Der Kondensator
(Kursstufe > Das elektrische Feld)
Ein einfacher Platten-Kondensator besteht aus zwei zueinander parallelen elektrisch leitenden Platten. Zwischen ihnen befindet sich häufig nicht nur Luft, sondern andere Materialien, die man dann "Dielektrikum" nennt.
Die Platten kann man elektrisch laden.
Zwei Aspekte sind für uns interessant:
- Das homogene Feld des Kondensators
Dieser Aspekt spielt bei vielen theoretischen Überlegungen eine große Rolle. Für das magnetische Feld betrachtet man das Feld einer Spule.
Ist der Plattenabstand gegenüber der Plattengröße klein, so kann man annehmen, dass sich nur zwischen den Platten ein elektrisches Feld befindet und außerhalb keines. Dieses Feld ist dann in Richtung und Stärke homogen.
So kann man den Energiegehalt des elektrischen Feldes untersuchen und auch Aussagen über das Verhalten von Materie im elektrischen Feld machen.
- Der Kondensator als Ladungs- und Energiespeicher
In elektrischen Schaltungen befinden sich häufig Kondensatoren verschiedenster Bauart. Sie haben die Aufgabe Ladung und damit auch Energie zu speichern. Man findet sie z.B. in Fahrradstandlichtern oder in elektrischen Schwingkreisen aller Art. In der Wechselstromtechnik spielen sie eine große Rolle, ähnlich wie ein ohmscher Widerstand.
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]Der Kondensator als Ladungs- und Energiespeicher
Einen geladenen Kondensator kann man mit einem aufgepumpten Fahrradreifen vergleichen:
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Mechanische Messung des Energiegehalts
- Aufbau

Ein Doppelschichtkondensator (5,5V/1F) wird geladen, indem er ca. eine halbe Minute mit einer 4,5V-Flachbatterie verbunden wird. (Dabei muss man auf die Polung achten.) Damit kann man einen Elektromotor betreiben, der ein kleines Gewicht von 10g Masse hochhebt.
Für eine quantitative Messung läßt man das Gewicht jeweils einen Meter hochziehen, läßt es dann wieder nach unten fallen, und zählt wie oft der Kondensator "das schafft".
- Beobachtung
Der geladene Kondensator kann das Gewicht ungefähr 31 mal einen Meter nach oben ziehen.
- Auswertung
Die im Kondensator gespeicherte Energie wird genutzt, um die Lageenergie des Gewichtes zu erhöhen, welches insgesamt 31 Meter hochgehoben wurde:
- [2]Eel=W=Fs=mgh=0,010kg⋅10Nkg⋅31m=0,1N⋅31m=3,1Nm=3,1J
Im Vergleich zu Batterien oder Akkus ist das nicht besonders viel, so speichert ein Handy-Akku (3,85V/2800mAh) schon fast 40000J, aber für einen Kondensator ist das schon eine eher große Energiemenge. Im Praktikum wird die Energiemenge genauer gemessen.
Die U-Q-Kennlinie und die Kapazität eines Kondensators
Beim Laden eines Kondensators nimmt nicht nur die Ladungsmenge auf den Platten zu, sondern auch die Spannung zwischen den Platten. Das entspricht der Zunahme der Druckdifferenz beim Aufpumpen eines Reifens oder Luftballons.
Trägt man die Spannung über der Ladung einer Platte auf, so erhält man eine U-Q-Kennlinie (U(Q)-Diagramm).
Eine anschauliche Vorstellung davon bekommt man beim Aufblasen eines Reifens oder eines Luftballons.
Wie unterscheidet sich wohl der Verlauf des p(V)-Diagramms bei einem Autoreifen von einem Diagramm eines Fahrradreifens?
Pumpt man einen Fahrradreifen auf, so steigt der Luftdruck im Reifen schnell an. Man kann die meisten Reifen bis mindestens 6bar aufpumpen bevor sie platzen, aber es passt nicht viel Luft hinein. Die p(V)-Kennlinie ist relativ steil.
Bei einem Autoreifen steigt der Druck nicht so schnell mit dem zugeführten Luftvolumen an. Die meisten Autoreifen soll man nur bis ca. 3bar aufpumpen, aber es passt viel mehr Luft in den Autoreifen als in den Fahrradreifen. Die p(V)-Kennlinie ist relativ flach.
Je dehnbarer der Reifen oder der Ballon, desto flacher steigt die Druckkurve an. Die Steilheit der Druckkurve ist also ein Maß für die Festigkeit der Hülle.
Animation eines veränderbaren Plattenkondensators
Der Plattenkondensator kann mit einer Spannungsquelle verbunden und wieder von ihr getrennt werden.
