Das Potential eines Feldes: Unterschied zwischen den Versionen

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(Kugeln auf der schiefen Ebene)
(Zusammenhang zwischen Potential und Feldstärke)
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:<math>H={\varphi_H}' \approx \frac{\triangle \varphi_H}{\triangle s} \quad \Leftrightarrow \quad \triangle \varphi_H = \int_{s_1}^{s_2} H(s) ds \approx H\, \triangle s</math>
 
 
  
 
==Berechnung der Energiemenge durch die wirkende Kraft==
 
==Berechnung der Energiemenge durch die wirkende Kraft==

Version vom 19. September 2014, 16:12 Uhr

Beispiele und Versuche

Kugeln im Potentialtrichter

Beobachtung

Die Kugeln rollen in Kreisen, Ellipsen oder spiralförmig um die Mitte herum. Je tiefer die Kugeln sind, desto schneller sind sie. Im flachen Bereich scheint es keine große Rolle zu spielen wie groß die Kugeln sind oder wieviel Masse sie haben. Im engen, steilen Bereich des Trichters kreisen die größeren Kugeln wesentlich längere Zeit als die kleineren.

Kugeln auf der schiefen Ebene

Aufbau

Man läßt eine Kugel die Ebene herabrollen. Man kann sie auch (schräg) nach oben anschubsen.

Beobachtung Beim Herunterrollen wird sie immer schneller. Schubst man sie genau nach oben, so wird sie immer langsamer, bis sie schlißlich stehenbleibt und nach unten rollt. Wird die Kugel schräg angeschubst, so beschreibt sie einen Bogen, genauer eine Parabel.


VERSUCH??? Nordpol um einen Südpol kreisen lassn. Langer Faden bis zur Decke, so dass die Gravitationswirkung gering ist.

Folgerungen

Kugeln rollen im Potentialgebirge von Lummerland.

Der Trichter ist ein Modell für das Gravitationsfeld der Sonne oder der Erde oder eines anderen Himmelskörpers. Die Kugeln entsprechen dabei der um die Sonne kreisenden Planeten oder Satelliten, die um die Erde kreisen.

Ebenso kann man den Trichter als Modell für das elektrische Zentralfeld einer negativ geladenen Kugel oder eines "isolierten" Südpols nehmen. Hierbei entsprechen die Kugeln positiv geladenen Teilchen oder kleinen Nordpolen.

Je steiler der Trichter, desto größer ist die Feldstärke.

Je höher die Kugel ist, desto größer ist die potentielle Energie und desto geringer die kinetische Energie.


Die schiefe Ebene ist eine Modell für ein homogenes Feld, in dem die Feldstärke ja in Stärke und Richtung konstant ist.

Zum Beispiel das Schwerefeld der Erde in der Nähe der Erdoberfläche. Die rollende Kugel entspricht einem Ball, der fallengelassen oder (schräg) nach oben geworfen wird.

In einer Richtung ändert die Ebene / das Feld den Impuls (die Geschwindigkeit) in den anderen Richtungen nicht. In dieser Richtung ist die Bewegung immer gleichmäßig beschleunigt, in den anderen Richtungen ändert sich der Impuls (die Geschwindigkeit) nicht. (Vgl. Kraft verändert den Impuls; vektoriell)


  • Ein Oszilloskop?
  • Beschleunigen eines e- in einem E-Feld?

Das Potential eines Feldes

Ein Vulkan
Schematische Darstellung der Höhenlinien
Feldflächen, Potential und Feldstärke eines Zentralfeldes

In Feldern wird Energie gespeichert. Wieviel Energie sich im Feld befindet, hängt unter anderem von der Ladung und dem Ort der Gegenstände ab. Häufig befindet sich ein "kleiner" Gegenstand in einem Feld eines "großen". Z.B. Mond und Erde oder Erde und Sonne oder Satellit und Erde. Ein Elektron kann sich in einem elektrischen Feld befinden. Nun fragt man sich:

  • Wie ändert sich die Energie mit der Ladung des Probekörpers?
  • Wie ändert sich die Energiemenge mit dem Ort des Probekörpers?

