Aufgaben zu den Grundlagen über Felder (Lösungen): Unterschied zwischen den Versionen

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(Potential)
 
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*[[Aufgaben zu den Grundlagen über Felder|'''Zurück zu den Aufgaben''']]
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==Fern- und Nahwirkungstheorie==
 
==Fern- und Nahwirkungstheorie==
 
;1) Das Feld als Vermittler einer Wechselwirkung
 
;1) Das Feld als Vermittler einer Wechselwirkung
:„Es ist undenkbar, dass leblose, rohe Materie auf andere […] Materie wirken sollte, ohne direkten Kontakt und ohne die Vermittlung von etwas anderem, das nicht materiell ist. Dass die Gravitation eine angeborene, inhärente und wesentliche (Eigenschaft) der Materie sein soll, so dass ein Körper auf einen anderen über eine Entfernung durch Vakuum hindurch und ohne die Vermittlung von etwas Sonstigem wirken soll, […], ist für mich eine so große Absurdität, dass ich glaube, kein Mensch, der eine in philosophischen Dingen geschulte Denkfähigkeit hat, kann sich dem jemals anschließen. Gravitation muss durch einen Vermittler erzeugt werden, welcher gleichmäßig nach bestimmten Gesetzen wirkt. Aber ob dieser Vermittler materiell oder immateriell ist, habe ich der Überlegung meiner Leser überlassen.
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*Zwischen den Gegenständen, die miteinander wechselwirken, befindet sich ein elektrisches, magnetisches oder gravitatives Feld. Das Feld vermittelt die Wechselwirkung.
 
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*Ein Feld kann sich nur mit einer endlichen Ausbreitungsgeschwindigkeit verändern und es kann Energie speichern.
:(Brief von Isaac Newton an Richard Bentley von 1692/1693 - in: Herbert Westren Turnbull, The correspondence of Isaac Newton 1961, Vol. III, S. 253-254) <ref>„It is unconceivable that inanimate brute matter should (without the mediation of something else which is not material) operate upon and affect other matter without mutual contact; as it must if gravitation in the sense of Epicurus be essential and inherent in it. And this is one reason why I desired you would not ascribe innate gravity to me. That gravity should be innate inherent and essential to matter so that one body may act upon another at a distance through a vacuum without the mediation of any thing else by and through which their action or force may be conveyed from one to another is to me so great an absurdity that I believe no man who has in philosophical matters any competent faculty of thinking can ever fall into it. Gravity must be caused by an agent acting constantly according to certain laws, but whether this agent be material or immaterial is a question I have left to the consideration of my readers.
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zitiert nach Wikipedia: [http://de.wikipedia.org/wiki/Fernwirkung_%28Physik%29 Fernwirkung (Physik)]</ref>
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*Wie haben wir heute dieses Dilemma gelöst?
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*Welche weiteren Argumente sprechen gegen die Fernwirkungstheorie und für die Nahwirkungstheorie?
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;2) Formulierungen und Übersetzungen
 
;2) Formulierungen und Übersetzungen
Durch die verschiedenen Theorien hat man mindestens drei verschiedene Möglichkeiten den gleichen Sachverhalt auszudrücken:
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:a) Fernwirkungstheorie: Sonne und Erde ziehen sich an.
# als Fernwirkung
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:b) Probekörper im Feld: Die Kompassnadel richtet sich im Erdmagnetfeld aus.
# als Nahwirkung: "[[Fern-_und_Nahwirkungstheorie#Probekörper_im_Feld|Probekörper]]"
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:c) Fernwirkungstheorie: Der geriebene Luftballon zieht die Papierschnipsel an.
# als Nahwirkung: "[[Fern-_und_Nahwirkungstheorie#"aktives"_Feld_mit_Zug-_und_Druckspannungen|aktives Feld]]"
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:d) aktives Feld: Apfel und Erde werden zueinandergezogen.
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:e) Fernwirkungstheorie: Die positiv geladene Kugel und die negativ geladene Kugel ziehen sich an.
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:f) aktives Feld: Das Magnetfeld zwischen Nord- und Südpol zieht die beiden Pole aufeinander zu.
  
* Ordne die Aussagen einer der Theorien zu:
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* Formuliere die obigen Aussagen in allen drei Theorien.
:a) Sonne und Erde ziehen sich an.
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:''Fernwirkungstheorie''
:b) Die Kompassnadel richtet sich im Erdmagnetfeld aus.
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:a) Sonne und Erde ziehen sich an.  
:c) Der geriebene Luftballon zieht die Papierschnipsel an.
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:b) Der Nordpol des Kompasses und der magnetische Südpol der Erde ziehen sich an.
:d) Apfel und Erde werden zueinandergezogen.
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:c) Der geriebene Luftballon und die Papierschnipsel ziehen sich an.
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:d) Apfel und Erde ziehen sich an.
 
:e) Die positiv geladene Kugel und die negativ geladene Kugel ziehen sich an.
 
:e) Die positiv geladene Kugel und die negativ geladene Kugel ziehen sich an.
:f) Das Magnetfeld zwischen Nord- und Südpol zieht die beiden Pole aufeinander zu.
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:f) Nord- und Südpol ziehen sich an.
  
* Formuliere die obigen Aussagen in allen drei Theorien.
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:''Nahwirkungstheorie: Probekörper im Feld''
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:a) Im Gravitationsfeld der Sonne wird die Erde zur Sonne gezogen.
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:b) Die Kompassnadel richtet sich im Erdmagnetfeld aus.
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:c) Im elektrischen Feld des geriebenen Luftballons werden die Papierschnipsel zum Ballon gezogen.
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:d) Der Apfel wird im Gravitationsfeld der Erde in Richtung Erde gezogen.
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:e) Im elektrischen Feld der positiv geladenen Kugel erfährt die negativ geladene Kugel eine Kraftwirkung. (oder umgekehrt)
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:f) Im Magnetfeld des Nordpols wird der Südpol in Richtung Nordpol gezogen.
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:''Nahwirkungstheorie: aktives Feld''
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:a) Das Gravitationsfeld zieht Sonne und Erde zueinander.
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:b) Das Magnetfeld richtet die Kompassnadel nach Norden aus.
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:c) Das elektrische Feld zieht den geriebenen Luftballon und die Papierschnipsel zusammen.
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:d) Das Gravitationsfeld zieht Erde und Apfel zueinander.
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:e) Das elektrische Feld zwischen der positiv geladenen Kugel und der negativ geladenen Kugel zieht die beiden zusammen.
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:f) Das Magnetfeld zwischen dem Nord- und dem Südpol zieht die beiden zusammen.
  
 
==Feldenergie==
 
==Feldenergie==
 
Begründen Sie möglichst anschaulich, warum ein Feld Energie enthält, indem Sie Beispiele nennen, bei denen Energie ins Feld gesteckt oder herausgeholt wird.
 
Begründen Sie möglichst anschaulich, warum ein Feld Energie enthält, indem Sie Beispiele nennen, bei denen Energie ins Feld gesteckt oder herausgeholt wird.
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:Wenn der Nord und der Südpol zweier Magnete "zusammenkleben" und man sie voneinander trennt, so ist dazu Energie nötig. Ebenso, wenn man eine Tasche weiter von der Erde entfernt, sie also hochhebt. Wenn man annimmt, dass sich der Magnet und die Tasche dadurch nicht verändert haben, ist es sinnvoll anzunehmen, dass die Energie nun im Feld steckt.
  
 
==Graphische Darstellung von Feldern==
 
==Graphische Darstellung von Feldern==
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|style="vertical-align:top;"|  
a) geladene Kugel [[Datei:Felder Zentralfeld Linien und Dichte.png]]
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a) geladene Kugel [[Datei:Aufgabe_Felder_Zeichnen_Zentralfeld_mit_Probekörper.png|300px]]
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*
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*Die positiv geladenen Probekörper (rot) werden in Richtung der Feldlinien gezogen, die negativen (blau) in die entgegengesetzte Richtung.
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:Je geringer der Abstand, desto größer die Kraftwirkung.
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|style="vertical-align:top;"|  
 
b) Ringmagnet
 
b) Ringmagnet
[[Datei:Felder Ringmagnet mit Magnetisierung.png]]
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[[Datei:Aufgabe_Felder_Zeichnen_Ringmagnet_Lösung.png|300px]]  
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*Das Magnetfeld zieht längs der Linien die Pole zusammen.
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*Die Nordpole (rot) werden in Richtung der Feldlinien gezaogen, die Südpole (blau) in die entgegengesetzte Richtung.
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|style="vertical-align:top;"|  
 
c) Zwei Sonnen
 
c) Zwei Sonnen
[[Datei:Felder minus minus gleich.png]]
+
[[Datei:Aufgabe_Felder_Zeichnen_Sonnen_Lösung.png|300px]]  
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*Das Gravitationsfeld zieht die beiden Sonnen längs der Feldflächen zueinander.
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*Die Probemassen werden in Richtung der Feldlinien gezogen.
 
|}
 
|}
 
*Wie kann man anhand der Feldlinien und Feldflächen die anziehende Wirkung der beiden Magnetpole und der Massen erklären?
 
*Zeichnen Sie in den obigen Abbidungen je einen kleinen Probekörper ein. In welche Richtung zieht/drückt ihn das Feld? (Je nach Ladung)
 
 
  
 
;2) und noch mehr Felder...
 
;2) und noch mehr Felder...
 
*Zeichnen Sie das Feld folgender Situationen.
 
*Zeichnen Sie das Feld folgender Situationen.
 
:Erklären Sie jeweils mit Hilfe von Druck und Zugspannungen, wie das Feld zieht und drückt.
 
