Die Bewegungsgesetze einer harmonischen Schwingung: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Schulphysikwiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
(Folgerungen aus den Bewegungsgesetzen)
(Beispiel: Federpendel)
 
(28 dazwischenliegende Versionen des gleichen Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 +
([[Inhalt_Kursstufe|'''Kursstufe''']] > [[Inhalt_Kursstufe#Mechanische Schwingungen|''' Mechanische Schwingungen''']])
 +
 +
 +
Ausgehend vom Ortsgesetz <math>y(t) = \hat y \sin (\omega t)</math> kann man alle wichtigen Merkmale einer harmonischen Schwingung relativ einfach mathematisch herleiten:
 +
 +
{|class="wikitable" style="border-style: solid; border-width: 4px "
 +
|
 +
:<math>y(t) = \hat y \sin (\omega t) \qquad \hat y</math> ist die maximale Auslenkung (Amplitude).
 +
:<math> v(t) =  \hat v \cos(\omega t)\qquad \hat v = \hat y \, \omega </math>    ist die maximale Geschwindigkeit.
 +
:<math>a(t)= \hat a \sin(\omega \, t)\qquad \hat a = -\hat y \, \omega ^2 </math> ist die maximale Beschleunigung.
 +
 +
:<math>F = -D \, y</math>  mit <math>D = m \, \omega^2</math>
 +
 +
:<math>E_{ges} = \frac{1}{2} m \, \hat y^2 \omega^2 </math>
 +
:Die Energie einer harmonischen Schwingung ist proportional
 +
:zum Quadrat der Frequenz und zum Quadrat der Amplitude.
 +
 +
:<math>\omega^2= \frac{D}{m}</math>  oder  <math>\omega= \sqrt{\frac{D}{m}}</math>  ;  <math> f = \frac{1}{2\pi}\sqrt{\frac{D}{m}}</math>  ;  <math> T =  2\pi \sqrt{\frac{m}{D}}</math> 
 +
:Das Quadrat der Frequenz ist proportional zur Federkonstanten und antiproportional zur Masse.
 +
:Die Frequenz hängt nicht von der Amplitude ab.
 +
|}
 +
 
==Das Ortsgesetz==
 
==Das Ortsgesetz==
 
Aus der [[Beschreibung einer harmonischen Schwingung mit der Zeigerdarstellung|Zeigerdarstellung]] oder aus der [[Beschreibung einer harmonischen Schwingung mit einer Differentialgleichung|Differentialgleichung]] folgt beidesmal der sinusförmige Verlauf der Elongation, also des Ortes:
 
Aus der [[Beschreibung einer harmonischen Schwingung mit der Zeigerdarstellung|Zeigerdarstellung]] oder aus der [[Beschreibung einer harmonischen Schwingung mit einer Differentialgleichung|Differentialgleichung]] folgt beidesmal der sinusförmige Verlauf der Elongation, also des Ortes:
  
<math>y = \hat y \sin (\omega t)</math>
+
:<math>y = \hat y \sin (\omega t)</math>
  
 
===Berechnung des Geschwindigkeitsgesetzes===
 
===Berechnung des Geschwindigkeitsgesetzes===
Zeile 8: Zeile 30:
 
Die Geschwindigkeit ist die zeitliche Änderungsrate des Ortes, also muss man nach der Zeit ableiten. Dabei muss man die Kettenregel beachten.
 
Die Geschwindigkeit ist die zeitliche Änderungsrate des Ortes, also muss man nach der Zeit ableiten. Dabei muss man die Kettenregel beachten.
  
<math>v(t)=\dot s (t) = (\hat y \sin(\omega t)\dot) = \hat y cos(\omega t) \omega</math>  (Wiederholung: <math>[f(g(t))]'= f'(g(t)) \, g'(t)</math>)  
+
:<math>v(t)=\dot s (t) = \dot{\hat y \sin(\omega t)} = \hat y \cos(\omega t) \omega</math>  (Wiederholung: <math>[f(g(t))]'= f'(g(t)) \, g'(t)</math>)  
  
<math> v(t) = \hat y \omega cos(\omega t) = \hat v cos(\omega t)\qquad \qquad \hat v = \hat y \omega </math> ist die maximale Geschwindigkeit.
+
:<math> v(t) = \hat y \omega \, \cos(\omega t) = \hat v \cos(\omega t)\qquad \qquad \hat v = \hat y \omega </math> ist die maximale Geschwindigkeit.
  