Das Modell des Potentialtrichters gibt Hinweise zu Beantwortung:

Je größer die Masse der Kugel, desto größer die Energiemenge.
Je nach Lage der Kugel ist die Höhe und damit auch die Energiemenge anders.

Auch die im Feld gespeicherte Energie ist proportional zur Ladung des Probekörpers. (Warum wird im Zusamenhang mit der wirkenden Kraft klar.) Deshalb macht es Sinn das Potential als die "normierte" Energiemenge also die Energie pro kg oder pro Coulomb oder pro Weber festzulegen. Das Potential verändert sich mit dem Ort, gibt die Energiemenge pro Ladung an und entspricht der Höhe der Kugel im Potentialtrichter:

[math]\varphi_g = \frac{E_{pot}}{m}[/math]
[math]\varphi_E = \frac{E_{pot}}{Q}[/math]
[math]\varphi_H = \frac{E_{pot}}{Q_m}[/math]

Verbindet man die Orte gleichen Potential, so erhält man die Äquipotentialflächen, welche immer senkrecht zu den Feldlinien sind:

Feldflächen sind Äquipotentialflächen. Sie entprechen den "Höhenlinien" des Potentialtrichters.

Das Potential als Energiemenge pro Energietrögermenge spielt im gesamten Konzept der Energie eine Rolle.


Zusammenhang zwischen Potential und Feldstärke

Je steiler das Potentialgebirge, desto größer die Feldstärke. Die Feldstärke ist sogar gerade die räumliche Änderungsrate des Potentials:

[math]g={\varphi_g}' \approx \frac{\triangle \varphi_g}{\triangle s} \qquad \Leftrightarrow \quad \triangle \varphi_g = \int_{s_1}^{s_2} g(s) ds \approx g\, \triangle s[/math]
[math]E={\varphi_E}' \approx \frac{\triangle \varphi_E}{\triangle s} \quad \Leftrightarrow \quad \triangle \varphi_E = \int_{s_1}^{s_2} E(s) ds \approx E\, \triangle s[/math]
[math]H={\varphi_H}' \approx \frac{\triangle \varphi_H}{\triangle s} \quad \Leftrightarrow \quad \triangle \varphi_H = \int_{s_1}^{s_2} H(s) ds \approx H\, \triangle s[/math]

Berechnung der Energiemenge durch die wirkende Kraft

Mit einer Kraft von 2N längs eines Weges der Länge 4m wird die Energiemenge von 8J übrtragen.
Eine Feder der Härte 0,5 N/m ist um 4m verlängert worden und speichert 4J Energie.
Durch eine veränderliche Kraft wird längs der 4m Wegstrecke eine Energie von ca. 6J übertragen.

Um die Definition des Potentials zu rechtfertigen, ist es entscheidend, dass

  • die Energiemenge des Feldes proportional zur Ladung / Masse des "kleinen" Gegenstandes ist und das
  • diese Energiemenge für einen Ort des "kleinen" Gegenstandes immer gleich ist, egal wie er dort hingekommen ist.

Zur Begründung schaut man sich die auf den Probekörper wirkende Kraft genauer an:

Bei der Bewegung des Probekörpers im Feld wirkt auf ihn eine Kraft, für die wir diese Fragen schon beantwortet haben:

Die wirkende Kraft ist proportional zur Ladung des Probekörpers, weshalb man die Feldstärke als "normierte" Kraft festgelegt haben.
Die Feldstärke hängt ansonsten nur vom Ort des Probekörpers ab.
[math]F= m\, g = Q \, E = Q_m \, H[/math]

Mit Hilfe der wirkenden Kraft läßt sich auch die Energiemenge berechnen. (Vgl. Energieübertragung mit einer Kraft)

Ist die Kraft F räumlich konstant und (anti-)parallel zum Weg der Länge s, so beträgt die übertragene Energiemenge:

[math]E = F \, s[/math]

Wenn die Kraft F(s) sich mit dem Ort ändert, aber noch (anti-)parallel ist, so kann man die Energiemenge mit einem Integral ausrechenen:

[math]E = \int_{s_1}^{s_2}F(s)\,ds[/math]

Ist die Kraft F räumlich konstant aber nicht (anti-)parallel zum Weg, so spielt nur der parallele Anteil der Kraft eine Rolle. Der senkrechte Anteil überträgt keine Energie.