:Erklären Sie jeweils mit Hilfe von Druck und Zugspannungen, wie das Feld zieht und drückt.
#Ein langer Stabmagnet
+
 
#Ein Scheibenmagnet
+
<gallery widths=150px heights=130px  perrow=4 >
#Eine "kleine" Ladung in einem homogenen Feld.
+
Bild:Magnetfeld Darstellung Stabmagnet sw Linien Flächen Pole.png|Ein langer Stabmagnet. Das Feld zieht die Pole aufeinander zu.
#drei Stabmagnete aneinandergereiht
+
Bild:Felder Kondensator Stabmagnet nah.png|Ein Scheibenmagnet. Gleiche Zugspannung wie beim längeren Stabmagneten.
#Erde und Mond
+
Bild:Feld Probekörper positiv.jpg|Eine "kleine" positve Ladung in einem homogenen Feld. Die Ladung wird vom Feld nach rechts gezogen.
#Ein Dipol mit großem und mit kleinem Abstand.
+
Bild:Drei_Stabmagnete_sw_Linien_Pfeile_Flächen.png|Drei Stabmagnete aneinandergereiht.
#Ein Dipol mit ungleicher Ladungsverteilung. (Wie sieht der aus großer Entfernung aus?)
+
Bild:Felder minus minus ungleich.png|Erde und Mond
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Bild:Felder plus minus großer Abstand sw Linien Flächen.png|Ein Dipol mit großem...
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Bild:Felder plus minus kleiner Abstand sw Linien Flächen.png|und mit kleinem Abstand.
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Bild:Felder plus minus ungleich sw Linien Flächen.png|Ein Dipol mit ungleicher Ladungsverteilung. Aus größerer Entfernung entspricht das Feld dem eines positiv geladenen Gegenstandes.
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</gallery>
  
 
==Feldstärke==
 
==Feldstärke==
 
;1) Gravitation auf der Erde und auf anderen Himmelskörpern
 
;1) Gravitation auf der Erde und auf anderen Himmelskörpern
:a) Wie groß ist die Gravitationsfeldstärke auf der Erde ungefähr?
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:a) Das Gravitationsfeld zieht die Erde und ein Kilogramm Masse mit einer Kraft von ca. 10 Newton aufeinander zu. Die Gravitationsfeldstärke beträgt daher 10 Newton pro Kilogramm: <math>g=\frac{F}{m} = 10\,\rm \frac{N}{kg}</math>
:b) Die Gravitationsfeldstärke auf dem Mond beträgt nur <math>1{,}62\,\rm \frac{N}{kg}</math>
+
:b)Ich habe eine Masse von ca. 80kg. Meine Gewichtskraft beträgt daher auf dem Mond:
::Wie groß ist die auf dich wirkende Kraft auf dem Mond?
+
::<math>F= m\, g = 80\,\rm kg \cdot 1{,}62\,\rm \frac{N}{kg} = 129{,}6\, N</math>
 
:c) Die vollständige Tabelle:
 
:c) Die vollständige Tabelle:
 
 
::{|class="wikitable" style="text-align: center;  "
 
::{|class="wikitable" style="text-align: center;  "
 
!style="border-style: solid; border-width: 5px "|  
 
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;2) Kraftwirkung im elektrischen Feld
 
;2) Kraftwirkung im elektrischen Feld
:Eine positiv geladene Kugel trägt <math>5\,\rm nC</math> Ladung. Welche Kraft wirkt auf die Kugel in einem elektrischen Feld der Stärke <math>10\,\rm \frac{kN}{C}</math>?
+
:Die elektrische Feldstärke ist als Ortsfaktor, also als Kraft pro Ladung, definiert:
 +
<math>
 +
\begin{array}{rrcl}
 +
& E & = & \frac{F}{Q} \\
 +
\Rightarrow & F & = & Q\, E = 5\cdot 10^{-9}\,\rm C \cdot 10000\,\rm \frac{N}{C} = 5\cdot 10^{-5}\, N = 0{,}05\, mN
 +
\end{array}
 +
</math>  
 +
<br style="clear: both" />
 +
 
 
;3) Berechnung der magnetischen Ladung
 
;3) Berechnung der magnetischen Ladung
:Der Nordpol eines langen Stabmagneten befindet sich in einem Magnetfeld der Stärke <math>80000\,\rm\frac{N}{Wb}</math>. Dort erfährt der Nordpol eine Kraftwirkung von <math>0{,}5\,\rm N</math>. Wieviel magnetische Ladung trägt der Nordpol?
+
:Auch die magnetische Feldstärke ist als Ortsfaktor, als Kraft pro magnetische Ladung, definiert:
 +
<math>
 +
\begin{array}{rrcl}
 +
& H & = & \frac{F}{Q_m} \\
 +
\Rightarrow & Q_m & = & \frac{F}{H} = \frac{0{,}5\,\rm N}{80000\,\rm\frac{N}{Wb}} = 6{,}3 \cdot 10^{-6}\,\rm Wb = 0{,}0063\, mWb
 +
\end{array}
 +
</math>  
  
 
;4) Definition der Feldstärke
 
;4) Definition der Feldstärke
:Warum ist es bei der Festlegung der Feldstärke als Ortsfaktor wichtig, dass die Größe der wirkenden Kraft proportional zur Menge der Probeladung ist, also bei doppelter Probeladung auch die doppelte Kraftwirkung zu beobachten ist?
+
:Die Feldstärke soll eine Aussage über das Feld machen, die unabhängig von der Art des Probekörpers ist. Wegen der Proportionalität zwischen Ladung (Masse) und Kraftwirkung ist die Kraft pro Ladung (Masse) an einer Stelle des Feldes konstant. Dieser Quotient aus Kraft und Ladung (Masse) ist also eine Eigenschaft des Feldes an dieser Stelle.
:Warum ist die magnetische Feldstärke nicht mit Hilfe der Definition als Ortsfaktor praktisch messbar?
+
 
 +
:Zur Messung der Feldstärke als Kraft pro Ladung muß man die Ladung (oder Masse) und die Kraft messen.
 +
:Ein Coulomb elektrische Ladung ist mit Hilfe von elektrischen Strömen festgelegt worden, als die Ladung, welche in einer Sekunde bei einem Strom der Stärke ein Ampère fließt. Man kann die elektrische Ladung deshalb mit einem Stromstärkemessgerät und einer Uhr messen. (In der Praxis verwendet man einen geeigneten Messverstärker.) Die Masse von einem Kilogramm ist durch das [[Massenträgheit;_die_träge_Masse#Definition_der_Masse|Standardkilogramm]] in Paris festgelegt und Massen kann man ganz einfach mit einer Waage messen.
 +
:Für die magnetische Ladung gibt es kein übliches Messgerät. Man könnte zwar eines bauen, aber es wäre recht umständlich.<ref>Siehe auch [[Die magnetische Feldstärke]] und [[Messung der magnetischen Ladung (4st)]].</ref>
  
  
 
;5) Tischtennisball im geladenen Kondensator
 
;5) Tischtennisball im geladenen Kondensator
:Durch eine vorhergehende Messung kennt man die elektrische Feldstärke in einem Kondensator. Sie beträgt <math>100000\,\rm \frac{N}{C}</math>. Ein Tischtennisball mit der Masse 2,3g wird an eine 30cm lange Schnur in das Feld gehängt und elektrisch geladen. Die Schnur hängt nun nicht mehr senkrecht nach unten, sondern ist um einen Winkel von 4° ausgelenkt.
+
[[Datei:Aufgabe_Ball_im_Kondensator_Vektorzeichnung.png|thumb]]
:Welche Ladung trägt der Tischtennisball?
+
:Die Summe der elektrischen Kraft und der Gewichtskraft muss genau in Richtung des Fadens ziehen. Daraus folgt:
 +
:<math>
 +
\begin{array}{rrcl}
 +
& \frac{F_e}{F_g} & = & \tan 4^\circ \\
 +
\Rightarrow & F_e & = & \tan 4^\circ \, m\, g = 0{,}0699 \cdot 0{,}0023\,\rm kg \cdot 10\frac{N}{kg} = 0{,}0699 \cdot 0{,}023\,\rm N = 1{,}6\, mN
 +
\end{array}
 +
</math>  
  
[[Datei:Versuchsaufbau Ladung im Kondensator Beobachtung 1.jpg|thumb|Durch das elektrische Feld zwischen den Kondensatorplatten erfährt der geladene Ball eine Kraftwirkung.]]
+
Aus der bekannten Feldstärke und der elekrischen Feldkraft kann man nun die Ladung berechnen:
 +
:<math>
 +
\begin{array}{rrcl}
 +
&                E & = &\frac{F_e}{Q} & | \cdot Q \\
 +
\Rightarrow & Q\, E & = & F_e & | \mathopen: E \\
 +
\Rightarrow & Q    & = & \frac{F_e}{E}&  \\
 +
&                  & = & \frac{1{,}6\cdot 10^{-3}\,\rm N}{10^{5}\,\rm\frac{N}{C}}& = 16\cdot 10^{-9}\,\rm C = 16\,\rm nC \\
 +
\end{array}
 +
</math>
  
 
;6) Das elektrische Feld der Erde
 
;6) Das elektrische Feld der Erde
:Durch den Sonnenwind, ein Strom elektrisch geladener Teilchen, und kosmische Strahlung werden negativ geladene Teilchen von der Erde weggeschleudert und die Erde positiv geladen. Bei wolkenlosen Himmel hat das dadurch enstehende elektrische Feld eine Stärke von ca. 200 N/C.
+
:Die Summe von elektrischer Kraft und Gewichtskraft muss gerade Null sein, dass heißt die Kräfte sind betragsmäßig gleich groß:
:Bei Gewittern treten Feldstärken von 30000 N/C auf.
+
<math>\begin{array}{rrcl}
: Ein kleiner Wassertropfen hat eine Masse von 0,001g. Wie muss der Tropfen geladen sein, damit er bei wolkenlosen Himmel (bei einem Gewitter) in der Luft schweben kann?
+
&F_e            &=& F_g \\
 +
&Q\, E          &=& m\, g \\
 +
\Rightarrow & Q &=& \frac{m\, g}{E}
 +
\end{array}</math>
 +
:Bei wolkenlosen Himmel:
 +
::<math>Q = \frac{1\cdot 10^{-6}\,\rm kg \, 10\rm\frac{N}{kg}}{200\,\rm\frac{N}{C}} = 50\,\rm nC</math>
 +
:Bei Gewitter:
 +
::<math>Q = \frac{1\cdot 10^{-6}\,\rm kg \, 10\rm\frac{N}{kg}}{30000\,\rm\frac{N}{C}} = 0{,}33\,\rm nC</math>
  
 
==Potential==
 
==Potential==
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:Der Schauinsland im Schwarzwald hat eine Höhe von 1284 ü NHN, die Stadt Freiburg liegt am Fuße des Schauinslands auf 278 ü NHN.
 