Bei verbundener Spannungsquelle kann man mit dem Schieberegler die Spannung einstellen.
Weiterhin ist der Plattenabstand, die Plattenfläche und das Dielektrikum zwischen den Platten einstellbar.
Die Animation gestattet es viele Eigenschaften des Kondensators nachzuvollziehen und greift an dieser Stelle auf noch folgende Themen vor.
Der ideale Kondensator
Wir betrachten einen idealen Plattenkondensator, bei dem sich ausschließlich zwischen den Platten ein homogenes Feld befindet, mit folgenden Eigenschaften:
- Plattenfläche A
- Plattenabstand d
- Ladung Q
- Spannung U
Der Zusammenhang zwischen Ladung und Feldstärke
Die Feldstärke ist proportional zur Ladung, wegen der Ladung als Quellenstärke des elektrischen Feldes:
- ϵ0EA=Q
- ⇒E=1ϵ0QA
Die Feldstärke ist proportional zur Flächenladungsdichte der Kondensatorplatten.
Der Zusammenhang zwischen Spannung und Feldstärke
Die Feldstärke ist gerade die räumliche Änderung ("Steigung") des Potentials:
- E=ΔφΔs=Ud
Der Zusammenhang zwischen Ladung und Spannung: die Kapazität
Die Feldstärke des Kondensators kann man mit Hilfe der Ladungsmenge oder aber mit der anliegenden Spannung bestimmen. Beides setzt man gleich:
- 1ϵ0QA=E=Ud
Jetzt kann man nach der Spannung auflösen:
- U=1ϵ0dAQ
Die Spannung ist also proportional zur gespeicherten Ladung
- U∼Q⇔U=kQmit einer Proportionalitätskonstante k=1ϵ0dA.
Diese Konstante k könnte man in Hinsicht auf den mechanischen Vergleich die Festigkeit nennen. Weil man sich aber bei Kondensatoren vor allem dafür interessiert möglichst viel Ladung bei kleiner Spannung zu speichern, betrachtet man lieber den Kehrwert von k, also die "Dehnbarkeit" des Kondensators, das heißt, wieviel Ladung pro Spannung hineinpasst:
Der konstante Quotient aus Ladung und Spannung eines idealen Kondensators heißt "Kapazität".
Die Kapazität ist proportional zur Plattenfläche und antiproportional zum Plattenabstand.
- C=QU⇔Q=CU⇔U=1CQmitC=ϵ0Ad[C]=1Farad(F)
Lädt man einen Kondensator einer Kapazität von 0,5F
bis zu einer Spannung von 6Vauf, so speichert er 3CLadung.- C=QU⇔Q=CU⇔U=1CQmitC=ϵ0Ad[C]=1Farad(F)
Besser wäre die Benennung als "relative Kapazität", denn sie gibt an, wieviel Coulomb Ladung pro Volt Spannung gespeichert werden können.
Energiegehalt
Lädt man einen Kondensator auf, so verschiebt man Ladungen. Dabei ist Energie nötig, denn man verschiebt die Ladungen von einem niedrigen zu einem hohen Potential, also "bergauf". Die gesamte benötigte Energie steckt danach im elektrischen Feld des Kondensators.
Der Ladevorgang entspricht dem Aufpumpen eines Fahrradreifens. Man pumpt Luft vom niedrigen Umgebungsdruck zum hohen Druck im Reifen. Die dazu benötigte Energie steckt im aufgepumpten Reifen und kommt aus dem Menschen, der die Pumpe zusammendrückt.
Am Anfang des Aufpumpens ist es "leicht" die Pumpe zusammenzudrücken, man benötigt wenig Energie um die in der Pumpe enthaltene Luftportion in den Reifen zu drücken. Ist der Reifen schon ziemlich "prall" geht es viel "schwerer", man benötigt also für den Transport der gleichen Luftmenge viel mehr Energie!
Genauso ist es beim Laden des Kondensators:
Für die Verschiebung der Ladungsmenge q
Während des Ladevorganges ist aber die Potentialdifferenz (Spannung) des Kondensators nicht konstant. Durch die größere Ladungsmenge auf den Platten steigt nämlich die Feldstärke und dadurch auch der Potentialunterschied an. In diesem Fall kann man die benötigte Energie als Fläche im Spannungs-Ladungs-Diagramm bestimmen.
