Die Kohärenz von Licht: Unterschied zwischen den Versionen

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Wieso ist der Nachweis von [[Der_Doppelspaltversuch_mit_Licht#Versuch:_Der_Doppelspalt-Versuch_mit_dem_Licht_einer_Glühlampe|Interferenz von Lichtwellen mit Licht von Glühlampen]] nur mit relativ komplizierten Versuchsaufbauten zu realisieren und mit Laserlicht ganz einfach?
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Das Licht eines Lasers scheint andere Eigenschaften zu haben als das einer Glühlampe.
  
Ausgangspunkt: Wieso ist der Nachweis von Interferenz von Lichtwellen mit Licht vn Glühlampen so schwierig und mit Laserlicht ganz einfach? (Vgl. die Versuchsaufbauten!)
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Das Licht eines Lasers zeichnet sich dadurch aus, dass es
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*nur eine Wellenlänge (Farbe) hat ("zeitliche Kohärenz") und
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*alle Wellenfronten die gleiche Ausbreitungsrichtung haben ("räumliche Kohärenz")
  
Führt zur Entstehung des Lichtes in den verschiedenen Quellen.
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Das Licht von Glühlampen dagegen ist nirgens kohärent, denn es
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*ist ein Gemisch von vielen Wellenlängen und
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*wird in allen mögliche Richtungen ausgesendet.
  
Glühlampe: Anregung durch Wärme (Entropiezufuhr) "Wackeln" der Atome. Dabei werden die Atome auf unterschiedliche Energieniveaus angehoben. Bei ''spontaner Zustandsänderung'' der Elektronenhülle ("Elektron springt auf niedrigere Bahn") aussenden einer "Lichtwellenportion", also eines Wellenzuges mit beschränkter Energiemenge und begrenzter Ausdehnung.
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Das hängt mit der unterschiedlichen Erzeugung des Lichtes zusammen.  
  
Laser: Light Amplifikation by Stimulated Emmission of Radiation. Entscheidend ist die nichtzufällige sondern stimulierte Zustandsänderung eines angeregten Atoms. Eine Lichtwelle löst die Aussendung einer weiteren Lichtwelle aus. Die Lichtwellenportionen "hängen sich aneinander".  
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Die Glühwendel der Lampe wird elektrisch geheizt. Durch die hohe Temperatur "Wackeln" die Atome des Metallfadens sehr stark. Dabei werden die Elektronenhüllen auf höhere Energieniveaus angehoben. Nach einer gewissen Zeit geht die Elektronenhülle wieder in die energieärmere Position zurück. Dabei schwingt die Hülle und strahlt eine elektromagnetische Welle ab, welche die Anregungsenergie abtransportiert. Das nennt man "spontane Emission".
 
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<br/>Je nach Stärke der Anregung und Art des spontanen Rück-Übergangs schwingt die Elektronenhülle unterschiedlich, wodurch em-Wellen unterschiedlicher Frequenz ausgesendet werden.
Kohärenz ist häufig ein etwas unscharfer Begriff, der vor allem das experimentelle Gelingen eines Versuchs beschreibt.
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<br/>Weil die Emission spontan, also zufällig, ist, sind die Wellen der vielen verschiedenen Atome nicht koordiniert.
 
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<br/>Weil die Emission nur eine kurze Zeitdauer benötigt, werden kurze Wellenzüge von ca. <math>1000\,\rm nm</math> ausgesendet<ref>Siehe Wikipedia: [https://de.wikipedia.org/wiki/Koh%C3%A4renzl%C3%A4nge Kohärenzlänge]</ref>.
Einfacher: Lokale Eigenschaft: In einem kleinen Raumgebiet:  
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*gleiche Wellenlänge /Farbe (zeitliche Kohärenz)
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*gleiche Ausbreitungsrichtung (räumliche Kohärenz)
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Dadurch wird ein "Gemisch" von unterschiedlichen Wellenzügen verschiedener Frequenz erzeugt.
  