 
===Berechnung des Beschleunigungsgesetzes===
 
===Berechnung des Beschleunigungsgesetzes===
Zeile 16: Zeile 38:
 
Um die Beschleunigung zu erhalten, muss man die Geschwindigkeit erneut ableiten.
 
Um die Beschleunigung zu erhalten, muss man die Geschwindigkeit erneut ableiten.
  
<math>a = \dot v = \hat y \omega \dot{cos(\omega t)} = \hat y \omega (-\sin(\omega t)) \omega</math>
+
:<math>a(t) = \dot v(t) = \hat y \omega \, {\dot \cos(\omega t)} = \hat y \omega (-\sin(\omega t)) \omega</math>
  
<math>a(t)=-\hat y \omega^2 \sin(\omega t) = \hat a \sin(\omega \, t)\qquad \qquad \hat a = -\hat y \omega ^2 </math> ist die maximale Beschleunigung.
+
:<math>a(t)=-\hat y \omega^2 \sin(\omega t) = \hat a \sin(\omega \, t)\qquad \qquad \hat a = -\hat y \omega ^2 </math> ist die maximale Beschleunigung.
  
 
==Folgerungen aus den Bewegungsgesetzen==
 
==Folgerungen aus den Bewegungsgesetzen==
Zeile 24: Zeile 46:
 
Der Impuls hängt direkt mit der Geschwindigkeit über  <math>p=m \, v</math> zusammen:
 
Der Impuls hängt direkt mit der Geschwindigkeit über  <math>p=m \, v</math> zusammen:
  
<math>p(t)=m \, \hat y\, \omega \ cos(\omega\, t) \qquad \qquad \hat p = m\, \hat y \,\omega</math> ist der maximale Impuls.
+
:<math>p(t)=m \, \hat y\, \omega \, \cos(\omega\, t) \qquad \qquad \hat p = m\, \hat y \,\omega</math> ist der maximale Impuls.
  
 
===Kraft===
 
===Kraft===
Zeile 30: Zeile 52:
 
Die Beschleunigung hängt direkt mit der wirkenden Kraft über <math>F=m\ a</math> zusammen, daher folgt:
 
Die Beschleunigung hängt direkt mit der wirkenden Kraft über <math>F=m\ a</math> zusammen, daher folgt:
  
<math>F(t)=-m\, \hat y\, \omega^2 \ \sin(\omega\, t) = \hat F \sin(\omega\, t)\qquad \qquad \hat F = -m\, \hat y \,\omega ^2</math> ist die maximale Kraft.
+
:<math>F(t)=-m\, \hat y\, \omega^2 \ \sin(\omega\, t) = \hat F \sin(\omega\, t)\qquad \qquad \hat F = -m\, \hat y \,\omega ^2</math> ist die maximale Kraft.
  
 
====In Abhängigkeit vom Ort====
 
====In Abhängigkeit vom Ort====
Ausserdem folgt aus der sinusförmigen Bewegung auch der lineare Zusammenhang <math>F=-D\,y</math> von Kraft und Auslenkung, wie bei einer Feder. Dazu muss man nur <math>y = \hat y sin(\omega t)</math> einsetzen:
+
Außerdem folgt aus dem sinusförmigen zeitlichen Kraftverlauf auch der lineare Zusammenhang von Kraft und Auslenkung, wie bei einer Feder.
 