Bezeichnet man die maximale Ladung auf einer Platte mit Q
- W=12QU
Mit der Kapazität C=QU
Energiegehalt eines idealen Kondensators[3]
- W=12QU=Q22C=12CU2
- W=12QU=Q22C=12CU2
Der Kondensator mit Dielektrikum
Versuch: Materialien im Kondensator
1. Aufbau: Erst Material, dann Laden
Der Zwischenraum eines Plattenkondensators wird vollständig mit verschiedenen Materialien gefüllt, wobei der Plattenabstand konstant bleibt. Danach wird der Kondensator mit einer festen Spannung geladen und von der Spannungsquelle getrennt.
Mit Hilfe eines Messverstärkers wird die Ladung auf den Platten bestimmt.
Als Materialien kommen verschiedene Kunststoffe, Papier, Holz, Glas in Frage. Interessant ist auch das Einbringen von Ölen, flüssigem Wasser oder Eis, was allerdings schwerer zu realisieren ist.
- 1. Beobachtung
Der Kondensator speichert durch das Einbringen der Materialien mehr Ladung. Die Ladungsmenge hängt vom Material ab:
Spannung: 10 kV Material Ladung Luft 130nC Holz 380nC Glas 790nC
2. Aufbau: Erst Laden, dann Material
Ein Plattenkondensator wird z.B. mit einer geriebenen Schallplatte oder mit einem Hochspannungsnetzgerät auf 10kV aufgeladen und dann von der Spannungsquelle getrennt.
Dann wird der Platten-Zwischenraum mit verschiedenen Materialien gefüllt: Kunststoff, Glas, Wasser,... (Der Zwischenraum wird nicht vollständig gefüllt, um die Materialien gut Einbringen zu können ohne den Plattenabstand zu verändern.)
Dabei wird die Spannung mit einem statischen Voltmeter gemessen.
- 2. Beobachtung
Beim Eintauchen der Gegenstände fällt die Spannung ab. Zieht man sie wieder heraus stellt sich annähernd die Ausgangsspannung wieder ein. Video des Versuchs. (Uni Würzburg)
Je nach Material fällt die Spannung unterschiedlich stark ab:
Material Spannung Luft 10kV Holz 4kV Glas 5kV
- Interpretation
Die in den Kondensator eingebrachten Materialien sind Isolatoren, deswegen fließen keine Ladungen und die Ladungsmenge auf den Platten bleibt konstant.
Weil der Kondensator mit Material bei geringerer Spannung die gleiche Ladung speichert, ist seine Kapazität größer geworden.
Die Feldstärke sollte wegen der gleichen Ladung pro Fläche eigentlich auch unverändert bleiben. Andererseits ist der Plattenabstand bei dem Versuch nicht geändert worden und die Potentialdifferenz hat durch das Einbringen des Materials abgenommen, also muss, wegen E=Ud
Die Materialien verändern sich im elektrischen Feld. Die inneren Ladungen werden verschoben, das Material polarisiert oder influenziert. Solche polarisierbaren Isolatoren werden Dielektrika genannt. Durch die Polarisierung entstehen an den Rändern des Dielektrikums Polarisationsladungen Qpol
- 1. Die neue Gesamtladung Q+Qpolnimmt ab. Dadurch sinkt die Ladung pro Fläche und damit die Feldstärke:
- E=1ε0Q+QpolA
- E=1ε0Q+QpolA
- Man kann auch sagen, dass die Quellenstärke und somit auch der Feldfluss abgenommen hat:
- ε0EA=Q+Qpol
- ε0EA=Q+Qpol
- 2. Innerhalb des Dielektrikums baut sich ein ein elektrisches Gegenfeld auf, dessen Feldstärke antiparallel zur ursprünglichen Feldstärke ist. Das Gegenfeld verringert daher die Feldstärke.
Die Abnahme der Spannung (oder der Feldstärke), bzw. die Zunahme der Kapazität, gibt an, wie gut das jeweilige Material polarisiert werden kann.
Das Verhältnis aus Ausgangsspannung und Spannung mit Dielektrikum wird als "relative Permittivität" oder auch als "Dielektrizitätszahl" ϵr
1. Versuch: Spannung: 10 kV Material Ladung relative Permittivität Luft 130nC 1 Holz 380nC 2,9 Glas 790nC 6,1
2. Versuch: Material Spannung relative Permittivität Luft 10kV 1 Holz 4kV 2,5 Glas 5kV 2
Laut Literatur hat Holz eine relative Permittivität zwischen 2 und 3,5 ; Glas eine relative Permittivität von 6 bis 8. Bei unserer Messung war der Zwischenraum vom Glas auch nur zur Hälfte mit Glas gefüllt und das Spannungsmessgerät erlaubt bei niedrigeren Spannung keine genaue Messung, weshalb unsere Messung eher qualitativ ist.