:Der Schauinsland im Schwarzwald hat eine Höhe von 1284 ü NHN, die Stadt Freiburg liegt am Fuße des Schauinslands auf 278 ü NHN.
 
:a) Wieviel Energie benötigt man, um eine Wasserflasche mit 1kg Masse (einen Rucksack mit 15kg Masse) von Freiburg auf den Schauinsland zu bringen?
 
:a) Wieviel Energie benötigt man, um eine Wasserflasche mit 1kg Masse (einen Rucksack mit 15kg Masse) von Freiburg auf den Schauinsland zu bringen?
 +
:Bei einem Höhenunterschied h berechnet sich die potentielle Energie als
 +
::<math>E_{pot}=m\,g h = 1\,\rm kg \cdot 9{,}81\,{\rm \frac{N}{kg}}\cdot (1284\,\rm m - 278\,\rm m) =  1\,\rm kg \cdot 9{,}81\,{\rm \frac{N}{kg}}\cdot 1006\,\rm m = 9869 \,\rm Nm = 9{,}869 \,\rm kJ</math>
 +
:Für den Rucksack benötigt man die 15-fache Energiemenge, weil die  potentielle Energie proportional zur Masse ist:
 +
::<math>E_{pot}=m\,g h = 15\cdot 9{,}869 \,\rm kJ = 14{,}8 \,\rm kJ</math>
 
:b) Wie groß ist die Potentialdifferenz zwischen Freiburg und dem Schauinsland?
 
:b) Wie groß ist die Potentialdifferenz zwischen Freiburg und dem Schauinsland?
 +
:Die Potentialdifferenz gibt den Unterschied der potentiellen Energie pro kg an. Und genau die hat man bereits ausgerechnet, sie beträgt <math>9{,}869 \,\rm{\frac{kJ}{kg}} </math>
 
:c) Das Nullniveau der potentiellen Energie soll auf Meereshöhe liegen. Berechne das Potential des Gravitationsfeldes für Freiburg und den Schauinslandgipfel.
 
:c) Das Nullniveau der potentiellen Energie soll auf Meereshöhe liegen. Berechne das Potential des Gravitationsfeldes für Freiburg und den Schauinslandgipfel.
 +
:Das Potential gibt die potentielle Energie pro Masse an:
 +
::Potential für Freiburg: <math>\varphi = \frac{E_{pot}}{m} = \frac{m\, g h}{m} = gh = 9{,}81\,{\rm \frac{N}{kg}}\cdot 278\,\rm m = 2727\,{\rm \frac{Nm}{kg}} = 2727\,{\rm \frac{J}{kg}}</math>
 +
::Potential für den Schauinsland: <math>\varphi = gh = 9{,}81\,{\rm \frac{N}{kg}}\cdot 1284\,\rm m = 12596\,{\rm \frac{Nm}{kg}} = 12596\,{\rm \frac{J}{kg}}</math>
 
:d) Zeichne das Gravitationsfeld oberhalb von Freiburg mit Hilfe einiger Feldlinien und den Potentialflächen von 0J/kg, 2000J/kg, 4000J/kg, ... , 14000J/kg.
 
:d) Zeichne das Gravitationsfeld oberhalb von Freiburg mit Hilfe einiger Feldlinien und den Potentialflächen von 0J/kg, 2000J/kg, 4000J/kg, ... , 14000J/kg.
 +
::[[Datei:Aufgabe_Potential_Schauinsland_Lösung.png|602px]]
  
 
;2) Ein Plattenkondensator
 
;2) Ein Plattenkondensator
 
:Die beiden Platten eines Kondensators werden an eine Hochspannungsquelle von 10kV angeschlossen. Die Platten sind 20 cm x 20 cm groß und 5cm voneinander entfernt. Der Einfachheit halber gehen wir davon aus, dass sich nur zwischen den Platten ein elektrisches Feld befindet, welches deshalb auch homogen ist.  
 
:Die beiden Platten eines Kondensators werden an eine Hochspannungsquelle von 10kV angeschlossen. Die Platten sind 20 cm x 20 cm groß und 5cm voneinander entfernt. Der Einfachheit halber gehen wir davon aus, dass sich nur zwischen den Platten ein elektrisches Feld befindet, welches deshalb auch homogen ist.  
:a) Zeichne den Kondensator und ein Feldlinienbild mit den Äquipotentialflächen von 0V, 2kV, 4kV, ... , 10kV.
+
:a,b,e) [[Datei:Aufgabe_Potential_Kondensator_Lösung.png|400px]]
:b) Zeichen Sie ein Potential-Ort-Diagramm.
+
 
:c) Wie groß ist die Stärke des elektrischen Feldes zwischen den Platten?
 
:c) Wie groß ist die Stärke des elektrischen Feldes zwischen den Platten?
 +
::<math>E=\frac{\triangle\varphi}{\triangle s}=\rm \frac{10\, kV}{0{,}05\, m}=200000\frac{V}{m}=200000\frac{N}{C}</math>
 
:d) Ein Tischtennisball wird an einem sehr langen Faden in das Feld gehängt. Durch den langen Faden wird der Ball bei einer Auslenkung aus der Ruhelage kaum angehoben. Welche Art von Bewegung vollzieht er, wenn man ihn kurz mit der positiv geladenen Platte in Berührung bringt?
 
:d) Ein Tischtennisball wird an einem sehr langen Faden in das Feld gehängt. Durch den langen Faden wird der Ball bei einer Auslenkung aus der Ruhelage kaum angehoben. Welche Art von Bewegung vollzieht er, wenn man ihn kurz mit der positiv geladenen Platte in Berührung bringt?
 +
::Der Ball wird immer schneller, er bekommt Energie aus dem Feld. Wegen der konstanten Feldstärke ist auch die beschleunigende Kraft konstant. Der Ball wird [[Gleichmäßig beschleunigte Bewegung mit konstanter Impulsänderung|gleichmäßig beschleunigt]].
 
:e) Vergleichen Sie die Bewegung mit dem Rollen einer Kugel im Potential.
 
:e) Vergleichen Sie die Bewegung mit dem Rollen einer Kugel im Potential.
 +
::Im Modell rollt der Ball die schiefe Potentialebene hinunter. Die potentielle Energie sinkt, die kinetische Energie steigt an.
 
:f) Wieviel Energie würde ein mit +1C geladener Ball (ein Elektron) erfahren, dass sich von der positiven zur negativen Platte bewegt?
 
:f) Wieviel Energie würde ein mit +1C geladener Ball (ein Elektron) erfahren, dass sich von der positiven zur negativen Platte bewegt?
 +
::<math>\varphi=\frac{W}{Q}</math>
 +
::<math>\Rightarrow W_{\rm Ball} = Q\,\varphi = \rm 1\, C \cdot 10\rm \frac{kJ}{C} = 10\,kJ</math>
 +
::<math>\Rightarrow W_e = Q\,\varphi = e\,\varphi \quad( = e\cdot 10\,\rm kV = 10\,\rm keV ) = \rm 1{,}6\cdot10^{-19} C \cdot 10\frac{kJ}{C} = 1{,}6\cdot 10^{-15} J</math>
 
:g) Wie schnell wäre er (das Elektron) an der negativen (positiven) Platte?
 
:g) Wie schnell wäre er (das Elektron) an der negativen (positiven) Platte?
 +
::An der negativen Platte ist die gesamte potentielle Energie in kinetische Energie gewandelt worden:
 +
::<math>W_{\rm kin}=\frac{1}{2}\,m\,v^2</math>
 +
::<math>\Rightarrow v_{\rm Ball}=\sqrt{\frac{2\, W}{m}}= \sqrt{\frac{2\cdot 10\,\rm kJ}{0,002\,\rm kg}}=3160\rm \frac{m}{s}\approx 11400 \rm \frac{km}{h}</math>
 +
::Das ist unrealistisch schnell und liegt daran, dass man einen Tischtennisball normalerweise nur mit ca 10nC laden kann!
 +
::<math>\Rightarrow v_e=\sqrt{\frac{2\, W}{m}}= \sqrt{\frac{2\cdot 1{,}6\cdot 10^{-15} \rm J}{9{,}1\cdot 10^{-31}\rm kg}}= 59300000\frac{m}{s}</math>
 +
::Das Elektron kann in einer Vakuumröhre tatsächlich auf so eine hohe Geschwindigkeit beschleunigt werden! Das sind ca. 20% der Lichtgeschwindigkeit von 300000 km/s.
  