+
Denn aus
 
:<math>F = -m\, \hat y\, \omega^2 \ \sin(\omega\, t)</math>
 
:<math>F = -m\, \hat y\, \omega^2 \ \sin(\omega\, t)</math>
 +
folgt mit
 +
:<math>\hat y \, \sin(\omega t) = y </math>:
 +
 +
:<math>F = - D \, y</math>  , mit <math> D = m \omega^2</math>
  
<math>F = -m \omega^2 \, y</math> , mit <math>D = m \omega^2</math>
+
Die Proportionalitätskonstante <math>D</math> gibt an, wie die Rückstellkraft mit der Auslenkung zunimmt, zB: <math>D= \rm 12 \, N/m</math>. Im Falle einer Feder heißt D Federkonstante, beim Fadenpendel mit kleiner Amplitude hängt D sogar von der Masse ab.
  
 
 
===Energie===
 
===Energie===
 
====In Abhängigkeit von der Zeit====
 
====In Abhängigkeit von der Zeit====
 
Die Bewegungsenergie hängt direkt mit der Geschwindigkeit, bzw. mit dem Impuls zusammen:
 
Die Bewegungsenergie hängt direkt mit der Geschwindigkeit, bzw. mit dem Impuls zusammen:
<math>E_{kin}=\frac{1}{2}m \, v^2 = \frac{p^2}{2\, m}</math>
+
:<math>E_{kin}=\frac{1}{2}m \, v^2 = \frac{p^2}{2\, m}</math>
  
Die "restlichen" Energieformen wie Spann- und Lageeneergie ergänzen die Bewegungsenergie immer zu einer konstanten Summe. (Zumindest bei einer ungedämpften Schwingung.)
+
Die "restlichen" Energieformen wie Spann- und Lageenergie ergänzen die Bewegungsenergie immer zu einer konstanten Summe. (Zumindest bei einer ungedämpften Schwingung.) Die maximale Bewegungsenergie ist die Energiemenge, die im Laufe der Zeit ständig ihre Form (den Träger) wechselt. Diese Energiemenge ist daher auch die Gesamtenergie der Schwingung!
  
<math>E_{kin} = \frac{1}{2} m\, \hat y^2 \omega^2 \cos^2(w\, t) \qquad \qquad \hat E_{kin} =\frac{1}{2} m \, \hat y^2 \omega^2 </math> ist die maximale Bewegungsenergie.
+
:<math>E_{kin} = \frac{1}{2} m\, \hat y^2 \omega^2 \cos^2(w\, t) \qquad \qquad \hat E_{kin} = E_{ges} = \frac{1}{2} m \, \hat y^2 \omega^2 </math> ist die maximale Bewegungsenergie.
Die Energie ist proportional zum Quadrat der Frequenz und zum Quadrat der Amplitude.
+
Die Energie einer harmonischen Schwingung ist proportional zur Masse, zum Quadrat der Frequenz und zum Quadrat der Amplitude.
  
====In Abhängigkeit vom Ort====
+
Wegen <math>\sin^2(t) + \cos^2(t) = 1</math><ref>Das ist gerade der Satz des Pythagoras mit [[Animation: Sinus und Cosinus im Einheitskreis|Sinus und Cosinus im Einheitskreis]].</ref> ist der die Bewegungsenergie ergänze Anteil der potentiellen Energie gerade:
  
 +
:<math>E_{pot}=  \hat E \, \sin^2(w\, t)</math>
  
 +
====In Abhängigkeit vom Ort====
 +
Wegen des linearen Kraftverlaufs <math>F = - D \, y</math> oder wegen <math>E_{pot}= \frac{1}{2} m\, \hat y^2 \omega^2 \sin^2(w\, t)</math> folgt direkt:
  
 +
:<math>E_{pot} = \frac{1}{2} D \, y^2</math>
 +
:<math>E_{kin} = E_{ges} - E_{pot} = E_{ges} - \frac{1}{2} D \, y^2</math>
  
 
===Frequenz===
 
===Frequenz===
Die maximal wirkende Rückstellkraft läßt sich auf zwei Arten berechnen. Einmal über die maximale Beschleunigung <math>-\hat y \,\omega^2 </math> und einmal über die maximale Auslenkung <math>\hat y</math>.
+
Bei der Berechnung der Kraft ergab sich bereits der Zusammenhang <math>D=\omega^2 \ m</math>. Dieses Ergebnis läßt sich auch so begründen:
 