Dieser isolierende Gegenstand wird durch Verschiebung der Elektronenhüllen polarisiert.
Ein Kondensator mit Dielektrikum der relativen Permittivität ϵr
Beträgt die relative Permittivität ϵr=3 |
Energiegehalt
Lädt man einen mit Dielektrikum gefüllten Kondensator auf, so benötigt man Energie, die sich in gleicher Weise berechnet wie bei einem mit Luft gefüllten Kondensator. Es gelten die gleichen Formeln. Der Unterschied ist lediglich, dass die U(Q)-Kennlinie flacher verläuft als ohne Dielektrikum, weil die Kapazität größer geworden ist:
- W=12QU=121CQ=12CU2
Vergleicht man den Energiegehalt eines Kondensators mit und ohne Dielektrikum, so kommt es darauf an, ob man dies bei gleicher Ladung oder bei gleicher Spannung tut.
Bei gleicher Ladung speichert ein Kondensator mit Dielektrikum nur den 1ϵr
- W=12Q1ϵrU
Man kann auch argumentieren, dass die Kapazität gestiegen ist:
- W=121ϵrCQ
In der Praxis ist es aber relevanter bei gleicher Spannung zu vergleichen, denn man möchte die Energie bei möglichst kleiner Spannung speichern. Bei zu großen Spannungen werden Kondensatoren nämlich zerstört oder sie entladen sich.
Bei gleicher Spannung speichert ein Kondensator mit Dielektrikum ϵr
- W=12ϵrQU
Man kann auch argumentieren, dass die Kapazität gestiegen ist:
- W=12ϵrCU2
Bei gleicher Spannung speichert ein Kondensator durch das Dielektrikum ϵr Der Anteil von 1/ϵr |
Funktionen des Dielektrikums
Das Dielektrikum zwischen den Platten hat drei Funktionen:
|
Die Kräfte auf die Kondensatorplatten
Das elektrische Feld zieht die beiden Platten zueinander. Die Stärke der Kräfte kann man am einfachsten über die Energiedichte des elektrischen Feldes berechnen.
Alternativ berechnet man die Kräfte direkt über die Feldstärke und die Ladung. Dazu betrachten wir die rechte Platte als Probekörper im Feld der linken Platte. Die gesamte rechte Platte ist aber kein "kleiner" Probekörper mehr, durch die Anwesenheit der rechten Platte wird das Feld stark verändert. Wir müssen daher zunächst die Feldstärke ˜E
Der Feldfluss geht bei einem Kondensator nur durch die Plattenfläche A.
Legt man um die linke Platte eine geschlossene Fläche, so hat sie die doppelte Fläche der Kondensatorplatte. Die Flächenladungsdichte hat sich halbiert. Der elektrische Fluss geht also durch die doppelte Fläche und damit halbiert sich die Feldstärke:
- ϵ0˜E⋅2A=Q|:(ϵ02A)⇒˜E=121ϵ0QA=12E
Die rechte Platte mit der Ladung Q
- (∗) F=Q˜E=12QE
Die Kraft ist also nur halb so groß, als man vielleicht zunächst vermutet hätte.
Man kann das Ergebnis noch weiter umformen. Möchte man wissen, wie die Kraft von der Feldstärke abhängt, so setzt man Q=ϵ0EA
- F=12QE=12ϵ0AE2
Wegen dieses Zusammenhangs zwischen Kraft, Fläche und Feldstärke kann man dem elektrischen Feld eine Zugspannung längs der Feldlinien zuordnen und sie auch berechnen.
Es gibt auch einen Zusammenhang zwischen gespeicherter Energie und der Kraft. Man erhält ihn, indem man E=Ud
- F=12QE=12QUd=12QUd=Wd
Dieser Zusammenhang ist nicht überraschend, denn die Kraft ist, nach der "goldenen Regel der Mechanik", die räumliche Änderung der Energie.
Beschreibt man den Energiegehalt mit Hilfe der Ladung W=121CQ2
- F=Q22Cd=Q22ϵ0A
Für den Zusammenhang zwischen Kraft und Spannung setzt man W=12CU2
- F=CU22d=ϵ0AU22d2
Die Kraft auf die Platten eines idealen Kondensators ohne Dielektrikum beträgt:
- F=12QE=12ϵ0AE2=Q22ϵ0A=Wd
- F=12QE=12ϵ0AE2=Q22ϵ0A=Wd
Beispielrechnung
Ein einfacher Plattenkondensator
- mit kreisförmigen Platten des Durchmessers 30cm,
- dem Plattenabstand 5mm,
- der auf 5kV geladen wird.