 
;3) Eine Batterie
 
;3) Eine Batterie
:Ein geladener Akku hat eine Spannung von 1,2V. Der Akku wird mit einem 1m langem Kabel kurzgeschlossen, wodurch das Kabel erwärmt wird. (Der Einfachheit halber nehmen wir an, dass die Spannung dabei zeitlich konstant ist.)  
+
:Ein geladener Akku hat eine Spannung von 1,2V. Der Akku wird mit einem 2m langem Kabel kurzgeschlossen, wodurch das Kabel erwärmt wird. (Der Einfachheit halber nehmen wir an, dass die Spannung dabei zeitlich konstant ist.)  
:a) Wieviel Energie erhält ein Elektron von der Batterie, wenn es vom Minuspol bis zum Pluspol geschoben wird?
+
:a) Jedes Coulomb Ladung erhält 1,2 Joule Energie, das Elektron erhält also die Energiemenge:
:b) Wie groß ist die Feldstärke im Kabel?
+
::<math>E_{pot}=Q \, \Delta \varphi = Q\, U = 1{,}6 \cdot 10^{-19} \mathrm{C} \cdot 1{,}2\, \rm V = 1{,}92 \cdot 10^{-19} \mathrm{J}</math>
:c) Welche Kraft wirkt auf das Elektron?
+
:b) Die Feldstärke berechnet sich als Potentialänderung pro Strecke:
:d) Auf dem Akku steht "2000mAh". Das bedeutet, dass er bis er "leer" ist, also keine Energie mehr enthält, eine elektrische Ladungsmenge von 2C durch das Kabel schiebt.
+
::<math>E=\frac{\Delta \varphi}{\Delta s} = \frac{1{,}2\,\rm V}{2\,\rm m} = 0{,}6 \, {\rm \frac{V}{m}} = 0{,}6 \, {\rm \frac{N}{C}}</math>
:Wieviel Energie kann der Akku speichern?
+
:c) Die Kraft auf eine Ladung berechnet sich als Ladung mal Ortsfaktor:
 +
::<math>F=Q \, E =  1{,}6 \cdot 10^{-19} \mathrm{C} \cdot 0{,}6 \, {\rm \frac{N}{C}} = 0{,}96 \cdot 10^{-19} \mathrm{N}</math>
 +
:d) Jedes Coulomb Ladung erhält 1,2 J Energie:
 +
::<math>E_{pot}= Q \, \Delta \varphi = Q\, U = 7200\,\rm C \cdot 1{,}2\,\rm V = 8640\,\rm J</math>
 +
:(Das entspricht etwa dem Energiegehalt von 0,25ml Benzin.)
  
 
;4) Ein Satellit im Schwerefeld der Erde
 
;4) Ein Satellit im Schwerefeld der Erde
*Wieviel Energie benötigt man, um den Satellit (Masse 800 kg) an die markierte Stelle zu heben?
+
:a) Wieviel Energie benötigt man, um den Satellit (Masse 800 kg) an die markierte Stelle zu heben?
*Welche Kraft wirkt dort ungefähr auf ihn?
+
:Das Potential steigt ungefähr von -62 MJ/kg auf -16 MJ/kg. Die Potentialdifferenz beträgt daher:
 
+
::<math>\Delta \varphi = 46\,\rm \frac{MJ}{kg}</math>
;5) Mondstation
+
:Der Zahlenwert gibt an, wieviel Energie man für ein Kilogramm Masse bräuchte. Für den Satelliten braucht man also die Energie:
*Wieviel Energie benötigt man, damit man 1 Tonne Nachschub-Material auf eine Mondstation bringen kann?
+
::<math>E_{pot} = m\,\rm \Delta \varphi = 500\,\rm kg \cdot 46\,\rm\frac{MJ}{kg} = 23000\,\rm MJ</math>
*Wieviel potentielle Energie hat das Material dann auf der Mondoberfläche?
+
:(Das entspricht dem Energiegehalt von 800l Benzin!)
*Vergleichen Sie die Energiemengen mit Benzinmengen! (Ein Kilogramm Benzin enthält ca. 43 MJ Energie, ein Liter Benzin 35 MJ.)
+
:b) Welche Kraft wirkt dort ungefähr auf ihn?
 +
:Die Steigung des Potentials ist die Feldstärke, die man hier näherungsweise mit dem Differenzenquotienten bestimmt. (Man kann das in dieser [[Animation: Feldstärke und Potential des Gravitationsfeldes der Erde|Animation]] besser als im Bild ablesen.)
 +
:Das Potential steigt im Abstand von ca. 2,5 Erdradien bis zu 8 Erdradien von ca. -24 MJ/kg auf -8MJ/kg:
 +
:: <math>g = \varphi ' \approx \frac{\Delta \varphi}{\Delta s} \approx \frac{-8\,\rm \frac{MJ}{kg} - (-24\,\rm \frac{MJ}{kg})}{8\,r_E-2{,}5\,r_E} = \frac{16\,\rm \frac{MJ}{kg}}{6{,}5\,r_E} = \frac{16\cdot 10^{6}\rm \frac{J}{kg}}{6{,}5\cdot 6370 \cdot 10^{3}\,\rm m} \approx 0{,}39\,\rm \frac{N}{kg} </math>
 +
:Die Feldstärke beträgt also dort nur noch ein Zwanzigstel der Feldstärke auf der Erde!
 +
:Dementsprechend klein ist auch die "Gewichtskraft" auf den Satelliten:
 +
::<math>F = m\, g = 500\,\rm kg \cdot 0{,}39\,\rm \frac{N}{kg} =190\,\rm N</math>
  
 
{|
 
{|
 
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[[Datei:Potential_und_Feldstärke_Zentralfeld_Bild_für_Satellitenaufgabe.png|400px]]
+
[[Datei:Aufgabe_Potential_Satellit_Lösung.png|400px]]
 
|valign="top"|  
 
|valign="top"|  
 
[[Datei:Cislunar_potential.png|500px]]
 
[[Datei:Cislunar_potential.png|500px]]
 
|}
 
|}
  
===Potential der Erde===
+
;5) Mondstation
 +
:a) Wieviel Energie benötigt man, damit man 1 Tonne Nachschub-Material auf eine Mondstation bringen kann?
 +
:Um über den "Potentialberg" zu kommen, muß man die maximale Potentialdifferenz von <math>\Delta \varphi \approx 60\,\rm \frac{MJ}{kg}</math> überwinden. Danach geht es dann wieder ein wenig "bergab".
 +
:Für eine Tonne Nachschub braucht man daher mindestens die Energie:
 +
:<math>E_{pot} = m\,\Delta\,\varphi = 1000\,\rm kg \cdot 60\,\rm \frac{MJ}{kg} = 60.000 \,\rm MJ</math>
 +
:b) Wieviel potentielle Energie hat das Material dann auf der Mondoberfläche?
 +
:Weil es nach dem "Potentialberg" wieder ein wenig "bergab" ging, beträgt die Potentialdifferenz zur Erde nur ca. <math>\Delta \varphi \approx 58\,\rm \frac{MJ}{kg}</math>, die potentielle Energie beträgt also nur noch:
 +
:<math>E_{pot} = m\,\Delta\,\varphi = 1000\,\rm kg \cdot 58\,\rm \frac{MJ}{kg} = 58.000 \,\rm MJ</math>
 +
:c) Vergleichen Sie die Energiemengen mit Benzinmengen! (Ein Kilogramm Benzin enthält ca. 43 MJ Energie, ein Liter Benzin ca. 30 MJ.)
 +
:Man braucht also mindestens 2000l oder 1,3t Benzin, um eine Tonne Nachschub auf den Mond zu bringen! (Man benötigt noch wesentlich mehr, denn für den Flug dorthin muss der Nachschub auch Bewegungsenergie bekommen, die man leider nicht mehr zurückgewinnen kann. Außerdem muss auch die gesamte Rakete mit dem Treibstoff hochgehoben und beschleunigt werden.)
 +
 
 +
;6) Das Potential der Erde
 
Anton steht auf der Erde. Bertha befindet sich einen Erdradius oberhalb der Erdoberfläche in einer Raumkapsel. Cecilie ist zwei Erdradien von der Erde entfernt. (usw.)  
 
Anton steht auf der Erde. Bertha befindet sich einen Erdradius oberhalb der Erdoberfläche in einer Raumkapsel. Cecilie ist zwei Erdradien von der Erde entfernt. (usw.)  
*Berechnen Sie die Potentialunterschiede zwischen A und B, B und C, ...
+
:a) Berechnen Sie die Potentialunterschiede zwischen A und B, B und C, ...
*Berechnen Sie das Potential an den Stellen A, B, C, ...
+
:b) Berechnen Sie das Potential an den Stellen A, B, C, ...
  
===Geostationärer Satellit===
+
;7) Ein geostationärer Satellit
 
Ein Satellit (Masse 800 kg) soll in eine geostationäre Umlaufbahn, also in eine Höhe von etwa 36.000 km über der Erdoberfläche. Der Bahnradius beträgt dann ungefähr 42.000 km.  
 
Ein Satellit (Masse 800 kg) soll in eine geostationäre Umlaufbahn, also in eine Höhe von etwa 36.000 km über der Erdoberfläche. Der Bahnradius beträgt dann ungefähr 42.000 km.  
*Berechnen Sie mit Hilfe einer Gleichung für die Feldstärke oder des Potential die dazu nötige Energiemenge.
+
:a) Berechnen Sie mit Hilfe einer Gleichung für die Feldstärke oder des Potential die dazu nötige Energiemenge.
*Vergleichen Sie die Energiemengen mit Benzinmengen! (Ein Liter Benzin enthält ca. 42 MJ Energie.)
+
:b) Vergleichen Sie die Energiemengen mit Benzinmengen! (Ein Kilogramm Benzin enthält ca. 43 MJ Energie, ein Liter Benzin ca. 30 MJ.)
  