+
Aus demder sinusförmigen Bewegung folgt auch der lineare Zusammenhang <math>F=-D\,y</math> von Kraft und Auslenkung, wie bei einer Feder:
+
<math>F(t)=-m\, \hat y\, \omega^2 \ \sin(\omega\, t) = \hat F \sin(\omega\, t)\qquad \qquad \hat F = -m\, \hat y \,\omega ^2</math> ist die maximale Kraft.
+
 
+
 
+
(Siehe [[Die harmonische Schwingung#Von der Sinusförmigkeit auf den linearen Kraftverlauf|hier]].)
+
 
+
  
 +
Die maximal wirkende Rückstellkraft läßt sich auf zwei Arten berechnen. Einmal über die maximale Beschleunigung <math>-\hat y \,\omega^2 </math> und einmal über die maximale Auslenkung <math>\hat y</math>.
 
:<math>\hat F = m \,\hat a = -D\,\hat y</math>
 
:<math>\hat F = m \,\hat a = -D\,\hat y</math>
  
 
<math>\Rightarrow -m\, \hat y \,\omega^2 = -D \,\hat y </math>.        Teilt man nun noch durch die Amplitude <math>\hat y</math> und die Masse <math>m</math>, so folgt:
 
<math>\Rightarrow -m\, \hat y \,\omega^2 = -D \,\hat y </math>.        Teilt man nun noch durch die Amplitude <math>\hat y</math> und die Masse <math>m</math>, so folgt:
  
<math>\omega^2= \frac{D}{m}</math>  oder  <math>\omega= \sqrt{\frac{D}{m}}</math>  ;  <math> f = \frac{1}{2\pi}\sqrt{\frac{D}{m}}</math>  ;  <math> T =  2\pi \sqrt{\frac{m}{D}}</math>   
+
::<math>\omega^2= \frac{D}{m}</math>  oder  <math>\omega= \sqrt{\frac{D}{m}}</math>  ;  <math> f = \frac{1}{2\pi}\sqrt{\frac{D}{m}}</math>  ;  <math> T =  2\pi \sqrt{\frac{m}{D}}</math>   
Frequenz einer harmonischen Schwingung, sie hängt nicht von der Amplitude ab!
+
Das Quadrat der Frequenz ist proportional zur Federkonstanten und antiproportional zur Masse.
 +
 
 +
Die Frequenz hängt nicht von der Amplitude ab!
  
 
Die Schwingungsdauer, bzw Frequenz folgt aus der Kreisfrequenz mit:  
 
Die Schwingungsdauer, bzw Frequenz folgt aus der Kreisfrequenz mit:  
Zeile 76: Zeile 102:
  
 
==Beispiel: Federpendel==
 
==Beispiel: Federpendel==
[[Bild:Federpendel_paint.JPG|thumb|none|Das Federpendel  benöigt für 10 Schwingungen 12s bei einer Amplitude von 9cm.]]
+
[[Bild:Federpendel_paint.JPG|thumb|left|Das Federpendel  benötigt für 10 Schwingungen 12s bei einer Amplitude von 9cm.]]
 +
:<math>\hat y = 9\,{\rm cm} \qquad T=1{,}2\, \rm s \qquad f=\frac{1}{1{,}2\, \rm s}\approx 0{,}83 \,\rm Hz \qquad \omega= \frac {2\, \pi}{1{,}2\,\rm s} \approx 5{,}24\,\rm Hz</math>
  
 +
:<math>s(t)=9\,{\rm cm}  \sin( 5{,}24\,{\rm Hz} \ t)</math>
  
<math>T=1{,}2</math>
+
:<math>v(t)=9\,{\rm cm} \cdot 5{,}24\,{\rm Hz} \cos({5{,}24\,\rm Hz} \, t) = 47{,}1\,{\rm \frac{cm}{s}} \cos({5{,}24\,\rm Hz} \, t)</math>
<math>\omega=\left( \frac {2*\pi}{1{,}2} \right)</math>
+
Die maximale Geschwindigkeit des Federpendels beim Durchgang durch die Ruhelage beträgt also <math>47{,}1\,{\rm \frac{cm}{s}}</math>.
 