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Laser: Light Amplifikation by Stimulated Emmission of Radiation. Entscheidend ist die nichtzufällige sondern stimulierte Zustandsänderung eines angeregten Atoms. Eine Lichtwelle löst die Aussendung einer weiteren Lichtwelle aus. Die Lichtwellenportionen "hängen sich aneinander".
  
 
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*[http://www.physikdidaktik.uni-karlsruhe.de/altlast/57.pdf Kohärenz als lokale Eigenschaft einer Welle], mit vier einfachen, schönen Bildern zur Erklärung. (Friedrich Herrmann: Altlasten der Physik (57))
 
*[http://www.physikdidaktik.uni-karlsruhe.de/altlast/57.pdf Kohärenz als lokale Eigenschaft einer Welle], mit vier einfachen, schönen Bildern zur Erklärung. (Friedrich Herrmann: Altlasten der Physik (57))
 
*[http://www.physik.wissenstexte.de/kohaerenz.htm Kohärenz, zeitlich und räumlich; Definitionen und Beispiele.] (Wiebke Salzmann, Wissenstexte)
 
*[http://www.physik.wissenstexte.de/kohaerenz.htm Kohärenz, zeitlich und räumlich; Definitionen und Beispiele.] (Wiebke Salzmann, Wissenstexte)
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*Wikipedia: [Kohärenz_(Physik)#Zeitliche_Kohärenz Zeitliche Kohärenz]
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==Fußnoten==
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<references />

Version vom 19. Dezember 2017, 21:50 Uhr

(Kursstufe > Die Welleneigenschaften des Lichts)

Wieso ist der Nachweis von Interferenz von Lichtwellen mit Licht von Glühlampen nur mit relativ komplizierten Versuchsaufbauten zu realisieren und mit Laserlicht ganz einfach? Das Licht eines Lasers scheint andere Eigenschaften zu haben als das einer Glühlampe.

Das Licht eines Lasers zeichnet sich dadurch aus, dass es

  • nur eine Wellenlänge (Farbe) hat ("zeitliche Kohärenz") und
  • alle Wellenfronten die gleiche Ausbreitungsrichtung haben ("räumliche Kohärenz")

Das Licht von Glühlampen dagegen ist nirgens kohärent, denn es

  • ist ein Gemisch von vielen Wellenlängen und
  • wird in allen mögliche Richtungen ausgesendet.

Das hängt mit der unterschiedlichen Erzeugung des Lichtes zusammen.

Die Glühwendel der Lampe wird elektrisch geheizt. Durch die hohe Temperatur "Wackeln" die Atome des Metallfadens sehr stark. Dabei werden die Elektronenhüllen auf höhere Energieniveaus angehoben. Nach einer gewissen Zeit geht die Elektronenhülle wieder in die energieärmere Position zurück. Dabei schwingt die Hülle und strahlt eine elektromagnetische Welle ab, welche die Anregungsenergie abtransportiert. Das nennt man "spontane Emission".
Je nach Stärke der Anregung und Art des spontanen Rück-Übergangs schwingt die Elektronenhülle unterschiedlich, wodurch em-Wellen unterschiedlicher Frequenz ausgesendet werden.
Weil die Emission spontan, also zufällig, ist, sind die Wellen der vielen verschiedenen Atome nicht koordiniert.
Weil die Emission nur eine kurze Zeitdauer benötigt, werden kurze Wellenzüge von ca. [math]1000\,\rm nm[/math] ausgesendet[1].

Dadurch wird ein "Gemisch" von unterschiedlichen Wellenzügen verschiedener Frequenz erzeugt.

Laser: Light Amplifikation by Stimulated Emmission of Radiation. Entscheidend ist die nichtzufällige sondern stimulierte Zustandsänderung eines angeregten Atoms. Eine Lichtwelle löst die Aussendung einer weiteren Lichtwelle aus. Die Lichtwellenportionen "hängen sich aneinander".

Links

Fußnoten

  1. Siehe Wikipedia: Kohärenzlänge