 
==Schwere, Elektrische und Magnetische Wechselwirkung (Gravitation, Elektrostatik, Magnetostatik)==
 
==Schwere, Elektrische und Magnetische Wechselwirkung (Gravitation, Elektrostatik, Magnetostatik)==
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==Ladung als Quellenstärke und der Fluß eines Feldes==
+
==Ladung als Quellenstärke und der Fluss eines Feldes==
 
===Masse der Erde===
 
===Masse der Erde===
 
*Wieviel (schwere) Masse hat die Erde?  
 
*Wieviel (schwere) Masse hat die Erde?  
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===Gravitationsfeldstärke im All===
 
===Gravitationsfeldstärke im All===
*Wie groß ist die Gravitationsfeldstärke in einem Abstand von 3680 km über dem Erdboden?
+
*Wie groß ist die Gravitationsfeldstärke in einem Abstand von 6370 km über dem Erdboden?
 
'''Mit Erdmasse'''
 
'''Mit Erdmasse'''
  
In einem Abstand von 3680 km über dem Erdboden ist man 7360 km vom Ermittelpunkt entfernt. Man betrachtet den Feldfluss durch eine Kugeloberfläche mit diesem Radius. Dazu kann man die Formel für die Quellenstärke umformen:
+
In einem Abstand von 6370km über dem Erdboden ist man 12740km vom Ermittelpunkt entfernt. Man betrachtet den Feldfluss durch eine Kugeloberfläche mit diesem Radius. Dazu kann man die Formel für die Quellenstärke umformen:
:<math>g = 4 \pi \, G\, \frac{m}{A} = 4 \pi \, 6{,}673\;84\; \cdot 10^{-11} \mathrm{\frac{m^3}{kg \cdot s^2}}} \, \frac{5{,}987 \cdot 10^{24}\rm kg}{4 \pi \, (7360000 m)^2} \approx 2{,}45 \rm \frac{N}{kg}</math>
+
:<math>g = 4 \pi \, G\, \frac{m}{A} = 4 \pi \cdot 6{,}67 \cdot 10^{-11} \mathrm{\frac{m^3}{kg \cdot s^2}} \cdot \frac{5{,}99 \cdot 10^{24}\rm kg}{4 \pi \, (12740000\,\rm  m)^2} \approx 2{,}45 \,\rm \frac{N}{kg}</math>
  
 
'''Verdopplung der Entfernung'''
 
'''Verdopplung der Entfernung'''
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Da der Fluss durch die Fläche aber gleich bleibt muss die Feldstärke auf ein Viertel abnehmen!
 
Da der Fluss durch die Fläche aber gleich bleibt muss die Feldstärke auf ein Viertel abnehmen!
:<math>g = \frac{1}{4} \, 9{,}81 \frac{N}{kg} = 2{,}45 \frac{N}{kg}</math>
+
:<math>g = \frac{1}{4} \cdot 9{,}81 \,{\rm\frac{N}{kg}} = 2{,}45 \,{\rm \frac{N}{kg}}</math>
  
 
*Welche Kraft wirkt dort auf einen 1000kg schweren Satelliten?
 
*Welche Kraft wirkt dort auf einen 1000kg schweren Satelliten?
 
Die Feldstärke ist der Ortsfaktor:
 
Die Feldstärke ist der Ortsfaktor:
:<math>g=\frac{F}{m} \qquad \Rightarrow \qquad F = m \, g = 1000 \rm kg \cdot 2{,}45 \frac{N}{kg} = 2450 \, N</math>
+
:<math>g=\frac{F}{m} \qquad \Rightarrow \qquad F = m \, g = 1000\, \rm kg \cdot 2{,}45 \frac{N}{kg} = 2450 \, N</math>
  
 
===Gravitation in der Erdkugel===
 
===Gravitation in der Erdkugel===
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Dazu nehmen wir vereinfachend an, dass die Erde überall die gleiche Massendichte <math>\rho</math> hat.
 
Dazu nehmen wir vereinfachend an, dass die Erde überall die gleiche Massendichte <math>\rho</math> hat.
  
Nun ist der Fluss aus der Fläche gleich der enthaltenen Masse. Die Masse ausserhalb der Kugel spielt keine Rolle! Das ist erstaunlich. Die Wirkung der Kugelschale ausserhalb der Kugel hebt sich gerade auf. (Vgl. Wikipedia: [http://de.wikipedia.org/wiki/Kugelschale#Schwerelosigkeit_im_Innern_einer_Kugelschale Kugelschale].)
+
Nun ist der Fluss aus der Fläche gleich der enthaltenen Masse. Die Masse außerhalb der Kugel spielt keine Rolle! Das ist erstaunlich. Die Wirkung der Kugelschale außerhalb der Kugel hebt sich gerade auf. (Vgl. Wikipedia: [http://de.wikipedia.org/wiki/Kugelschale#Schwerelosigkeit_im_Innern_einer_Kugelschale Kugelschale].)
  
 
:<math>\frac{1}{4 \pi \, G} \, g \, A = m \qquad \Rightarrow \qquad g = 4 \pi \, G \, \frac{m}{A} = 4 \pi \, G \, \frac{V \, \rho}{A}\qquad .</math>( mit <math>m= V\, \rho</math>)
 
:<math>\frac{1}{4 \pi \, G} \, g \, A = m \qquad \Rightarrow \qquad g = 4 \pi \, G \, \frac{m}{A} = 4 \pi \, G \, \frac{V \, \rho}{A}\qquad .</math>( mit <math>m= V\, \rho</math>)
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[[Datei:Schwerefeldstärke_Erde_Diagramm.png|thumb|none|600px]]
 
[[Datei:Schwerefeldstärke_Erde_Diagramm.png|thumb|none|600px]]
 
[[Datei:EarthGravityPREM.jpg||thumb|none|330px|Realistischerer Verlauf der inneren Feldstärke nach genauerern Modellen. (Wikipedia: [http://de.wikipedia.org/wiki/PREM Preliminary Reference Earth Model])]]
 
[[Datei:EarthGravityPREM.jpg||thumb|none|330px|Realistischerer Verlauf der inneren Feldstärke nach genauerern Modellen. (Wikipedia: [http://de.wikipedia.org/wiki/PREM Preliminary Reference Earth Model])]]
 
  
 
===Probekörper im Kondensator===
 
===Probekörper im Kondensator===
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Zwei geladene Platten, je 30cm x 30cm groß, eine mit 8 10<sup>-8</sup> C, die andere mit -8 10<sup>-8</sup> C.
 
Zwei geladene Platten, je 30cm x 30cm groß, eine mit 8 10<sup>-8</sup> C, die andere mit -8 10<sup>-8</sup> C.
  
*Bestimmen Sie die Stärke des elektrischen Feldes unter der Annahme, dass das Feld sich ausschließlich zwischen den Platten befindet und dort homogen ist.
+
*Zur Berechnung der Feldstärke legt man eine Fläche um eine Platte ([[Ladung_als_Quellenstärke_und_der_Fluss_eines_Feldes#Homogenes Feld eines Kondensators / Ringmagneten|vgl. hier]]):
 +
::<math> E= \frac{1}{\epsilon_0} \, \frac{Q}{A} =  \frac{1}{8{,}854 \cdot 10^{-12} \frac {\mathrm{A}\,\mathrm{s}} {\mathrm{V}\,\mathrm{m}} } \cdot \frac{8 \cdot 10^{-8}\,\rm C}{0{,}3\,\rm m\cdot 0{,}3\,\rm m} =  \frac{1}{8{,}854 \cdot 10^{-12} \frac {\mathrm{A}\,\mathrm{s}} {\mathrm{V}\,\mathrm{m}} } \cdot 8{,}89 \cdot 10^{-7}\,{\rm\frac{C}{m^2}} = 100400\,{\rm \frac{V}{m}} </math>
 
*Warum ist dabei die Feldstärke zwischen den Platten nicht vom Abstand der Platten abhängig?
 
*Warum ist dabei die Feldstärke zwischen den Platten nicht vom Abstand der Platten abhängig?
 +
:Wenn man annimmt, dass sich nur zwischen den Platten elektrisches Feld befindet, dann hängt die Feldstärke nur von der Ladungsmenge pro Fläche, der Flächenladungsdichte ab. ([[Ladung als Quellenstärke und der Fluss eines Feldes#Homogenes Feld eines Kondensators / Ringmagneten| Eine genauere Erklärung steht hier.]])
 +
 
Zwischen die Platten wird ein negativ geladener Tischtennisball gehängt. Auf ihn wirkt eine Kraft von 0,01 N.
 
Zwischen die Platten wird ein negativ geladener Tischtennisball gehängt. Auf ihn wirkt eine Kraft von 0,01 N.
*In welche Richtung wird der Ball gezogen?
+
*Der Ball wird in Richtung der positiv geladenen Platte gezogen.
*Wieviel Ladung sitzt auf dem Ball?
+
*Aus der Feldstärke ergibt sich die Menge der Probeladung:
 +
::<math>E=\frac{F}{Q}\quad \Rightarrow \quad Q=\frac{F}{E} = \frac{0{,}01\,\rm N}{100400\,{\rm \frac{N}{C}}} = 10\cdot 10^{-8}\,\rm C = 100 \,\rm nC</math>
  
 
==Fußnoten==
 
==Fußnoten==
 
<references />
 
<references />

Aktuelle Version vom 18. Juli 2018, 07:40 Uhr

(Kursstufe > Grundlagen elektrischer, magnetischer und schwerer Felder)

Fern- und Nahwirkungstheorie

1) Das Feld als Vermittler einer Wechselwirkung
  • Zwischen den Gegenständen, die miteinander wechselwirken, befindet sich ein elektrisches, magnetisches oder gravitatives Feld. Das Feld vermittelt die Wechselwirkung.
  • Ein Feld kann sich nur mit einer endlichen Ausbreitungsgeschwindigkeit verändern und es kann Energie speichern.


