzt. Durch die Vereinfachung wird die Situation zwar übersichtlicher, entfernt sich aber auch von der realen Schaukel. | ||
+ | |||
+ | Man erhält beim schwingenden Stab und beim Fadenpendel jeweils einen funktionalen Zusammenhang zwischen Länge und Periode. Dieser gilt streng genommen nur für die untersuchte Amplitude. Das heißt, der Proportionalitätsfaktor hängt noch von der Amplitude ab. | ||
+ | Ein Vergleich der beiden Schwingungen zeigt, dass der Stab, bei gleicher Länge, eine größere Periode hat. Das liegt am größeren Trägheitsmoment des Stabes, denn der Stab dreht sich beim Schwingen um seinen Schwerpunkt, der Versuch war von der Masse Unabhängig. | ||
+ | |||
+ | Die erzielten Ergebnisse konnten wir an der realen Schaukel überprüfen. Die Abweichungen lagen im Rahmen der Vereinfachungen des Experiments. |
Aktuelle Version vom 19. September 2017, 17:36 Uhr
(Kursstufe > Experimentell-induktives Vorgehen am Beispiel einer Schwingung)
Inhaltsverzeichnis
Vorüberlegungen/Entwicklung eigener Fragen
Wir sind zu unserer Schaukel am Droste gegangen.
Wir haben uns ein Bild mit einem schaukelnden Kind angesehen.
"Was kann man überhaupt fragen?" Beispiele für mögliche Fragen wurden von uns gesucht, darunter:
- Welche Sicherheitsvorschriften gibt es?
- Warum kann man nicht eine beliebige Höhe erreichen und auch keinen Überschlag machen?
- Wie weit kann man von der Schaukel abspringen?
- Warum schaukelt eine Schaukel?
- Wie bewegt sich die Schaukel im Raum?
- Wieso sind die Seile gerade?
- Welche Kräfte wirken? (auf die Schaukel und die Personen?) (Das ist eher ein deduktiver Ansatz.)
- Ist die Kraft, mit der am Seil gezogen wird, immer gleich groß?
- Wieviel Kraft braucht man, um sie Anzuschubsen?
- Wie groß ist die maximale Auslenkung?
- Wie wirkt sich der Anfangswinkel auf das Schaukeln aus?
- Wie wird die Schaukel angetrieben? / Wo kommt die Energie her? Wo geht sie hin?
- Wie viel Energie ist im physikalischen System?
- Kehrt die Schaukel nach dem Loslassen an den Ausgangspunkt zurück?
- Warum hört die Schaukel auf zu schwingen?
- Wie verändert sich die Höhe bei einem Schaukelvorgang?
- Nimmt die Höhe kontinuierlich ab?
- Wie lange dauert das Ausschaukeln von der maximalen Auslenkung? (Bei vielen/wenigen Personen?)
- Welche Geschwindigkeit erreicht die Schaukel? (am untersten Punkt?)
- Wie verändert sich die Geschwindkeit mit der Zeit?
- Hängt diese von der Anzahl der Personen ab?
- Wie verändert sich die maximale Geschwindigkeit (Beschleunigung) beim Ausschaukeln mit der Zeit?
- Wie beeinflusst die Seillänge die Schaukel? (evt. ein Experiment aufbauen.)
- Wie lange dauert eine Schwingung? / Wie groß ist die Periodendauer?
- Wie verändert sich die Schwingungsdauer mit der Zeit?
- Hängt die Schwingungsdauer von der Menge der Personen ab?
- Hängt sie vom Antrieb ab?
- Hängt sie vom maximalen Ausschlag (Amplitude) ab?
- oder von der Sitz- bzw. Stehposition?
- oder vom Anfangswinkel?
- Wie man antreibt
- Wirken von Kräften
- Beschreiben der Bewegung
- Impulsfluss
- Abhängigkeit der Bewegung
- Energiemenge/Fluss (z.B Wärme)
- Schwingungsdauer
Mathematische Beschreibung
Bei der Auswahl von geeigneten Fragestellungen wird klar, wie wichtig eine möglichst genaue Begriffsbildung ist. Denn nur eine genau formulierte Frage kann man auch genau beantworten.
Die physikalischen Größen, die wir messen wollen, sollten also möglichst präzise festgelegt sein.
- Im roten Koordinatensystem ist eine Angabe des Ortes möglich.
- Die Auslenkung y heisst Elongation.
