Felduntersuchung mit Probekörpern (Monopolen)

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Obwohl Feldtheorien, insbesondere die Theorie über elektro-magnetische Felder von Maxwell, die mechanistische Sichtweise der Physik geändert haben, arbeiten sie doch mit mechanischen Grundlagen.

Um die Struktur und Stärke eines Feldes zu untersuchen, benutzt man sogenannte Probekörper und bestimmt die Kraftwirkung. Eine starke Kraftwirkung an einer Stelle läßt auf ein dort starkes Feld schließen, außerdem findet man die Kraftrichtung heraus.

Gravitationsfelder untersucht man mit einem Gegenstand, der eine Masse hat (Welcher hat das nicht ;), elektrische Felder mit einem positiv geladenen Gegenstand und Magnetfelder mit einem isolierten Nordpol.

Bei dem Vorgehen zieht man sich wie Mönchhausen aus dem Sumpf, weil das zu untersuchende Feld sich durch den Probekörper verändert. Diese Veränderung ist klein, wenn der Probekörper "klein" ist, also zB. eine kleine Masse hat. Es wird sich aber zeigen, dass die Größe des Probekörpers für die Untersuchung gar keine Rolle spielt.

Das elektrische und magnetische Feld kann man auch mit Probekörpern untersuchen, die Dipole sind. Im magnetischen Fall ist das sogar die einzige Möglichkeit, da es keine vollständig isolierten Monopole gibt. (Vgl. Wikipedia: magnetische Monopole) Durch eine große Entfernung zwischen Nord- und Südpol läßt sich ein singulärer Nordpol experimentell annähern. Gedanklich kann man sich einen Monopol vorstellen und zu nutze machen, ob es ihn gibt oder nicht.

Versuche zur Untersuchung mit Monopolen

Der springende Wattebausch

Versuchsaufbau Fliegende Watte Elektrisches Dipolfeld.jpg

Aufbau

Der zweite Anschluss eines Bandgenerators wird an eine isolierte Metallkugel angeschlossen. Der Bandgenerator wird gedreht und ein Wattebausch in die Nähe der beiden Kugeln gebracht.

Influenzmaschine mit zwei Metallkugeln.


Bandgenerator und Metallkugel

Beobachtung

Die Watte fliegt immer zwischen den Kugeln hin und her. Anfangs in einem nach oben gekrümmten Bogen, der immer kleiner wird, schließlich auf der direkten Verbindungslinie und schlussendlich auf einer nach unten durchgebogenen Bahn.

Erklärung

Durch den Bandgenerator werden elektrische Ladungen von einer Kugel auf die andere verschoben, sie laden sich positiv und negativ auf. Der Wattebausch lädt sich deshalb an den Metallkugeln positiv bzw. negativ auf. Ist er positiv geladen, wird er von der positiven Kugel zur negativen gezogen, sonst umgekehrt.

Die Watte ist also ein Probekörper in diesem elektrischen Feld. (Allerdings teilweise entgegen der Festlegung auch negativ geladen.) Die Bewegungsrichtung der Watte gibt, weil der Luftwiderstand groß ist, gerade die Kraftrichtung an. Man erkennt an den gekrümmten Flugbahnen die Strukturierung des Feldes.

Mit der Zeit entladen sich die beiden Kugeln, wodurch das Feld schwächer wird und die Kraft auf die Watte nicht mehr stark genung ist, um das Gewicht der Watte aufzuheben. Die Entladung geschieht direkt an die Luft, aber auch durch die Watte, die ja immer positive Ladung zur negativen Kugel und umgekehrt transportiert.

Die gesamte Anordnung ist somit eine Art von elektrostatischem Motor,der die verschobenen Ladungen als Energiequelle nutzt und die Energie auf die bewegte Watte umlädt.

Die schwimmende Magnetnadel

Blick von oben
und von der Seite

Aufbau

Eine magnetisierte Stricknadel (Besser ist eine Kette von Neodymmagneten) mit einem Korken wird in ein Wasserbehälter in die Nähe eines Stabmagneten gesetzt.

Beobachtung

Die Nadel schwimmt in einem Bogen vom Nord- zum Südpol.

Erklärung

Da der Südpol der Magnetnadel relativ weit entfernt ist, kann man den Nordpol näherungsweise als Monopol ansehen. Er ist der Probekörper im Feld des Stabmagneten. Der Nordpol bewegt sich wie die Watte entlang der Kraftrichtung vom Nord zum Südpol und macht die Feldstruktur sichtbar.

Die Federwaage

Einfache Federwaage

Aufbau

Man hängt ein Gewicht an eine Feder.

Beobachtung

Die Feder dehnt sich und hängt nach unten.

Erklärung

Das Gewicht ist ein Probekörper im Gravitationsfeld. Die Federwaage zeigt die Richtung und die Stärke des Feldes an. Die Waage zeigt offensichtlich zur Erde hin und die Feder wird auf Meereshöhe, auf dem Mount Everest oder auf dem Mond unterschiedlich stark gedehnt.


Beispiele und Versuche

Gravitationsfeldstärke von Erde und Mond

Die Kraft auf einen Gegenstand auf der Erde ist von seiner Masse abhängig, bei doppelter Masse ist die Kraft auch doppelt so groß!

Die Kraft pro Kilogramm Masse ist also nur vom Ort abhängig und ein Maß für die Stärke des Feldes.


Ortsfaktor für das elektrische und magnetische Feld.

Messung der Ladung über die Stromstärke, aber wie misst man magnetische Ladung???



         o Konzept des Probekörpers
         o Stetige Verkleinerung des Probekörpers: Kraft proportional zur Masse!
         o Unabhängigkeit von der Größe des Probekörpers (Nachträgliche Begründung zum Einsatz eines Probekörpers: Feld wird verändert, aber man misst trotzdem die Feldstärke des ungestörten Feldes!)
         o G=F/m Feldstärke ist normierte Kraftwirkung! 
   * Aufgaben: Gegeben ist Feldstärke: G=5 N/kg und Masse: 50kg -> Kraft? 
   Gegeben ist Kraft 20N und Masse 5kg -> Feldstärke?


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