Dipole im elektrischen und magnetischen Feld: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Schulphysikwiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
(Ergebnisse)
(Grießkörnchen-Versuche)
Zeile 47: Zeile 47:
 
'''Erklärung'''
 
'''Erklärung'''
  
Durch den Generator oder die Influenzmaschine werden Ladungen verschoben und die Elektroden laden sich positiv und negativ auf. Dadurch entsteht auch ein elektrisches Feld zwischen den Elektroden. Durch dieses werden die Grießkörner zu Dipolen influenziert, die Grießkörner bleiben also neutral, aber innerhalb der Körner gibt es eine Ladungsverschiebung. Negative und positive Teile der Körner richten sich parallel zu den Feldlinien aus und "kleben" aneinander. Die Grießkörner "zeichnen" uns so einzelne Feldlinien. Versuch 1-3 sind die uns bisher geläufigen Feldtypen Dipolfeld, homogenes Feld und Zentralfeld.
+
Durch den Generator oder die Influenzmaschine werden Ladungen verschoben und die Elektroden laden sich positiv und negativ auf. Dadurch entsteht auch ein elektrisches Feld zwischen den Elektroden. Durch dieses werden die Grießkörner zu Dipolen influenziert, die Grießkörner bleiben also neutral, aber innerhalb der Körner gibt es eine Ladungsverschiebung. Negative und positive Teile der Körner richten sich parallel zu den Feldlinien aus und "kleben" aneinander. Die Grießkörner "zeichnen" uns so einzelne Feldlinien.
 +
 
 +
Die Kraftrichtung auf den Dipol hat keinen bestimmten Winkel zu den Feldlinien:
 +
<gallery widths=200px heights=150px >
 +
Bild:Elektrisches_Feld_Dipol_Drehmoment_Kondensator.png|In der Mitte zwischen den Elektroden ist das Feld relativ homogen, die Grießkörnchen werden im Feld ausgerichtet.
 +
Bild:Elektrisches_Feld_Dipol_Kraftwirkung_Kondensator.png|Im homogenen Teil des Feldes heben sich die Kräfte auf den Dipol gerade auf. Im inhomogenen Randbereich des Feldes wird der Grieß nicht zu den Elektroden, sondern senkrecht zu den gebogenen Linien zwischen die Elektroden gezogen
 +
Bild:Elektrisches_Feld_Dipol_Kraftwirkung_Spitze.png|Die elektrischen Ladungen der spitzen Elektrode werden durch das Feld in die Spitze verschoben, wodurch in unmittelbarer Nähe die größte Feldstärke ist. Wegen dieser Inhomogenität gibt es eine resultierende Gesamtkraft auf die Dipole in Richtung der größeren Feldstärke.
 +
</gallery>
  
 
===Ein Kompass===
 
===Ein Kompass===

Version vom 21. Februar 2017, 10:50 Uhr

(Kursstufe > Grundlagen elektrischer, magnetischer und schwerer Felder)

Versuche und Beispiele

Ein Magnet geht baden (Eisenspäne-Versuche)

Aufbau

  • Einen Scheibenmagnet in viele kleine Eisenteile, wie Nägel eintauchen.
  • Stabmagnete in Eisenspäne tauchen und verschiedene Pole einander nähern.

Beobachtung

Grießkörnchen-Versuche

Aufbau

Handelsüblicher Grieß und Rizinusöl werden in eine Petrischale gegeben. Verschieden geformte Elektroden werden in die Grieß-Öl-Mischung eingetaucht und an einem Hochspannungsgenerator (<12kV) oder eine Influenzmaschine (Wimshurstmaschine) angeschlossenen. Dann wird der Generator eingeschaltet (Vorsicht!) oder gekurbelt.

Beobachtung

Die einzelnen Grießkörner ordnen sich nach und nach auf bestimmten Linien an. Die Linien sind je nach Elektrodenform unterschiedlich. Teilweise werden die Körnchen zu den geladenen Polen gezogen, wodurch sich die "Grießlinien" verschieben.

Die Linien treffen fast immer senkrecht auf die Ränder der Elektroden auf. Auffallend ist auch die enorme Ansammlung an "Linienenden" an der Spitze der Elektrode.

Erklärung

Durch den Generator oder die Influenzmaschine werden Ladungen verschoben und die Elektroden laden sich positiv und negativ auf. Dadurch entsteht auch ein elektrisches Feld zwischen den Elektroden. Durch dieses werden die Grießkörner zu Dipolen influenziert, die Grießkörner bleiben also neutral, aber innerhalb der Körner gibt es eine Ladungsverschiebung. Negative und positive Teile der Körner richten sich parallel zu den Feldlinien aus und "kleben" aneinander. Die Grießkörner "zeichnen" uns so einzelne Feldlinien.

Die Kraftrichtung auf den Dipol hat keinen bestimmten Winkel zu den Feldlinien:

Ein Kompass

Aufbau

Kompassnadel und kardanisch gelagerten Magnet in ein Feld bringen.

Viele Kompasse

Aufbau

Man legt einen oder zwei Stabmagnete auf eine "Kompassmatrix".

Beobachtung

Ein "elektrischer Kompass"

Aufbau

Eine Hantel im Kondensator

Beobachtung

Videos der Uni Würzburg aus dem Videoarchiv.

Ein starker Magnet

Aufbau

Nägel in der Nähe eines starken Hornmagneten. "Drankleben" oder mit einem (!) Finger im Gleichgewicht halten

Beobachtung

Nägel drehen sich und werden zum "stärkeren Teil des Feldes" gezogen

Ein frei schwimmender Kompass

Aufbau

a) Wie bei dem schwimmenden Magneten, aber der Magnet ist kürzer und die Verbindungslinie zwischen Nord- und Südpol ist diesmal parallel zur Wasseroberfläche.

b) Man verwendet einen kleinen Nagel statt dem Magneten.

Ergebnisse

  • Elektrisch neutrale Gegenstände werden in einem elektrischen Feld zu einem elektrischen Dipol influenziert, indem sich Ladungen verschieben.
Magnetisierbare Gegenstände werden in einem magnetischen Feld zu einem magnetischen Dipol influenziert, indem sich die Elementarmagnete ausrichten.
Gravitative, schwere Dipole gibt es nicht, weil es nur eine Art von Masse gibt.
  • Dipole richten sich in einem Feld parallel zu den Feldlinien aus.
  • In einem homogenen Feld heben sich die auf den ausgerichteten Dipol wirkenden Kräfte auf.
In einem inhomogenen Feld wird der ausgerichtete Dipol in Richtung der größeren Feldstärke gezogen.
Die Kraftrichtung auf den Dipol hat keinen bestimmten Winkel zu den Feldlinien.