2) Formulierungen und Übersetzungen
a) Fernwirkungstheorie: Sonne und Erde ziehen sich an.
b) Probekörper im Feld: Die Kompassnadel richtet sich im Erdmagnetfeld aus.
c) Fernwirkungstheorie: Der geriebene Luftballon zieht die Papierschnipsel an.
d) aktives Feld: Apfel und Erde werden zueinandergezogen.
e) Fernwirkungstheorie: Die positiv geladene Kugel und die negativ geladene Kugel ziehen sich an.
f) aktives Feld: Das Magnetfeld zwischen Nord- und Südpol zieht die beiden Pole aufeinander zu.
  • Formuliere die obigen Aussagen in allen drei Theorien.
Fernwirkungstheorie
a) Sonne und Erde ziehen sich an.
b) Der Nordpol des Kompasses und der magnetische Südpol der Erde ziehen sich an.
c) Der geriebene Luftballon und die Papierschnipsel ziehen sich an.
d) Apfel und Erde ziehen sich an.
e) Die positiv geladene Kugel und die negativ geladene Kugel ziehen sich an.
f) Nord- und Südpol ziehen sich an.
Nahwirkungstheorie: Probekörper im Feld
a) Im Gravitationsfeld der Sonne wird die Erde zur Sonne gezogen.
b) Die Kompassnadel richtet sich im Erdmagnetfeld aus.
c) Im elektrischen Feld des geriebenen Luftballons werden die Papierschnipsel zum Ballon gezogen.
d) Der Apfel wird im Gravitationsfeld der Erde in Richtung Erde gezogen.
e) Im elektrischen Feld der positiv geladenen Kugel erfährt die negativ geladene Kugel eine Kraftwirkung. (oder umgekehrt)
f) Im Magnetfeld des Nordpols wird der Südpol in Richtung Nordpol gezogen.
Nahwirkungstheorie: aktives Feld
a) Das Gravitationsfeld zieht Sonne und Erde zueinander.
b) Das Magnetfeld richtet die Kompassnadel nach Norden aus.
c) Das elektrische Feld zieht den geriebenen Luftballon und die Papierschnipsel zusammen.
d) Das Gravitationsfeld zieht Erde und Apfel zueinander.
e) Das elektrische Feld zwischen der positiv geladenen Kugel und der negativ geladenen Kugel zieht die beiden zusammen.
f) Das Magnetfeld zwischen dem Nord- und dem Südpol zieht die beiden zusammen.

Feldenergie

Begründen Sie möglichst anschaulich, warum ein Feld Energie enthält, indem Sie Beispiele nennen, bei denen Energie ins Feld gesteckt oder herausgeholt wird.

Wenn der Nord und der Südpol zweier Magnete "zusammenkleben" und man sie voneinander trennt, so ist dazu Energie nötig. Ebenso, wenn man eine Tasche weiter von der Erde entfernt, sie also hochhebt. Wenn man annimmt, dass sich der Magnet und die Tasche dadurch nicht verändert haben, ist es sinnvoll anzunehmen, dass die Energie nun im Feld steckt.

Graphische Darstellung von Feldern

1) Drei einfache Beispiele
  • Zeichnen Sie einige Feldlinien mit Pfeilen (rot) und Feldflächen (grün) ein.

a) geladene Kugel Aufgabe Felder Zeichnen Zentralfeld mit Probekörper.png

  • Die positiv geladenen Probekörper (rot) werden in Richtung der Feldlinien gezogen, die negativen (blau) in die entgegengesetzte Richtung.
Je geringer der Abstand, desto größer die Kraftwirkung.

b) Ringmagnet Aufgabe Felder Zeichnen Ringmagnet Lösung.png

  • Das Magnetfeld zieht längs der Linien die Pole zusammen.
  • Die Nordpole (rot) werden in Richtung der Feldlinien gezaogen, die Südpole (blau) in die entgegengesetzte Richtung.

c) Zwei Sonnen Aufgabe Felder Zeichnen Sonnen Lösung.png

  • Das Gravitationsfeld zieht die beiden Sonnen längs der Feldflächen zueinander.
  • Die Probemassen werden in Richtung der Feldlinien gezogen.
2) und noch mehr Felder...
  • Zeichnen Sie das Feld folgender Situationen.
Erklären Sie jeweils mit Hilfe von Druck und Zugspannungen, wie das Feld zieht und drückt.

Feldstärke

1) Gravitation auf der Erde und auf anderen Himmelskörpern
a) Das Gravitationsfeld zieht die Erde und ein Kilogramm Masse mit einer Kraft von ca. 10 Newton aufeinander zu. Die Gravitationsfeldstärke beträgt daher 10 Newton pro Kilogramm: [math]g=\frac{F}{m} = 10\,\rm \frac{N}{kg}[/math]
b)Ich habe eine Masse von ca. 80kg. Meine Gewichtskraft beträgt daher auf dem Mond:
[math]F= m\, g = 80\,\rm kg \cdot 1{,}62\,\rm \frac{N}{kg} = 129{,}6\, N[/math]
c) Die vollständige Tabelle:

Planet

Feldstärke(N/kg)

Masse(kg)

Kraft(N)

Merkur

3,70

80

296

Venus

8,87

75

665

Erde

9,77

12,7

124

Mars

3,69

1000

3690

Jupiter

23

75

1725

2) Kraftwirkung im elektrischen Feld
Die elektrische Feldstärke ist als Ortsfaktor, also als Kraft pro Ladung, definiert:

[math] \begin{array}{rrcl} & E & = & \frac{F}{Q} \\ \Rightarrow & F & = & Q\, E = 5\cdot 10^{-9}\,\rm C \cdot 10000\,\rm \frac{N}{C} = 5\cdot 10^{-5}\, N = 0{,}05\, mN \end{array} [/math]

3) Berechnung der magnetischen Ladung
Auch die magnetische Feldstärke ist als Ortsfaktor, als Kraft pro magnetische Ladung, definiert:

[math] \begin{array}{rrcl} & H & = & \frac{F}{Q_m} \\ \Rightarrow & Q_m & = & \frac{F}{H} = \frac{0{,}5\,\rm N}{80000\,\rm\frac{N}{Wb}} = 6{,}3 \cdot 10^{-6}\,\rm Wb = 0{,}0063\, mWb \end{array} [/math]

4) Definition der Feldstärke
Die Feldstärke soll eine Aussage über das Feld machen, die unabhängig von der Art des Probekörpers ist. Wegen der Proportionalität zwischen Ladung (Masse) und Kraftwirkung ist die Kraft pro Ladung (Masse) an einer Stelle des Feldes konstant. Dieser Quotient aus Kraft und Ladung (Masse) ist also eine Eigenschaft des Feldes an dieser Stelle.
Zur Messung der Feldstärke als Kraft pro Ladung muß man die Ladung (oder Masse) und die Kraft messen.
Ein Coulomb elektrische Ladung ist mit Hilfe von elektrischen Strömen festgelegt worden, als die Ladung, welche in einer Sekunde bei einem Strom der Stärke ein Ampère fließt. Man kann die elektrische Ladung deshalb mit einem Stromstärkemessgerät und einer Uhr messen. (In der Praxis verwendet man einen geeigneten Messverstärker.) Die Masse von einem Kilogramm ist durch das Standardkilogramm in Paris festgelegt und Massen kann man ganz einfach mit einer Waage messen.
Für die magnetische Ladung gibt es kein übliches Messgerät. Man könnte zwar eines bauen, aber es wäre recht umständlich.[1]


5) Tischtennisball im geladenen Kondensator
Aufgabe Ball im Kondensator Vektorzeichnung.png
Die Summe der elektrischen Kraft und der Gewichtskraft muss genau in Richtung des Fadens ziehen. Daraus folgt:
[math] \begin{array}{rrcl} & \frac{F_e}{F_g} & = & \tan 4^\circ \\ \Rightarrow & F_e & = & \tan 4^\circ \, m\, g = 0{,}0699 \cdot 0{,}0023\,\rm kg \cdot 10\frac{N}{kg} = 0{,}0699 \cdot 0{,}023\,\rm N = 1{,}6\, mN \end{array} [/math]

Aus der bekannten Feldstärke und der elekrischen Feldkraft kann man nun die Ladung berechnen:

[math] \begin{array}{rrcl} & E & = &\frac{F_e}{Q} & | \cdot Q \\ \Rightarrow & Q\, E & = & F_e & | \mathopen: E \\ \Rightarrow & Q & = & \frac{F_e}{E}& \\ & & = & \frac{1{,}6\cdot 10^{-3}\,\rm N}{10^{5}\,\rm\frac{N}{C}}& = 16\cdot 10^{-9}\,\rm C = 16\,\rm nC \\ \end{array} [/math]
6) Das elektrische Feld der Erde
Die Summe von elektrischer Kraft und Gewichtskraft muss gerade Null sein, dass heißt die Kräfte sind betragsmäßig gleich groß:

[math]\begin{array}{rrcl} &F_e &=& F_g \\ &Q\, E &=& m\, g \\ \Rightarrow & Q &=& \frac{m\, g}{E} \end{array}[/math]

Bei wolkenlosen Himmel:
[math]Q = \frac{1\cdot 10^{-6}\,\rm kg \, 10\rm\frac{N}{kg}}{200\,\rm\frac{N}{C}} = 50\,\rm nC[/math]
Bei Gewitter:
[math]Q = \frac{1\cdot 10^{-6}\,\rm kg \, 10\rm\frac{N}{kg}}{30000\,\rm\frac{N}{C}} = 0{,}33\,\rm nC[/math]