Nun möchte man gerne wissen,
- wie stark das elektrische Feld ist,
- wieviel Ladung auf den Platten ist,
- welche Kapazität der Kondensator hat,
- wieviel Energie gespeichert ist und
- welche Kraft auf die Platten wirkt.
Die Feldstärke ist die räumliche Änderungsrate des Potentials:
- E=Ud=5000V0,005m=1000000Vm
Die Ladungsmenge auf einer der Platten ist die Quellenstärke des Feldes:
- Q=ϵ0EA=8,854⋅10−12AsVm⋅1000000Vm⋅π(0,15m)2=8,854⋅10−12AsVm⋅1000000Vm0,0707m2=6,25⋅10−7C=626nC
Die Kapazität kann man direkt über die Eigenschaften des Kondensators berechnen oder als Ladung pro Spannung:
- C=ϵ0Ad=QU=625⋅10−9C5000V=125μF
Die Energie kann man nun auf verschiedene Weise berechnen:
- Eel=12QU=Q22 C=12CU2=1,56mJ
Zur Berechnung der Kraft auf die Platten hat man nun viele Möglichkeiten. Am einfachsten ist es über die gespeicherte Energie:
- F=12QE=12ϵ0AE2=Q22ϵ0A=Eeld=1,56⋅10−3J5⋅10−3m=0,31N
Ein Plattenkondensator mit Dielektrikum
Der gleiche Plattenkondensator enthält nun Glas als Dielektrikum:
- kreisförmigen Platten mit dem Durchmesser 30cm,
- dem Plattenabstand 5mm,
- auf 5kV geladen
- Glas hat die Permittivität ϵr=6
- und eine Durchschlagsfestigkeit von Emax=25kVmm
Nun möchte man gerne wissen:
- wie stark das elektrische Feld ist,
- wieviel Ladung auf den Platten ist,
- welche Kapazität der Kondensator hat,
- wieviel Energie gespeichert ist und
- welche Kraft auf die Platten wirkt
und zusätzlich:
- welche maximale Spannung man anlegen kann
- welche maximale Energiemenge gespeichert werden kann.
Die Feldstärke ist die räumliche Änderungsrate des Potentials und ist unverändert, weil wieder die gleiche Spannung beim gleichen Plattenabstand anliegt:
- E=Ud=5000V0,005m=1000000Vm
Zur Berechnung der Ladungsmenge muß man nun berücksichtigen, dass man 6 mal soviel Ladung verschieben muss, um die gleiche Feldstärke zu erreichen, da die Polarisationsladungen die effektive Gesamtladung und damit die Feldstärke verringern:
- Q=ϵ0ϵrEA=6⋅6,25⋅10−7C=6⋅626nC=3756nC
Die Kapazität des Kondensators ist nun 6 mal größer als vorher:
- C=ϵ0ϵrAd=QU=6⋅125μF=750μF
Und auch die Energiemenge steigt auf das 6-fache:
- Eel=12QU=Q22 C=12CU2=6⋅1,56mJ=9,36mJ
Ebenso steigt die Anziehungskraft zwischen den Platten:
- F=12QE=12ϵ0AE2=Q22ϵ0A=Eeld=6⋅1,56mJ5mm=6⋅0,31N=1,86N
Links
- Wikipedia: Kondensator (Elektrotechnik)
- Messung des p(V)-Diagramms eines Luftballons (Mario Brauer, Sächsischer Bildungsserver )
- Videos: Versuche mit dem Plattenkondensator Abstandsänderung bei konstanter Ladung, Materie im Feld
- Animation: Plattenkondensator (Download der deutschen JAVA Version) Abstand, Fläche und Dielektrikum sind wählbar. Es werden Energiegehalt, Kapazität, Feldstärke etc. angezeigt. (PhET Interactive Simulations der University of Colorado Boulder)
- Video: What is an Capacitor? youtube: "Dielectrics in capacitors | Circuits | Physics | Khan Academy" von "khanacademymedicine"
Fußnoten
- Hochspringen ↑
- ↑ Hochspringen nach: 2,0 2,1 Leider hat das Alphabet nur 26 Buchstaben und so werden teilweise verschiedene physikalische Größen mit den gleichen Buchstaben abgekürzt. So ist es auch bei der elektrischen Feldstärke Eund der Energie E. Deshalb ist es üblich die Energie in der Elektrizitätslehre mit dem Buchstaben Wabzukürzen, von engl. "work", also "Arbeit".
- Hochspringen ↑ Die Formel hat die gleiche Struktur wie die Energie einer stromdurchflossenen Spule:
Emag=12nΦI=121L(nΦ)2=12LI2