- Bei y=0 ist das Pendel in der Ruhelage
- Das Messen, bzw die Angabe der Elongation ist mit Hilfe des Winkels [math]\varphi[/math] möglich.
- Maximale Auslenkung: [math]\hat y[/math](Amplitude)
- Periode(ndauer) T: Zeit einer Schwingung
- Frequenz f: Anzahl Schwingungen pro Zeit [math]T=\frac{1}{f} \qquad f=\frac{1}{T}[/math]
Videoanalyse der Schaukel
Alle Videos haben eine Bildfrequenz von 30 Bildern pro Sekunde.
4 Personen | 2 Personen | 1 Person | ohne Personen | |
---|---|---|---|---|
stehend mit Antrieb hoch | Video | Video | Video | |
stehend mit Antrieb niedrig | Video | Video | Video | |
stehend ohne Antrieb | Video | fehlt | fehlt | |
sitzend ohne Antrieb | Video | Video | Video | |
Video |
Auswertung
4 Personen | 2 Personen | 1 Person | ohne Personen | |
---|---|---|---|---|
stehend mit Antrieb hoch | Video | Video | ||
stehend mit Antrieb niedrig | Video | Video | ||
stehend ohne Antrieb | fehlt | fehlt | ||
sitzend ohne Antrieb | Video | Video | ||
Video |
Direkte Messungen an der Schaukel
- Periodendauer
- Wir haben jeweils 10 Perioden mit einer Handstoppuhr gemessen und dabei den Antrieb, die Amplitude, die Anzahl und Sitzposition der Leute variiert.
- Die Messungen sind nicht besonders genau, geben aber einen Anhaltspunkt. Außer der ungenauen Zeitmessung ist die abnehmende Amplitude ein Problem. Denn die Periode hängt, wie wir dann herausgefunden haben, von der von der Amplitude ab und das Ergebnis wird verfälscht.
Art der Schaukelbewegung | Zeit für 10 Perioden in Sekunden |
---|---|
mit Antrieb; kleine Amplitude | 24,47 |
mit Antrieb; große Amplitude | 27,08 |
ohne Antrieb; kleine Amplitude | 24,98 |
ohne Antrieb; große Amplitude | 26,61 |
mit 2 Personen; kleine Amplitude | 25,28 |
mit 2 Personen; große Amplitude | 26,92 |
mit 2 Personen, hängend; mittlere Amplitude | 27,04 |
mit 2 Personen, stehend; mittlere Amplitude | 23,03 |
- Ergebnisse:
- Bei allen Messungen nimmt die Periodendauer mit der Amplitude zu. Allerdings nicht proportional. Bei unseren Messungen ergibt sich Unterschied von ca. 10%.
- Im Rahmen der Messgenauigkeit ändert der Antrieb die Periode nicht.
- Bei der Abhängigkeit von der Personenanzahl haben wir leider einmal die Amplitude "mittelgroß" gewählt, dadurch ist das Messergebnis schlecht vergleichbar. Die Masse hat aber, wenn überhaupt, einen geringen Einfluss, schließlich haben wir die Masse verdoppelt!
- Je höher der Schwerpunkt, desto kürzer ist die Periode.
Entwicklung eines vereinfachenden Experiments
- Auswählen einer leitenden Frage
Nach diesen ersten Gedanken, versuchten wir die Fülle an Fragen zu begrenzen und uns auf Fragen zu einigen, die zum Grundverständnis der Physikalischen Abläufe einer schwingenden Schaukel am zuträglichsten sei und so vielleicht auch die anderen Fragen leichter zu beantworten seien. Diese Frage lautete: "Wovon hängt die Schwingungsdauer ab?"
Da nun die leitende Frage gestellt war, mussten wir im nächsten Schritt wieder Einschränkungen in Kauf nehmen, insofern, als dass uns nur ein sehr vereinfachtes Modell einer Schaukel zur Verfügung stand, an dem wir nun versuchen wollten Antworten zu finden.
Trotz der scheinbar nahezu idealen Bedingungen im Bezug auf Reibung, Luftwiderstand und Zuverlässigkeit des Schaukelmodells, wurde schnell klar, dass exakte Messergebnisse nie möglich sein werden, da sich die Amplitude der Schwingung relativ schnell wieder verkleinerte, nachdem man der Schaukel einen Schwingungsimpuls gab.
- Fazit
Der Versuch zeigte, dass von der ersten Frage bis zum Ergebnis viele Abstriche zu machen waren im Bezug auf Realitätsnähe des Versuchs/Modells sowie auf die Beweglichkeit der Fragestellung. Nur sehr explizite und genaue Fragestellungen und Herangehensweisen sind realistisch durchführbar, dies wurde einem hiermit gezeigt.