Potential

1) Potentialunterschiede am Schauinsland
Der Schauinsland im Schwarzwald hat eine Höhe von 1284 ü NHN, die Stadt Freiburg liegt am Fuße des Schauinslands auf 278 ü NHN.
a) Wieviel Energie benötigt man, um eine Wasserflasche mit 1kg Masse (einen Rucksack mit 15kg Masse) von Freiburg auf den Schauinsland zu bringen?
Bei einem Höhenunterschied h berechnet sich die potentielle Energie als
[math]E_{pot}=m\,g h = 1\,\rm kg \cdot 9{,}81\,{\rm \frac{N}{kg}}\cdot (1284\,\rm m - 278\,\rm m) = 1\,\rm kg \cdot 9{,}81\,{\rm \frac{N}{kg}}\cdot 1006\,\rm m = 9869 \,\rm Nm = 9{,}869 \,\rm kJ[/math]
Für den Rucksack benötigt man die 15-fache Energiemenge, weil die potentielle Energie proportional zur Masse ist:
[math]E_{pot}=m\,g h = 15\cdot 9{,}869 \,\rm kJ = 14{,}8 \,\rm kJ[/math]
b) Wie groß ist die Potentialdifferenz zwischen Freiburg und dem Schauinsland?
Die Potentialdifferenz gibt den Unterschied der potentiellen Energie pro kg an. Und genau die hat man bereits ausgerechnet, sie beträgt [math]9{,}869 \,\rm{\frac{kJ}{kg}} [/math]
c) Das Nullniveau der potentiellen Energie soll auf Meereshöhe liegen. Berechne das Potential des Gravitationsfeldes für Freiburg und den Schauinslandgipfel.
Das Potential gibt die potentielle Energie pro Masse an:
Potential für Freiburg: [math]\varphi = \frac{E_{pot}}{m} = \frac{m\, g h}{m} = gh = 9{,}81\,{\rm \frac{N}{kg}}\cdot 278\,\rm m = 2727\,{\rm \frac{Nm}{kg}} = 2727\,{\rm \frac{J}{kg}}[/math]
Potential für den Schauinsland: [math]\varphi = gh = 9{,}81\,{\rm \frac{N}{kg}}\cdot 1284\,\rm m = 12596\,{\rm \frac{Nm}{kg}} = 12596\,{\rm \frac{J}{kg}}[/math]
d) Zeichne das Gravitationsfeld oberhalb von Freiburg mit Hilfe einiger Feldlinien und den Potentialflächen von 0J/kg, 2000J/kg, 4000J/kg, ... , 14000J/kg.
Aufgabe Potential Schauinsland Lösung.png
2) Ein Plattenkondensator
Die beiden Platten eines Kondensators werden an eine Hochspannungsquelle von 10kV angeschlossen. Die Platten sind 20 cm x 20 cm groß und 5cm voneinander entfernt. Der Einfachheit halber gehen wir davon aus, dass sich nur zwischen den Platten ein elektrisches Feld befindet, welches deshalb auch homogen ist.
a,b,e) Aufgabe Potential Kondensator Lösung.png
c) Wie groß ist die Stärke des elektrischen Feldes zwischen den Platten?
[math]E=\frac{\triangle\varphi}{\triangle s}=\rm \frac{10\, kV}{0{,}05\, m}=200000\frac{V}{m}=200000\frac{N}{C}[/math]
d) Ein Tischtennisball wird an einem sehr langen Faden in das Feld gehängt. Durch den langen Faden wird der Ball bei einer Auslenkung aus der Ruhelage kaum angehoben. Welche Art von Bewegung vollzieht er, wenn man ihn kurz mit der positiv geladenen Platte in Berührung bringt?
Der Ball wird immer schneller, er bekommt Energie aus dem Feld. Wegen der konstanten Feldstärke ist auch die beschleunigende Kraft konstant. Der Ball wird gleichmäßig beschleunigt.
e) Vergleichen Sie die Bewegung mit dem Rollen einer Kugel im Potential.
Im Modell rollt der Ball die schiefe Potentialebene hinunter. Die potentielle Energie sinkt, die kinetische Energie steigt an.
f) Wieviel Energie würde ein mit +1C geladener Ball (ein Elektron) erfahren, dass sich von der positiven zur negativen Platte bewegt?
[math]\varphi=\frac{W}{Q}[/math]
[math]\Rightarrow W_{\rm Ball} = Q\,\varphi = \rm 1\, C \cdot 10\rm \frac{kJ}{C} = 10\,kJ[/math]
[math]\Rightarrow W_e = Q\,\varphi = e\,\varphi \quad( = e\cdot 10\,\rm kV = 10\,\rm keV ) = \rm 1{,}6\cdot10^{-19} C \cdot 10\frac{kJ}{C} = 1{,}6\cdot 10^{-15} J[/math]
g) Wie schnell wäre er (das Elektron) an der negativen (positiven) Platte?
An der negativen Platte ist die gesamte potentielle Energie in kinetische Energie gewandelt worden:
[math]W_{\rm kin}=\frac{1}{2}\,m\,v^2[/math]
[math]\Rightarrow v_{\rm Ball}=\sqrt{\frac{2\, W}{m}}= \sqrt{\frac{2\cdot 10\,\rm kJ}{0,002\,\rm kg}}=3160\rm \frac{m}{s}\approx 11400 \rm \frac{km}{h}[/math]
Das ist unrealistisch schnell und liegt daran, dass man einen Tischtennisball normalerweise nur mit ca 10nC laden kann!
[math]\Rightarrow v_e=\sqrt{\frac{2\, W}{m}}= \sqrt{\frac{2\cdot 1{,}6\cdot 10^{-15} \rm J}{9{,}1\cdot 10^{-31}\rm kg}}= 59300000\frac{m}{s}[/math]
Das Elektron kann in einer Vakuumröhre tatsächlich auf so eine hohe Geschwindigkeit beschleunigt werden! Das sind ca. 20% der Lichtgeschwindigkeit von 300000 km/s.
3) Eine Batterie
Ein geladener Akku hat eine Spannung von 1,2V. Der Akku wird mit einem 2m langem Kabel kurzgeschlossen, wodurch das Kabel erwärmt wird. (Der Einfachheit halber nehmen wir an, dass die Spannung dabei zeitlich konstant ist.)
a) Jedes Coulomb Ladung erhält 1,2 Joule Energie, das Elektron erhält also die Energiemenge:
[math]E_{pot}=Q \, \Delta \varphi = Q\, U = 1{,}6 \cdot 10^{-19} \mathrm{C} \cdot 1{,}2\, \rm V = 1{,}92 \cdot 10^{-19} \mathrm{J}[/math]
b) Die Feldstärke berechnet sich als Potentialänderung pro Strecke:
[math]E=\frac{\Delta \varphi}{\Delta s} = \frac{1{,}2\,\rm V}{2\,\rm m} = 0{,}6 \, {\rm \frac{V}{m}} = 0{,}6 \, {\rm \frac{N}{C}}[/math]
c) Die Kraft auf eine Ladung berechnet sich als Ladung mal Ortsfaktor:
[math]F=Q \, E = 1{,}6 \cdot 10^{-19} \mathrm{C} \cdot 0{,}6 \, {\rm \frac{N}{C}} = 0{,}96 \cdot 10^{-19} \mathrm{N}[/math]
d) Jedes Coulomb Ladung erhält 1,2 J Energie:
[math]E_{pot}= Q \, \Delta \varphi = Q\, U = 7200\,\rm C \cdot 1{,}2\,\rm V = 8640\,\rm J[/math]
(Das entspricht etwa dem Energiegehalt von 0,25ml Benzin.)
4) Ein Satellit im Schwerefeld der Erde
a) Wieviel Energie benötigt man, um den Satellit (Masse 800 kg) an die markierte Stelle zu heben?
Das Potential steigt ungefähr von -62 MJ/kg auf -16 MJ/kg. Die Potentialdifferenz beträgt daher:
[math]\Delta \varphi = 46\,\rm \frac{MJ}{kg}[/math]
Der Zahlenwert gibt an, wieviel Energie man für ein Kilogramm Masse bräuchte. Für den Satelliten braucht man also die Energie:
[math]E_{pot} = m\,\rm \Delta \varphi = 500\,\rm kg \cdot 46\,\rm\frac{MJ}{kg} = 23000\,\rm MJ[/math]
(Das entspricht dem Energiegehalt von 800l Benzin!)
b) Welche Kraft wirkt dort ungefähr auf ihn?
Die Steigung des Potentials ist die Feldstärke, die man hier näherungsweise mit dem Differenzenquotienten bestimmt. (Man kann das in dieser Animation besser als im Bild ablesen.)
Das Potential steigt im Abstand von ca. 2,5 Erdradien bis zu 8 Erdradien von ca. -24 MJ/kg auf -8MJ/kg:
[math]g = \varphi ' \approx \frac{\Delta \varphi}{\Delta s} \approx \frac{-8\,\rm \frac{MJ}{kg} - (-24\,\rm \frac{MJ}{kg})}{8\,r_E-2{,}5\,r_E} = \frac{16\,\rm \frac{MJ}{kg}}{6{,}5\,r_E} = \frac{16\cdot 10^{6}\rm \frac{J}{kg}}{6{,}5\cdot 6370 \cdot 10^{3}\,\rm m} \approx 0{,}39\,\rm \frac{N}{kg} [/math]
Die Feldstärke beträgt also dort nur noch ein Zwanzigstel der Feldstärke auf der Erde!
Dementsprechend klein ist auch die "Gewichtskraft" auf den Satelliten:
[math]F = m\, g = 500\,\rm kg \cdot 0{,}39\,\rm \frac{N}{kg} =190\,\rm N[/math]