+
<br style="clear: both" />
 
+
<math>s(t)=9cm \cdot \sin(\left( \frac {2*\pi}{1{,}2s} \right)*t</math>
+
 
+
<math>v(t)=9cm*\left( \frac {2*\pi}{1{,}2s} \right)*cos(\left( \frac {2*\pi}{1{,}2s} \right)*t)</math>
+
 
+
<math>\hat v = 9cm*\left( \frac {2*\pi}{1{,}2s} \right)= 47\frac{cm}{s}</math>
+
  
 
==Aufgaben==
 
==Aufgaben==
Zeile 112: Zeile 134:
  
 
<math>    \phi_0 = \pi \, (180^\circ\!) </math>: gegenphasig
 
<math>    \phi_0 = \pi \, (180^\circ\!) </math>: gegenphasig
 +
 +
==Fußnoten==
 +
<references />
  
 
==Links==
 
==Links==
*[[media:Applet_Zeigerdarstellung.zip|Applet zur Zeigerdarstellung]]
 
 
*[http://www.walter-fendt.de/ph14d/fadenpendel.htm Applet zur Sinuskurve des Ortsdiagramms eines Pendels (W.Fendt)]
 
*[http://www.walter-fendt.de/ph14d/fadenpendel.htm Applet zur Sinuskurve des Ortsdiagramms eines Pendels (W.Fendt)]
 
*[http://www.walter-fendt.de/ph14d/federpendel.htm Applet zum Federpendel (W.Fendt)]
 
*[http://www.walter-fendt.de/ph14d/federpendel.htm Applet zum Federpendel (W.Fendt)]
 
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Zeigerdiagramm Wikipedia: Zeigerdiagramm]
 
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Zeigerdiagramm Wikipedia: Zeigerdiagramm]
</math>
 

Aktuelle Version vom 18. August 2016, 16:27 Uhr

(Kursstufe > Mechanische Schwingungen)


Ausgehend vom Ortsgesetz [math]y(t) = \hat y \sin (\omega t)[/math] kann man alle wichtigen Merkmale einer harmonischen Schwingung relativ einfach mathematisch herleiten:

[math]y(t) = \hat y \sin (\omega t) \qquad \hat y[/math] ist die maximale Auslenkung (Amplitude).
[math] v(t) = \hat v \cos(\omega t)\qquad \hat v = \hat y \, \omega [/math] ist die maximale Geschwindigkeit.
[math]a(t)= \hat a \sin(\omega \, t)\qquad \hat a = -\hat y \, \omega ^2 [/math] ist die maximale Beschleunigung.
[math]F = -D \, y[/math] mit [math]D = m \, \omega^2[/math]
[math]E_{ges} = \frac{1}{2} m \, \hat y^2 \omega^2 [/math]
Die Energie einer harmonischen Schwingung ist proportional
zum Quadrat der Frequenz und zum Quadrat der Amplitude.
[math]\omega^2= \frac{D}{m}[/math] oder [math]\omega= \sqrt{\frac{D}{m}}[/math]  ; [math] f = \frac{1}{2\pi}\sqrt{\frac{D}{m}}[/math]  ; [math] T = 2\pi \sqrt{\frac{m}{D}}[/math]
Das Quadrat der Frequenz ist proportional zur Federkonstanten und antiproportional zur Masse.
Die Frequenz hängt nicht von der Amplitude ab.

Das Ortsgesetz

Aus der Zeigerdarstellung oder aus der Differentialgleichung folgt beidesmal der sinusförmige Verlauf der Elongation, also des Ortes:

[math]y = \hat y \sin (\omega t)[/math]

Berechnung des Geschwindigkeitsgesetzes

Die Geschwindigkeit ist die zeitliche Änderungsrate des Ortes, also muss man nach der Zeit ableiten. Dabei muss man die Kettenregel beachten.