So kann man sagen, dass ein erstes und vereinfachtes Bild der physikalischen Vorgehensweise bei der Beschreibung von physikalischen Phänomenen gewonnen war.
Untersuchungsauftrag: Wovon hängt die Frequenz der frei schwingenden Schaukel ab?
- Untersuchen Sie experimentell, wovon die Frequenz, bzw. die Schwingungsdauer einer Schaukel abhängt.
Mögliche Beeinflussungen durch:
- Schaukellänge l
- Masse m
- Amplitude [math]\hat y[/math]
- Reibung
Man muss also immer nur eine Größe variieren und dann jeweils die Periode messen. Misst man z.B. für verschiedene Amplituden die Periode erhält man einen Zusammenhang zwischen Amplitude und Periodendauer, der streng genommen nur für die gewählte Länge, Masse usw. gilt.
Ändert sich die Periode bei Variation einer Größe nicht, so ist sie davon unabhängig.
Periodenlänge eines Fadenpendels
- Vereinfachung des schaukelnden Kindes als Fadenpendel (mathematisches Pendel)
- Die Masse wird als punktförmig angenommen, die Aufhängung als masselos.
- Weitere Vereinfachung: Ungedämpftes Pendel (Ohne Energieverlust)
- Aufbau
Mittels einer Klemme wird eine Stange senkrecht an einem Tisch angebracht. An dieser Stange wird am oberen Ende ein Haken sowie ein Geodreieck angebracht. Das Geodreieck hat die Funktion, die Amplitude zu messen und wird daher so angebracht, dass die längere Seite oben ist und und die auf das Geodreieck aufgetragene Senkrechte genau auf der Stange verläuft.
Am Haken wird nun ein Faden befestigt, an dessen Ende ein Kugel befestigt ist. Mit dem so entstandenen Pendel werden die Versuche durchgeführt, deren Ergebnisse unten aufgeführt sind.
Zur Untersuchung der Abhängigkeit von einer Größe muß diese variiert und alle anderen konstant gehalten werden.
- Beobachtung/Messwerte
Abhängigkeit von der Fadenlänge l:
Tabelle 1 [math]m[/math] = 0,1342 kg; [math]\hat y[/math] = 30° [math]l[/math] | 10 cm | 20 cm | 30 cm | 40 cm | 50 cm [math]T[/math] | 0,75 s | 1 s | 1,16 s | 1,25 s | 1,47 s [math]T[/math] | 0,78 s | 1 s | 1,16 s | 1,25 s | 1,5 s [math]T[/math] | 0,78 s | 1,03 s | 1,16 s | 1,32 s | 1,5 s [math]T[/math] | 0,78 s | 0,97 s | 1,16 s | 1,35 s | 1,5 s [math]T[/math] | 0,78 s | 1 s | 1,16 s | 1,28 s | 1,56 s D[math]T[/math] | 0,774 s | 1 s | 1,16 s | 1,29 s | 1,506 s
Abhängigkeit von der Amplitude [math]\hat y[/math]:
Tabelle 2 [math]m[/math] = 0,1342 kg; [math]l[/math] = 30 cm [math]\hat y[/math] | 15° | 30° | 45° | 60° | 75° | 90° [math]T[/math] | 1,09 s | 1,16 s | 1,16 s | 1,22 s | 1,25 s | 1,35 s [math]T[/math] | 1,13 s | 1,16 s | 1,13 s | 1,18 s | 1,25 s | 1,41 s [math]T[/math] | 1,09 s | 1,16 s | 1,18 s | 1,18 s | 1,22 s | 1,35 s [math]T[/math] | 1,13 s | 1,16 s | 1,16 s | 1,18 s | 1,25 s | 1,35 s [math]T[/math] | 1,09 s | 1,16 s | 1,16 s | 1,18 s | 1,25 s | 1,37 s D[math]T[/math] | 1,106 s | 1,16 s | 1,158 s | 1,188 s | 1,244 s | 1,366 s
Die Amplitude des Fadenpendels ist sehr stabil, nach 10 Perioden beträgt sie bei einer Startamplitude von 30° noch etwa 25°. In der Tabelle nicht aufgeführt, da für unsere Zwecke wertlos sind Extremversuche mit Startamplituden über 90° da hier die Kugel nicht auf einer stabilen Kreisbahn pendelt.