Aufgabe Potential Satellit Lösung.png

Cislunar potential.png

5) Mondstation
a) Wieviel Energie benötigt man, damit man 1 Tonne Nachschub-Material auf eine Mondstation bringen kann?
Um über den "Potentialberg" zu kommen, muß man die maximale Potentialdifferenz von [math]\Delta \varphi \approx 60\,\rm \frac{MJ}{kg}[/math] überwinden. Danach geht es dann wieder ein wenig "bergab".
Für eine Tonne Nachschub braucht man daher mindestens die Energie:
[math]E_{pot} = m\,\Delta\,\varphi = 1000\,\rm kg \cdot 60\,\rm \frac{MJ}{kg} = 60.000 \,\rm MJ[/math]
b) Wieviel potentielle Energie hat das Material dann auf der Mondoberfläche?
Weil es nach dem "Potentialberg" wieder ein wenig "bergab" ging, beträgt die Potentialdifferenz zur Erde nur ca. [math]\Delta \varphi \approx 58\,\rm \frac{MJ}{kg}[/math], die potentielle Energie beträgt also nur noch:
[math]E_{pot} = m\,\Delta\,\varphi = 1000\,\rm kg \cdot 58\,\rm \frac{MJ}{kg} = 58.000 \,\rm MJ[/math]
c) Vergleichen Sie die Energiemengen mit Benzinmengen! (Ein Kilogramm Benzin enthält ca. 43 MJ Energie, ein Liter Benzin ca. 30 MJ.)
Man braucht also mindestens 2000l oder 1,3t Benzin, um eine Tonne Nachschub auf den Mond zu bringen! (Man benötigt noch wesentlich mehr, denn für den Flug dorthin muss der Nachschub auch Bewegungsenergie bekommen, die man leider nicht mehr zurückgewinnen kann. Außerdem muss auch die gesamte Rakete mit dem Treibstoff hochgehoben und beschleunigt werden.)
6) Das Potential der Erde

Anton steht auf der Erde. Bertha befindet sich einen Erdradius oberhalb der Erdoberfläche in einer Raumkapsel. Cecilie ist zwei Erdradien von der Erde entfernt. (usw.)

a) Berechnen Sie die Potentialunterschiede zwischen A und B, B und C, ...
b) Berechnen Sie das Potential an den Stellen A, B, C, ...
7) Ein geostationärer Satellit

Ein Satellit (Masse 800 kg) soll in eine geostationäre Umlaufbahn, also in eine Höhe von etwa 36.000 km über der Erdoberfläche. Der Bahnradius beträgt dann ungefähr 42.000 km.

a) Berechnen Sie mit Hilfe einer Gleichung für die Feldstärke oder des Potential die dazu nötige Energiemenge.
b) Vergleichen Sie die Energiemengen mit Benzinmengen! (Ein Kilogramm Benzin enthält ca. 43 MJ Energie, ein Liter Benzin ca. 30 MJ.)

Schwere, Elektrische und Magnetische Wechselwirkung (Gravitation, Elektrostatik, Magnetostatik)

Versuche beschreiben und erklären mit der Nahwirkungstheorie.

Segnersches Rad, "Wedelgenerator", ...


Ladung als Quellenstärke und der Fluss eines Feldes

Masse der Erde

  • Wieviel (schwere) Masse hat die Erde?

Der Feldfluss durch die Erdoberfläche ist genauso groß wie die Erdmasse:

[math]\frac{1}{4\pi \,G} \ g \, A = m[/math]

Jetzt muss man nur die Fläche zu [math]A= 4 \pi \, r^2[/math] und die Gravitationskonstante einsetzen:

[math]\frac{1}{4\pi \,6{,}673\;84\; \cdot 10^{-11} \mathrm{\frac{m^3}{kg \cdot s^2}}} \ 9{,}81 \rm \frac{N}{kg} \, 4 \pi \, (\rm 6380000 m)^2 \approx 5{,}987 \cdot 10^{24}\rm kg[/math]

Das ist schon ein recht vernünftiger Wert im Vergleich zu genaueren Messwerten.


Gravitationsfeldstärke im All

  • Wie groß ist die Gravitationsfeldstärke in einem Abstand von 6370 km über dem Erdboden?

Mit Erdmasse

In einem Abstand von 6370km über dem Erdboden ist man 12740km vom Ermittelpunkt entfernt. Man betrachtet den Feldfluss durch eine Kugeloberfläche mit diesem Radius. Dazu kann man die Formel für die Quellenstärke umformen:

[math]g = 4 \pi \, G\, \frac{m}{A} = 4 \pi \cdot 6{,}67 \cdot 10^{-11} \mathrm{\frac{m^3}{kg \cdot s^2}} \cdot \frac{5{,}99 \cdot 10^{24}\rm kg}{4 \pi \, (12740000\,\rm m)^2} \approx 2{,}45 \,\rm \frac{N}{kg}[/math]

Verdopplung der Entfernung

Durch den doppelten Abstand vom Erdmittelpunkt vergößert sich die Kugelfläche auf das Vierfache. Denn der Radius wird quadriert: [math]A=4 \pi \, r^2[/math]

Da der Fluss durch die Fläche aber gleich bleibt muss die Feldstärke auf ein Viertel abnehmen!

[math]g = \frac{1}{4} \cdot 9{,}81 \,{\rm\frac{N}{kg}} = 2{,}45 \,{\rm \frac{N}{kg}}[/math]
  • Welche Kraft wirkt dort auf einen 1000kg schweren Satelliten?

Die Feldstärke ist der Ortsfaktor:

[math]g=\frac{F}{m} \qquad \Rightarrow \qquad F = m \, g = 1000\, \rm kg \cdot 2{,}45 \frac{N}{kg} = 2450 \, N[/math]

Gravitation in der Erdkugel

  • Wie groß ist die Stärke des Schwerefeldes innerhalb der Erdkugel?
Erde mit Innenkreis.png

Man betrachtet eine Kugeloberfläche mit dem Radius r. Damit läßt sich die Feldstärke im Abstand r vom Erdmittelpunkt berechnen.

Dazu nehmen wir vereinfachend an, dass die Erde überall die gleiche Massendichte [math]\rho[/math] hat.

Nun ist der Fluss aus der Fläche gleich der enthaltenen Masse. Die Masse außerhalb der Kugel spielt keine Rolle! Das ist erstaunlich. Die Wirkung der Kugelschale außerhalb der Kugel hebt sich gerade auf. (Vgl. Wikipedia: Kugelschale.)

[math]\frac{1}{4 \pi \, G} \, g \, A = m \qquad \Rightarrow \qquad g = 4 \pi \, G \, \frac{m}{A} = 4 \pi \, G \, \frac{V \, \rho}{A}\qquad .[/math]( mit [math]m= V\, \rho[/math])

Jetzt sieht man, dass es auf das Verhältnis von der enthaltenen Masse, bzw. des Kugelvolumens, zur Oberfläche der Kugel ankommt! Mit [math]A= 4 \, \pi r^2[/math] und [math] V= \frac{4}{3} \, \pi \, r^3[/math] ergibt sich:

[math]g = 4 \pi \, G \, \frac{\frac{4}{3} \, \pi \, r^3 \, \rho}{4 \, \pi r^2} \qquad \Rightarrow \qquad g = \frac{4}{3}\pi G \rho \ r[/math]

Die Feldstärke ist also proportional zum Abstand des Erdmittelpunktes! Sie nimmt linear zu. Das liegt daran, dass das Volumen in der dritten Potenz zum Radius größer wird, die Oberfläche in der zweiten Potenz.

Schwerefeldstärke Erde Diagramm.png
Realistischerer Verlauf der inneren Feldstärke nach genauerern Modellen. (Wikipedia: Preliminary Reference Earth Model)

Probekörper im Kondensator

Zwei geladene Platten, je 30cm x 30cm groß, eine mit 8 10-8 C, die andere mit -8 10-8 C.

  • Zur Berechnung der Feldstärke legt man eine Fläche um eine Platte (vgl. hier):
[math] E= \frac{1}{\epsilon_0} \, \frac{Q}{A} = \frac{1}{8{,}854 \cdot 10^{-12} \frac {\mathrm{A}\,\mathrm{s}} {\mathrm{V}\,\mathrm{m}} } \cdot \frac{8 \cdot 10^{-8}\,\rm C}{0{,}3\,\rm m\cdot 0{,}3\,\rm m} = \frac{1}{8{,}854 \cdot 10^{-12} \frac {\mathrm{A}\,\mathrm{s}} {\mathrm{V}\,\mathrm{m}} } \cdot 8{,}89 \cdot 10^{-7}\,{\rm\frac{C}{m^2}} = 100400\,{\rm \frac{V}{m}} [/math]
  • Warum ist dabei die Feldstärke zwischen den Platten nicht vom Abstand der Platten abhängig?
Wenn man annimmt, dass sich nur zwischen den Platten elektrisches Feld befindet, dann hängt die Feldstärke nur von der Ladungsmenge pro Fläche, der Flächenladungsdichte ab. ( Eine genauere Erklärung steht hier.)

Zwischen die Platten wird ein negativ geladener Tischtennisball gehängt. Auf ihn wirkt eine Kraft von 0,01 N.

  • Der Ball wird in Richtung der positiv geladenen Platte gezogen.
  • Aus der Feldstärke ergibt sich die Menge der Probeladung:
[math]E=\frac{F}{Q}\quad \Rightarrow \quad Q=\frac{F}{E} = \frac{0{,}01\,\rm N}{100400\,{\rm \frac{N}{C}}} = 10\cdot 10^{-8}\,\rm C = 100 \,\rm nC[/math]

Fußnoten

  1. Siehe auch Die magnetische Feldstärke und Messung der magnetischen Ladung (4st).