[math]E = F_{||} \, s[/math] mit [math]F_{||}=F\, \cos(\alpha)[/math]


Die potentielle Energie bei konstanter Feldstärke

In der Nähe der Erdoberfläche ist die Stärke des Schwerefeldes ungefähr konstant.

[math]F_G= m\, g[/math]

Hebt man einen Gegenstand hoch, so wirkt währenddessen die Gewichtskraft entgegen der Bewegungsrichtung und daher muss dafür Energie aufgewendet werden. Diese Energie steckt dann im Schwerefeld. (Vgl. Energieübertragung mit einer Kraft)

Fällt ein Gegenstand, so geht die Energie des Feldes in den bewegten Gegenstand.

Für die Energiemenge eines Gegenstandes der Masse m, der sich in der Höhe h über einem festgelegten Nullniveau befindet, gilt:

[math]E_{pot}=F_G\, h = m\, g\, h[/math]

Definition des Potentials

Je mehr Masse der Gegenstand hat, desto mehr Energie steckt also im Feld und desto größer ist die Anziehungskraft. Die Energie und die Kraft sind sogar proportional zur Masse.

Deshalb kann man die Kraft und die potentielle Energie auf ein kg normieren:

Die auf ein kg normierte Kraft kennen wir schon, es ist die Feldstärke oder der Ortsfaktor:

[math]g=\frac{F}{m}[/math]

Die auf ein kg normierte potentielle Energie heißt "Potential". Das Potential des Schwerefeldes beschreibt, wieviel potentielle Energie ein Gegenstand an einem Ort pro kg Masse hat:

[math]\varphi_g=\frac{E_{pot}}{m} \quad [\varphi_g]=\rm \frac{J}{kg}\qquad \Leftrightarrow \quad E_{pot} = m\, \varphi_g[/math]

Zusammenhang zwischen Potential und Feldstärke

Die wirkende Kraft beschreibt die Änderung der potentiellen Energie mit der Höhe. So besagt eine Gewichtskraft von 20 N, dass man bei einem Höhenunterschied von 1m eine Energiemenge von 20J bekommt oder aufwenden muss:

[math]F_g = \frac{E_{pot}}{h}[/math]

Dementsprechend beschreibt die Feldstärke die Änderung des Potentials mit der Höhe. So besagt eine Feldstärke von 9,81 J/kg, dass sich das Potential pro Meter um 9,81 J/kg verändert oder dass man pro Meter und pro kg eine Energiemenge von 9,81 J benötigt oder bekommt.

[math]g = \frac{\varphi_g}{h}[/math]

Verallgemeinerung auf alle Felder

Diese überlegungen kann man auch für eine elektrisch geladenen Gegenstand oder für einen Magnetpol anstellen.


Ebenso eine geladene Kugel in einem Kondensator:

[math]F_E= Q\, E[/math]
[math]E_{pot}=F_E\, h = Q\, E\, h[/math]
[math]F_E = \frac{E_{pot}}{h}[/math]
Das Feldlinienbild eines Kondensatorfeldes (Mitte) und zwei Darstellungen des Potentials. [1]

Die potentielle Energie bei veränderlicher Feldstärke

Statt [math]E = F\ s[/math] nun das Integral im Kraft-Wegdiagramm:

[math]E = \int F(s)\, ds[/math]

und die Kraft ist die örtliche Änderungsrate der potentiellen Energie:

[math]F = E'[/math]

Für einen Satelliten in der Höhe h über dem Erdboden:

[math]E_{pot}=\int_R^h F(h) \, dh = \int_R^h G\, \frac{m}{h^2} \, dh[/math]
[math]=- G\, m \, [\frac{1}{h}]_R^h = - G\, m \, [\frac{1}{h}-\frac{1}{R}][/math]

Links

Fußnoten

  1. (Erstellt mit einem Physlet von W. Christian.)