- Erklärung/Auswertung
Um die Abhängigkeit von [math]T[/math] und [math]l[/math] möglichst durch eine Konstante zu definieren, werden verschiedene mathematische einfache Möglichkeiten ausprobiert:
([math]c[/math] steht für die restlichen Bestandteile der Schwingungsformel; die Rechnungen gelten für [math]\hat y=30[/math]°)
1. [math]T = l c[/math]
- [math]T \over l[/math][math] = c[/math] ; [math]0,774 \over 0,1[/math][math] = 7,74[/math] ; [math]1 \over 0,2[/math][math] = 5[/math] ; [math]1,16\over 0,3[/math][math] = 3,87[/math] ; [math]1,29\over 0,4[/math][math] = 3,225[/math] ; [math]1,506\over 0,5[/math][math] = 3,012[/math]
2. [math]T = l^2 c[/math]
- [math]T \over l^2[/math][math] = c[/math] ; [math]0,774 \over 0,1^2[/math][math] = 77,4[/math] ; [math]1 \over 0,2^2[/math][math] = 25[/math] ; [math]1,16\over 0,3^2[/math][math] = 12,88[/math] ; [math]1,29\over 0,4^2[/math][math] = 8,06[/math] ; [math]1,506\over 0,5^2[/math][math] = 6,02[/math]
3. [math]T = \sqrt{l} c[/math]
- [math]c=[/math][math] T \over \sqrt{l}[/math] ; [math] 0,774 \over \sqrt{0,1}[/math][math]=2,45[/math] ; [math] 1 \over \sqrt{0,2}[/math][math]=2,24[/math] ; [math] 1,16\over \sqrt{0,3}[/math][math]=2,12[/math] ; [math] 1,29\over \sqrt{0,4}[/math][math]=2,04[/math] ; [math] 1,506\over \sqrt{0,5}[/math][math]=2,13[/math]
Die einzige der Formeln, deren Ergebnisse nur hinter dem Komma unterschiedlich sind, ist: [math]T = \sqrt{l} c[/math]
Wir müssen also davon ausgehen, dass die Unterschiede, die bei 3. bestehen aufgrund von Messungenauigkeiten entstehen und den Durchschnitt der fünf Werte ausrechen, der da lautet: 2,2.
Wir gehen nun davon aus, dass die gesuchte Konstante be ieiner Amplitude von 30° etwa 2,2 beträgt.
Periodenlänge einer schwingenden Stange
- Aufbau
Mittels einer Klemme wird eine Stange senkrecht an einem Tisch angebracht. An dieser Stange wird am oberen Ende ein Geodreieck sowie eine kleinere, senkrecht zur Ersten stehenden Stange befestigt. Das Geodreieck hat die Funktion, die Amplitude zu messen und wird daher so angebracht, dass die längere Seite oben ist und und die auf das Geodreieck aufgetragene Senkrechte genau auf der Stange verläuft. An der zweiten Stange wird nun erneut eine Dritte befestigt, senkrecht zur Kurzen, also parallel zur Ersten. Diese dritte Stange ist im Gegensatz zu den anderen beiden frei schwingend. Da das so entstandenen Pendel schon über ein Eigengewicht verfügt, wird auf ein zusätzliches Gewicht verzichtet. Mit dieser Konstruktion werden dann die Versuche durchgeführt, deren Ergebnisse unten aufgeführt sind. Zur Untersuchung der Abhängigkeit von einer Größe muß diese variiert und alle anderen konstant gehalten werden.
- Beobachtung/Messwerte
Abhängigkeit von der Amplitude [math]\hat y[/math]:
Tabelle 1 m = 1.01kg; l = 1.01m ymax in ° | 30 / avg. | 45 / avg. | 90 / avg. | T in s | 1.67; 1.61; 1.62; 1.67 / 1.64 | 1.71; 1.72; 1.65; 1.68 / 1.69 | 1.9 ; 1.95; 1.93; 1.89 / 1.92 |
Tabelle 2 m = 0.23kg; l = 1.06m ymax in ° | 30 / avg. | 45 / avg. | 90 / avg. | T in s | 1.66; 1.72; 1.7 ; 1.67 / 1.69 | 1.76; 1.73; 1.79; 1.81 / 1.77 | 1.98; 1.97; 1.95; 1.99 / 1.97 |
Tabelle 3
m = 0.31kg; [math]l[/math] = 0.33m
ymax in ° | 30 / avg. | 45 / avg. | 90 / avg. |
T in s | 0.98; 1.02; 0.96; 0.97 / 0.98 | 1.01; 1.04; 1.04; 1.03 / 1.03 | 1.11; 1.04; 1.11; 1.17 / 1.11 |
Während der Versuchsdurchführung können wir an unserer Stativstange ein gewisses "Mitschwingen" beobachten, im Takt zum eigentlich schwingenden Objekt.