[math]v(t)=\dot s (t) = \dot{\hat y \sin(\omega t)} = \hat y \cos(\omega t) \omega[/math] (Wiederholung: [math][f(g(t))]'= f'(g(t)) \, g'(t)[/math])
[math] v(t) = \hat y \omega \, \cos(\omega t) = \hat v \cos(\omega t)\qquad \qquad \hat v = \hat y \omega [/math] ist die maximale Geschwindigkeit.

Berechnung des Beschleunigungsgesetzes

Um die Beschleunigung zu erhalten, muss man die Geschwindigkeit erneut ableiten.

[math]a(t) = \dot v(t) = \hat y \omega \, {\dot \cos(\omega t)} = \hat y \omega (-\sin(\omega t)) \omega[/math]
[math]a(t)=-\hat y \omega^2 \sin(\omega t) = \hat a \sin(\omega \, t)\qquad \qquad \hat a = -\hat y \omega ^2 [/math] ist die maximale Beschleunigung.

Folgerungen aus den Bewegungsgesetzen

Impuls

Der Impuls hängt direkt mit der Geschwindigkeit über [math]p=m \, v[/math] zusammen:

[math]p(t)=m \, \hat y\, \omega \, \cos(\omega\, t) \qquad \qquad \hat p = m\, \hat y \,\omega[/math] ist der maximale Impuls.

Kraft

In Abhängigkeit von der Zeit

Die Beschleunigung hängt direkt mit der wirkenden Kraft über [math]F=m\ a[/math] zusammen, daher folgt:

[math]F(t)=-m\, \hat y\, \omega^2 \ \sin(\omega\, t) = \hat F \sin(\omega\, t)\qquad \qquad \hat F = -m\, \hat y \,\omega ^2[/math] ist die maximale Kraft.

In Abhängigkeit vom Ort

Außerdem folgt aus dem sinusförmigen zeitlichen Kraftverlauf auch der lineare Zusammenhang von Kraft und Auslenkung, wie bei einer Feder. Denn aus

[math]F = -m\, \hat y\, \omega^2 \ \sin(\omega\, t)[/math]

folgt mit

[math]\hat y \, \sin(\omega t) = y [/math]:
[math]F = - D \, y[/math] , mit [math] D = m \omega^2[/math]

Die Proportionalitätskonstante [math]D[/math] gibt an, wie die Rückstellkraft mit der Auslenkung zunimmt, zB: [math]D= \rm 12 \, N/m[/math]. Im Falle einer Feder heißt D Federkonstante, beim Fadenpendel mit kleiner Amplitude hängt D sogar von der Masse ab.

Energie

In Abhängigkeit von der Zeit

Die Bewegungsenergie hängt direkt mit der Geschwindigkeit, bzw. mit dem Impuls zusammen:

[math]E_{kin}=\frac{1}{2}m \, v^2 = \frac{p^2}{2\, m}[/math]

Die "restlichen" Energieformen wie Spann- und Lageenergie ergänzen die Bewegungsenergie immer zu einer konstanten Summe. (Zumindest bei einer ungedämpften Schwingung.) Die maximale Bewegungsenergie ist die Energiemenge, die im Laufe der Zeit ständig ihre Form (den Träger) wechselt. Diese Energiemenge ist daher auch die Gesamtenergie der Schwingung!

[math]E_{kin} = \frac{1}{2} m\, \hat y^2 \omega^2 \cos^2(w\, t) \qquad \qquad \hat E_{kin} = E_{ges} = \frac{1}{2} m \, \hat y^2 \omega^2 [/math] ist die maximale Bewegungsenergie.

Die Energie einer harmonischen Schwingung ist proportional zur Masse, zum Quadrat der Frequenz und zum Quadrat der Amplitude.

