Ausbreitungsgeschwindigkeit der elektromagnetischen Welle in Medien: Unterschied zwischen den Versionen

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(Versuch: Antenne unter Wasser)
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Wir haben einen Sender, der elektromagnetische Wellen aussendet. In einem dursichtigen Kasten befindet sich eine Lampe mit langer Antenne und eine Lampe an einer deutlich kürzeren Antenne.
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Es wird nun entionisiertes (entmineralisiertes) Wasser in den Kasten gefüllt.
 
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Die em-Welle verändert im Wasser ihre Frequenz nicht.<ref>Das legt die Analogie zu mechanischen Wellen nahe, man kann es aber auch nachmessen. Hält man hinter das wassefüllte Gefäß die lange Stabantenne, so leuchtet die Lampe wieder auf. Es ist nicht einzusehen, wie die Frequenz sich beim Übergang Luft-Wasser zuerst erhöhen und dann, beim Übergang Wasser-Luft, wieder verringern soll. </ref>
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Das heißt, die Stabantenne verändert je nach umgebendem Medium ihre Eigenfrequenz.
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Die Welle hat im Wasser eine andere Ausbreitungsgeschwindigkeit und somit eine andere Wellenlänge, da die Frequenz gleich bleibt (<math>c=f\lambda</math>). Dadurch ist im Wasser die Resonanzbedingung bei der kurzen Antenne gegeben.
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Aber die Welle hat im Wasser eine andere Ausbreitungsgeschwindigkeit und somit eine andere Wellenlänge, da die Frequenz gleich bleibt (<math>c=f\lambda</math>). Dadurch ist im Wasser die Resonanzbedingung bei der kurzen Antenne gegeben.
  
 
Das Wasser darf keine Ionen enthalten, weil sonst die Polarisierbarkeit verschlechtert wird, denn die Ionen lagern sich an den Wasserdipolen an und verringern so das elektrische Gegenfeld.
 
Das Wasser darf keine Ionen enthalten, weil sonst die Polarisierbarkeit verschlechtert wird, denn die Ionen lagern sich an den Wasserdipolen an und verringern so das elektrische Gegenfeld.

Version vom 1. Dezember 2022, 14:21 Uhr

(Kursstufe > Elektromagnetische Schwingungen und Wellen)


Versuch: Antenne unter Wasser

Aufbau
Der Sender mit leerem Wasserbehälter.

Wir haben einen Sender, der elektromagnetische Wellen im Dezimeterbereich aussendet. In einem dursichtigen Kasten befindet sich eine Lampe mit langer Stabantenne und eine Lampe an einer deutlich kürzeren Stabantenne.

Es wird nun entionisiertes (entmineralisiertes) Wasser in den Kasten gefüllt.

Beobachtung
Das Wasser bedeckt die untere lange Antenne.
Das Wasser bedeckt beide Antennen.

Im Wasser leuchtet die Birne der kurzen Antenne, ohne Wasser die Birne der langen Antenne.

Erklärung

Ein Lämpchen leuchtet dann auf, wenn die Frequenz der em-Welle mit der Eigenfrequenz der Antenne übereinstimmt. Dann nimmt die Antenne viel Energie auf und die Amplitude der Schwingung in der Antenne ist maximal. Das nennt man Resonanz.

Die em-Welle verändert im Wasser ihre Frequenz nicht.[1] Das heißt, die Stabantenne verändert je nach umgebendem Medium ihre Eigenfrequenz.


Aber die Welle hat im Wasser eine andere Ausbreitungsgeschwindigkeit und somit eine andere Wellenlänge, da die Frequenz gleich bleibt ([math]c=f\lambda[/math]). Dadurch ist im Wasser die Resonanzbedingung bei der kurzen Antenne gegeben.

Das Wasser darf keine Ionen enthalten, weil sonst die Polarisierbarkeit verschlechtert wird, denn die Ionen lagern sich an den Wasserdipolen an und verringern so das elektrische Gegenfeld.

Formel

Aus den Maxwellschen Gleichungen ergibt sich der Zusammenhang aus den elektrischen und magnetischen Stoffeigenschaften und der Ausbreitungsgeschwindigkeit. (Hier gibt es eine Herleitung.)

[math]c_m=\sqrt{\frac{1}{\epsilon_0 \mu_0}} \ \sqrt{\frac{1}{\epsilon_r \mu_r}} \ = \ c \ \sqrt{\frac{1}{\epsilon_r \mu_r}}[/math]

Je größer die Polarisierbarkeit oder die Magnetisierbarkeit eines Stoffes, desto langsamer breitet sich die em-Welle aus!

Viele Stoffe sind nicht magnetisierbar, dort gilt [math]\mu_r = 1[/math] und somit [math]c_m = c \quad \sqrt{\frac{1}{\epsilon_r}}[/math].

Links


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