Kraftwirkung auf elektrische Ströme im Magnetfeld - die Lorentzkraft
(Kursstufe > Elektro-Magnetismus)
Inhaltsverzeichnis
Beispiele
Versuche
Die springenden Kabel
- Aufbau
Wenn man einen Bleiakku ("Autobatterie") mit einem Kabel "kurzschließt", fließt ein Strom mit sehr großer Stromstärke. (Deswegen sollte man mit dem Taster den Stromkreis auch nicht zu lange schließen.) Das dazu verwendete Kabel legt man auf verschiedene Arten über eine Stange.
- Beobachtung
- a) Die beiden Kabel, bei denen der Strom in die gleiche Richtung fließt, werden zusammengezogen. Bei ungleicher Stromrichtung auseinandergedrückt.
- b) Die Spule verkürzt sich, sie wird längs ihrer Symmetrieachse zusammengezogen.
- Erklärung
Das Magnetfeld steht längs der Feldlinien unter Zugspannung und längs der Feldflächen unter Druckspannung. "Die Feldlinien sind wie sich gegenseitig abstoßende Gummibänder":
Ein Probe-Kabel im Magnetfeld - die Leiterschaukel
- Aufbau
Ein stromdurchflossenes Kabel und ein Hufeisenmagnet. Alternativ eine Leiterschaukel.
- Beobachtung
Die Leiterschaukel steht bei eingeschaltetem Strom schräg. Je größer die Stromstärke, desto schräger steht die Schaukel. (Animationsfilm)
Ändert man die Stromrichtung oder vertauscht durch Umdrehen des Magneten die Pole, so wird die Schaukel in die andere Richtung gedrückt.
Steht der Leiter nicht senkrecht zu den Feldlinien, sondern schräg, ist der Effekt geringer.
- Ergebnis
Auf einen stromdurchflossenen Leiter, der senkrecht zu den Feldlinien eines Magnetfeldes steht, wirkt eine Kraft.
Die Kraftrichtung kann man mit Hilfe der UVW- oder Drei-Finger-Regel bestimmen:
Daumen | Zeigefinger | Mittelfinger | |
Ursache | Vermittlung | Wirkung | |
Stromrichtung[1] (+ zu -) |
Feldlinienrichtung | Kraftrichtung |
Zeichnet man die Feldlinien- und Flächen, so erkennt man wie das Magnetfeld den Leiter in eine Richtung drückt.
Man kann auch einen der Ströme als den felderzeugenden auffassen und den Strom im anderen Kabel als Probestrom, ähnlich wie Probekörper in einem Feld. Das wird zwar der symmetrischen Anordnung nicht gerecht, liefert aber für spätere Rechnungen durchaus das richtige Ergebnis.
Versuch: Wickelkabel
- Aufbau
Ein bewegliches Kabel aus Kupfergeflecht hängt direkt hinter einem Festmagnet. Dann schaltet man die Spannungsquelle an und läßt Strom durch das Kabel fließen.
- Beobachtung
Das Kabel bewegt sich schnell um den Nordpol herum und "springt" zur Vorderseite des Magneten.
- Erklärung
Die Lorentzkraft auf das stromdurchflossene Kabel wirkt immer senkrecht zu den Feldlinien. Gäbe es bei der Bewegung des Kabels mehr Reibung, würde das Kabel sich entlang einer Feldfläche bewegen, ähnlich wie sich die schwimmende Magnetnadel parallel zu den Feldlinien bewegt hat. Das Kabel
Messen der Lorentzkraft / magnetische Feldkonstante
- Aufbau
Eine lange Spule, ein Leiter an einem Kraftmesser innerhalb der Spule,
Links
- Lorentzkraft
- LEIFI:Kraft auf Stromleiter
- Animation: Gleichstrommotor von Walter Fendt
- homopolare Motoren
- Video: How to build a simple electric motor, plus how it works. (youtube: "The Tabletop Explainer et al.") Bauanleitung für einen einfachen Motor mit einer Spule; Erklärung mit Lorentzkraft.
- Video: Wie man einen einfachen homopolaren Motor baut. (von "VitaliUS EN") Bauanleitungen für verschiedene einfache Motoren ohne Spule. Ohne Erklärung
- Video: Der einfachste Elektromotor der Welt (youtube: "Peter Baumgartner") Demonstration eines Motors aus einer Batterie, einem Magneten und einem kurzen Kabel. Ohne Erklärung
- Video: How to Build a Homopolar Motor (von "Wayne Schmidt") Verschiedene Bautypen von homopolaren Motoren und deren (gute) Erklärung.
- Video: Einfachster Elektrischer Zug in der Welt (von "AmazingScience 君")
- Video: Einfachster Elektrischer Zug in der Welt 【wie zu bauen】 (von "AmazingScience 君")
- Video: How to Build the Simplest Electric Train (von "Wayne Schmidt") Eine sehr detaillierte Bauanleitung und genauere Untersuchung der Parameter
- Video: Eine Demonstration der Lorentzkraft mit Hilfe eines freien elektrischen Leiters in Quecksilber (youtube: "Kanal von TMetatron")
Fußnoten
- ↑ Oft wird auch anstatt der Stromrichtung die Bewegungsrichtung der Elektronen verwendet, welche ja in Metallen die Ladungsträger sind. Dann muss man die linke Hand verwenden und den Daumen in Bewegungsrichtung der Elektronen halten. Zeigefinger und Mittelfinger zeigen in Feldlinien- und Kraftrichtung.
Es ist aber nicht notwendig zwischen Metallen mit Elektronen als Ladungsträgern und anderen Ladungstransporten mit Ionen in Flüssigkeiten oder mit "Löchern" bei Halbleitern zu unterscheiden. Es kommt nur auf die Netto-Ladungstransportrichtung an und die hat man für die positiven Ladungsträger von + zu - festgelegt. Es gibt also nur eine Stromrichtung, egal in welche Richtung sich die Ladungsträger bewegen.