Weiterhin ist noch hinzuzufügen, dass die maximale Elongation von Periode zu Periode um ein sehr unterschiedliches Maß abnimmt, die Differenzen werden immer kleiner. Da wir dies bei all unseren Testreihen beobachten, testen wir abgesondert den "Extremfall", eine Amplitude von 180°, um diesen Effekt zu verstärken. Hierbei können wir beobachten, dass bereits nach einer Periode die Differenz der Amplitude etwa 60° beträgt; nach der zweiten 30°, usw.
- Erklärung/Auswertung
Wie aus den Tabellen 1.03 und 2 zu entnehmen ist, haben unsere Stangen eine sehr ähnliche Länge ([math]l[/math]), jedoch eine unterschiedliche Masse: Stange 2 wiegt weniger als ein Viertel von Stange 1. Hiermit können wir Johannes' anfängliche Hypothese, dass die Masse ([math]m[/math]) irrelevant sei, sehr gut untermauern. Für die einzelnen Amplituden ([math]\hat y[/math]) weichen die Perioden ([math]T[/math]) jeweils nur um ein paar Hunderstelsekunden voneinander ab. "Ein solch geringer Unterschied hat seinen Ursprung nicht in einer so großen Massenrelation von 1:4" denken wir uns; die geringfügigen Längenunterschiede und Messungenauigkeiten müssen hierfür verantwortlich sein.
An dieser Stelle kommt Stange 3 ins Spiel, mit einer dritten Länge. Somit lässt sich die Abhängigkeit der Periode von der Länge besser untersuchen: auf den ersten Blick ist klar, dass die Periode mit Zunahme der Länge ebenfalls zunimmt ([math]l \propto T[/math]?). Um die genaue Abhängigkeit herauszufinden, probieren wir gängige Verhältnisse mithilfe einer allgemeinen Formel aus:
([math]c[/math] steht für die restlichen Bestandteile der Schwingungsformel; die Rechnungen gelten für [math]\hat y=45[/math]°)
- [math]T = l c[/math]
- [math]T \over l[/math][math] = c[/math] ; [math]1.77 \over l.06[/math][math] = 1.67[/math] ; [math]1.69 \over 1.01[/math][math] = 1.67[/math] ; [math]1.03\over 0.33[/math][math] = 3.12[/math]
- [math]T = l^2 c[/math]
- [math]T \over l^2[/math][math] = c[/math] ; [math]1.77 \over 1.06^2[/math][math] = 1.56[/math] ; [math]1.69 \over 1.01^2[/math][math] = 1.66[/math] ; [math]1.03\over 0.33^2[/math][math] = 9.46[/math]
- [math]T = \sqrt{l} c[/math]
- [math]c=[/math][math] T \over \sqrt{l}[/math] ; [math] 1.77 \over \sqrt{1.06}[/math][math]=1.71[/math] ; [math] 1.69 \over \sqrt{1.01}[/math][math]=1.68[/math] ; [math] 1.03\over \sqrt{0.33}[/math][math]=1.79[/math]
Nur bei [math]\sqrt {l}[/math] sind Züge einer Übereinstimmung zu erkennen. Somit lässt sich sagen, dass sich die Wurzel der Länge proportional zur Periode verhält ([math]\sqrt l \propto T[/math]).