Wegen [math]\sin^2(t) + \cos^2(t) = 1[/math][1] ist der die Bewegungsenergie ergänze Anteil der potentiellen Energie gerade:

[math]E_{pot}= \hat E \, \sin^2(w\, t)[/math]

In Abhängigkeit vom Ort

Wegen des linearen Kraftverlaufs [math]F = - D \, y[/math] oder wegen [math]E_{pot}= \frac{1}{2} m\, \hat y^2 \omega^2 \sin^2(w\, t)[/math] folgt direkt:

[math]E_{pot} = \frac{1}{2} D \, y^2[/math]
[math]E_{kin} = E_{ges} - E_{pot} = E_{ges} - \frac{1}{2} D \, y^2[/math]

Frequenz

Bei der Berechnung der Kraft ergab sich bereits der Zusammenhang [math]D=\omega^2 \ m[/math]. Dieses Ergebnis läßt sich auch so begründen:

Die maximal wirkende Rückstellkraft läßt sich auf zwei Arten berechnen. Einmal über die maximale Beschleunigung [math]-\hat y \,\omega^2 [/math] und einmal über die maximale Auslenkung [math]\hat y[/math].

[math]\hat F = m \,\hat a = -D\,\hat y[/math]

[math]\Rightarrow -m\, \hat y \,\omega^2 = -D \,\hat y [/math]. Teilt man nun noch durch die Amplitude [math]\hat y[/math] und die Masse [math]m[/math], so folgt:

[math]\omega^2= \frac{D}{m}[/math] oder [math]\omega= \sqrt{\frac{D}{m}}[/math]  ; [math] f = \frac{1}{2\pi}\sqrt{\frac{D}{m}}[/math]  ; [math] T = 2\pi \sqrt{\frac{m}{D}}[/math]

Das Quadrat der Frequenz ist proportional zur Federkonstanten und antiproportional zur Masse.

Die Frequenz hängt nicht von der Amplitude ab!

Die Schwingungsdauer, bzw Frequenz folgt aus der Kreisfrequenz mit: [math] \omega=2\,\pi\, f [/math] und [math] T = \frac{1}{f}[/math]

Beispiel: Federpendel

Das Federpendel benötigt für 10 Schwingungen 12s bei einer Amplitude von 9cm.
[math]\hat y = 9\,{\rm cm} \qquad T=1{,}2\, \rm s \qquad f=\frac{1}{1{,}2\, \rm s}\approx 0{,}83 \,\rm Hz \qquad \omega= \frac {2\, \pi}{1{,}2\,\rm s} \approx 5{,}24\,\rm Hz[/math]
[math]s(t)=9\,{\rm cm} \sin( 5{,}24\,{\rm Hz} \ t)[/math]
[math]v(t)=9\,{\rm cm} \cdot 5{,}24\,{\rm Hz} \cos({5{,}24\,\rm Hz} \, t) = 47{,}1\,{\rm \frac{cm}{s}} \cos({5{,}24\,\rm Hz} \, t)[/math]

Die maximale Geschwindigkeit des Federpendels beim Durchgang durch die Ruhelage beträgt also [math]47{,}1\,{\rm \frac{cm}{s}}[/math].

Aufgaben

Zu 108.2

[math]\omega[/math]: Winkelgeschwindigkeit [math]f[/math]: Umläufe pro Zeit

z.B.: [math]f = 2Hz[/math]

[math]w = 2*\pi*\left( \frac{1}{s} \right)= 4*\pi*\left( \frac{1}{s} \right)[/math]

[math]\Rightarrow \omega=2*\pi*f[/math] und weil [math] f=\left( \frac{1}{T} \right)[/math]


[math] \omega=\left( \frac{2*\pi}{T} \right)[/math]

Zu 108.3

[math] \phi_0 [/math]: Phasenverschiebung

[math] \phi_0 = 0^\circ [/math]: Schwingung in Phase

[math] \phi_0 = \pi \, (180^\circ\!) [/math]: gegenphasig

Fußnoten

  1. Das ist gerade der Satz des Pythagoras mit Sinus und Cosinus im Einheitskreis.

Links