Onlineausarbeitung: Nikolaj Kulvelis
Schwingender Stab:
Abhängigkeit von l: [math]\hat y=45[/math]°
[math]T\over\sqrt{l}[/math](konstant)
[math]T\over\sqrt{l}[/math][math]\approx[/math]1,76 [math]s\over\sqrt{m}[/math]
- [math]\Updownarrow[/math]
- [math]T=1,76[/math][math]s\over\sqrt{m}[/math][math]\sqrt{l}[/math]
- [math]T=1,76[/math][math]s\over\sqrt{m}[/math][math]\sqrt{2l'}[/math]
- [math]T\approx 2,5[/math][math]s\over\sqrt{m}[/math][math]\sqrt{l'}[/math]
Fadenpendel:
Abhängigkeit vom l: [math]\hat y=20[/math]°
[math]\frac{l}{T^2} \approx \frac{24 \,\rm m}{s^2}[/math] (konstant)
- [math]\Updownarrow[/math]
- [math]T=\sqrt{\frac{l}{0,24\frac{m}{s^2}}} [/math][math]=[/math][math]\sqrt{1 s^2\over 0,24 m}[/math][math]\cdot\sqrt{l}[/math]
- [math]T\approx 2,0[/math][math]s\over\sqrt{m}[/math][math]\cdot \sqrt{l}[/math]
- Fehlerbetrachtung
Bei den obigen Messwerten liegen natürlicherweise gewisse Ungenauigkeiten und Messfehler vor. In diesem speziellen Fall liegt das Fehlerspektrum bei der Periode [math]T[/math] bei ca. 0,05 sek und bei der Fadenlänge [math]l[/math] bei ca. 0,2 cm. Mit diesen Werten lässt sich nun ein Maximal- und ein Minimalwert errechnen. Der Durchschnitt dieser Extremwerte bietet dann eine zuverlässige Lösung für die Konstante [math]a[/math].
Fadenpendel:
[math]T\approx 1,915 \frac{s}{\sqrt{m}}\sqrt{l}[/math]
[math]\rightarrow 1,915 \frac{s}{\sqrt{m}}\approx\frac{T}{\sqrt{l}}[/math]
Max./Min. Betrachtung
[math]\bar T=1{,}32\pm 0{,}05s(\pm3{,}8%)[/math]
[math]l=47{,}5cm\pm0{,}2cm(\pm0{,}4%)[/math]
[math]\Rightarrow \quad a_{max}={(1{,}32+0{,}05)s \over \sqrt{(47{,}5-0{,}2)cm}}=1{,}992{s\over\sqrt{m}}[/math]
[math]a_{min}={(1{,}32-0{,}05)s\over\sqrt{(47{,}5+0{,}2)cm}}=1{,}838{s\over\sqrt{m}}[/math]
[math]\Longrightarrow[/math][math]a[/math][math]=1{,}915{s\over\sqrt{m}}\pm0{,}08{s\over\sqrt{m}}(\pm4%)[/math]
Eine statistische Auswertung der Messwerte ist nicht möglich, da jeweils nur drei Zeitmessungen vorgenommen wurden, was zu wenig ist. Vgl mit Messunsicherheit und Fehlerrechnung.
Zusammenfassung
Die experimentelle Untersuchung der Schaukel begann damit, sich Fragen zu der Schaukel zu überlegen, etwa welche Kräfte auf die Schaukel wirken oder von was die Periodendauer T abhängt. Daraufhin wurden direkt vor Ort Experimente und Messungen durchgeführt, um diese Fragen zu beantworten. Als technische Hilfsmittel dienten uns zur Zeitmessung eine Handstoppuhr,und zum Messen der verschiedenen Längen ein Metermaß. Außerdem zogen wir zur genaueren Beschreibung der Bewegung der Schaukel im Raum eine Videoanalyse hinzu.
Es wurde induktiv, d.h. vom Beispiel über Versuche zur allgemeinen Formel, gearbeitet und vorgegangen. Induktives Vorgehen zeichnet sich dadurch aus, dass von Speziellem (eine Messung an der Schaukel) auf Allgemeines (allgemein gültige Formeln) geschlossen wird.
Um Ergebnisse zu bekommen, die nicht nur für unsere Schaukel gelten, haben wir die Situation für ein Experiment vereinfacht. Die Schaukel wurde duch eine Kugel an einem Faden ("Fadenpendel") oder durch eine Stange ersetzt. Durch die Vereinfachung wird die Situation zwar übersichtlicher, entfernt sich aber auch von der realen Schaukel.
Man erhält beim schwingenden Stab und beim Fadenpendel jeweils einen funktionalen Zusammenhang zwischen Länge und Periode. Dieser gilt streng genommen nur für die untersuchte Amplitude. Das heißt, der Proportionalitätsfaktor hängt noch von der Amplitude ab. Ein Vergleich der beiden Schwingungen zeigt, dass der Stab, bei gleicher Länge, eine größere Periode hat. Das liegt am größeren Trägheitsmoment des Stabes, denn der Stab dreht sich beim Schwingen um seinen Schwerpunkt, der Versuch war von der Masse Unabhängig.
Die erzielten Ergebnisse konnten wir an der realen Schaukel überprüfen. Die Abweichungen lagen im Rahmen der Vereinfachungen des Experiments.